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Hallo!

Ich drehe bald durch und brauche dringend Hilfe!

Erstmal zu mir: Ich bin 36 J. alt, w, und war bisher zum Glück noch nie ernsthaft krank, habe aber diverse schlimme Krankheitsverläufe miterlebt. Außerdem bin ich extrem sensibel, emotional und neige zur Grübelei, was in Sachen Krankheitsangst leider wenig förderlich ist.

Angefangen hat alles, als ich ca. 18 Jahre alt war und ungeschützten GV hatte. Die erste große Angst war die Angst, an HIV erkrankt zu sein. Diese Angst hat mich jahrelang begleitet und ich konnte mich trotz mehrfachen Tests nicht richtig davon lösen. Erst als ich eine wirklich feste Partnerschaft (jetzt Ehe) eingegangen bin, war zumindest diese Angst eingedämmt.

Dazu gesellte sich die Angst, an Krebs erkrankt zu sein. Diese Ängste vor Darmkrebs, Gehirntumoren, Leukämie, Magenkrebs, Nierenkrebs, Lungenkrebs etc. wechseln sich ab und überrollen mich immer mal wieder, was auch schon einige Panikattacken ausgelöst hat. Ich muss aber sagen, dass die aller schlimmste Angst von Dr. Google ausgelöst wurde, nachdem ich Muskelzucken gegoogelt habe. Ich mag das böse Wort mit den drei Buchstaben nicht mehr denken, geschweige denn tippen. Eigentlich ein recht häufiges Symptom (anfangs Lidzucken, welches über Monate anhielt, dann Muskelzucken im Daumenballen, in den Waden und in den Oberarmen) hat meine Krankheitsangst zum absoluten Gipfel gebracht. Ich habe mich wochenlang nur noch mit dieser schlimmen Krankheit beschäftigt, war beim Hausarzt und bei zwei verschiedenen Neurologen (1x mit EMG) und habe gedacht, dass ich mich niemals aus dem Strudel der bösen Gedanken befreien kann. Das ist mittlerweile 3 Jahre her (und ich lebe immer noch ) und die Angst vor A** ist in den Hintergrund gerückt, kommt jedoch immer mal wieder zum Vorschein. Vor ein paar Tagen habe ich z.B. festgestellt, dass mein Daumenballen schmerzt, wenn ich ein Telefon oder etwas anderes in der Hand halte. Ich muss dann zur anderen Hand wechseln und meine, in dem schmerzenden Daumenballen eine Schwäche erkennen zu können.

Wie dem auch sei, die große Angst momentan ist, dass ich an einem Nierentumor leide, der bereits in das Gehirn und in die Lunge gestreut hat. Ich hatte vor ca. 8 Wochen eine fiese BE und bis jetzt immer noch Blut, Eiweiß und anderes Zeugs im Urin (teste mit Combur 5). Meine Ärztin hat mir eine Überweisung zum Urologen gegeben, aber nun habe ich meine Periode bekommen und muss wahrscheinlich erst warten, bevor ich hingehen kann.
Meine These wird untermauert dadurch, dass ich vor ca. 8 Jahren eine Zyste an der Niere hatte und ich bis heute nicht mehr zur Kontrolle gegangen bin. Leider habe ich gelesen, dass aus einer harmlosen Zyste häufig ein bösartiger Tumor entstehen kann.
Die Metastasen meine ich zu haben, da mir neuerdings immer sehr schwindelig ist (Met. im Gehirn) und ich einen extrem hartnäckigen Husten nach einer Erkältung habe (Lunge). Außerdem habe ich Bluthochdruck, was auch zu einer Nierenerkrankung passen würde.

Mein Blutbild ist in Ordnung bzw. unauffällig, aber auf diesen Lorbeeren kann ich mich nicht ausruhen. Heute früh war ich noch davon überzeugt, Leukämie zu haben, da ich seltsame kleine blaue Flecken überall habe (am Oberschenkel eine regelrechte Spur an Flecken) und ich nicht weiß, wo diese herkommen.
Da das Blutbild in Ordnung ist (wurde Fr. abgenommen und heute morgen wurde mir von der Arzthelferin gesagt, dass es unauffällig ist) beruhigt mich etwas in Sachen Leukämie. Die Nierentumorangst bleibt.

Das Schlimmste ist, dass ich mir auch oft Sorgen um meine Tochter mache und ALLES an ihr beobachte. Ist sie etwas blass, denke ich an Leukämie. Ich male mir oft das schlimmste aus und quäle mich damit selbst bis zur Verzweiflung.

AD nehme ich bisher nicht aus panischer Angst vor Nebenwirkungen. Aber vielleicht sollte ich das doch mal in Angriff nehmen?

Manchmal denke ich, dass es schöner wäre, nicht geboren worden zu sein, weil man im Leben eben diese ganzen Eventualitäten aushalten muss und ich es einfach nicht kann. Das Was wäre wenn macht mich fertig und verhindert, dass ich das Leben genießen kann. Oft stehe ich total neben mir, bis sehr leicht gereizt und kann ganz normalen, alltäglichen Stress einfach nicht ertragen. Jetzt gerade hatte ich für einen kurzen Moment eine Missempfindung auf der Wange. MS?

Verzweifelte Grüße
fr_78

ps: Seit Donnerstag Abend habe ich eine ganz fiese Nesselsucht, die zum Glück mit Cetrizin gut eingedämmt werden kann. Vorher hatte ich diese Nesselsucht noch nie ... aus heiterem Himmel bekam ich überall teuflisch juckende Quaddeln. Habe das natürlich auch gegoogelt und konnte einen Zusammenhang zwischen Nesselsucht und Leukämie finden. Na prima.

09.11.2015 13:44 • 24.11.2015 #1


6 Antworten ↓


F
Hallo fr_78,

ohne dir zu nah treten zu wollen, hört sich das doch schon sehr, sehr extrem an. Gehst du denn zur Therapie?
Ich würde dir einen Besuch beim Psychiater empfehlen...du machst dich ja komplett kirre mit den Selbstdiagnosen.
Alles Liebe

09.11.2015 15:15 • #2


A


Jeden Tag Angst vor lebensbedrohlichen Krankheiten

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AngstGedanke
Zitat von feleli:
Hallo fr_78,

ohne dir zu nah treten zu wollen, hört sich das doch schon sehr, sehr extrem an. Gehst du denn zur Therapie?
Ich würde dir einen Besuch beim Psychiater empfehlen...du machst dich ja komplett kirre mit den Selbstdiagnosen.
Alles Liebe


Als ob ne Therapie bei dieser Angststörung helfen würde...

09.11.2015 15:22 • #3


Sure2727
Hallo, habe die gleichen Krankheiten plus Panikattacken und co. lebe aber noch suche dir dringend n Psychiater

16.11.2015 02:08 • #4


V
Hallo fr_78,

ich weiß nicht, ob Du das hier noch liest, ist ja schon eine Weile her, aber ich möchte noch was loswerden

Erstens weiß ich ziemlich genau wie es Dir geht. Ich kenne das, hab ich auch alles, in verschiedenen Ausprägungen zu verschiedenen Zeiten. Ich bin in einer tiefenpsychologischen Therapie, weil ich glaube, dass - zumindest bei mir - diesen Ängsten verhaltenstherapeutisch kaum beizukommen ist. Bei mir liegt mal mindestens eine Ursache der ganzen Misere in der Kindheit, daher komme ich zu

Zweitens: Ich bin ein Kind einer solchen Mutter, wie wir es sind. Meine Mutter hat auch bei jeder Blässe das Schlimmste befürchtet (...und es mich wissen lassen, das tust Du ja sicher nicht). Ich habe als Kind zig überflüssige Untersuchungen über mich ergehen lassen müssen, weil meine Mutter ihre eigenen Ängste auf mich übertragen hat. Ich habe meine Therapie u.a. deswegen angefangen, weil ich unbedingt vermeiden möchte, dass sich dieses Spiel wiederholt.

Du klingst für mich sehr reflektiert, lass' Dir helfen! Und wenn Du magst, dann schreib' mal, wie es Dir inzwischen ergangen ist.

Solidarische Grüße!

16.11.2015 08:43 • #5


A
Mir geht es genauso. Können uns gerne austauschen. Vielleicht hilt reden

24.11.2015 14:39 • #6


Vergissmeinicht
Hallo fr,

obwohl Du so verzweifelt warst, wunder tmich jetzt, das Du Dichnicht mehr gemeldeet hast?!

Wenn das Blutbild in Ordnung ist, sind es auch die Nieren, da die Werte ebenfalls ausgewiesen werden.

Denke, vor lauter Krankheiten siehst Du Deine eigentlichen Probleme nicht und flüchtest Dich von einer in die nächste Krankheit. Ferner, diese Ängste auf ein Kind zu übertragen ist gefährlich; meine Mutter hatte da auch einen Hang zu.

Freue mich, wieder von Dir zu lesen.

24.11.2015 15:01 • #7





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