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Zitat von KiraStuttgart26:
Das Aushalten hab ich auch zu Genüge durch . Ich bin daran verzweifelt dass mein Gehirn keine positive Lernerfahrung abgespeichert hat.


Ja das ist wirklich deprimierend. Man probiert und probiert aber es kommt nur ein geringer Fortschritt. Erinnert mich an meine Fußballsituation. Trotz Angst immer wieder spielen gegangen und dennoch jedes Mal wieder Angst, da verstehe ich dich voll und ganz!

Zitat von KiraStuttgart26:
Und wie du es beschreibst, Motivation und positives Denken waren nicht stärker als die Panikattacken.
Auch diesen fühle ich mich so ausgeliefert. Aber wir machen sie ja selbst . Und diesen starken Zustände zu erzeugen , das muss ja andersherum gehen.

Eine Theorie die mich auch beschäftigt, weil du schreibst, es muss auch andersrum gehen. Was wenn Ängstler einfach andere Voraussetzungen im Hirn haben. Bei der Angst spielen ja der Hippocampus, die Amygdala und der präfrontale Cortex unter anderem eine Rolle. Was wenn bei Ängstlern, die das jetzt nicht nur wegen einer stressigen Phase haben, sondern richtig stark betroffen sind, entsprechende Hirnareale einfach anders sind?
Bei einer Depression weiß man ja auch oft nicht wovon sie kommt, viele haben alles und sind dennoch depressiv.

Zitat von KiraStuttgart26:
Ich hab mir als Langzeitziel gesetzt, spüre ich aufkeimende Angst , Wellen absoluter Ruhe und Gelassenheit über mich kommen zu lassen . Ich weiß noch nicht genau ob ich es in diesem
Leben noch erreiche ..

Weg gehen kann die Angst und auch ganz aus dem Alltag verschwinden. Ich hatte schon ein paar ängstliche Jahre, aber dazwischen auch absolut unbeschwerte Jahre, wo die Angst auch in meinem Alltag komplett weg war. Aber ja es ist schwer dran zu glauben wenn man drin steckt, aber Angst ist heilbar, das ist wissenschaftlich erwiesen.

Hallo @KiraStuttgart26
Hallo miteinander,

wertvolle Beiträge, wichtige Frage(n) - danke!

Mal von der pathologischen und therapeutischen Seite abgesehen, empfand ich schon seit früher Jugend den vermeintlichen Widerspruch Nicht altern/erkranken/sterben wollen aber letztendlich irgendwann müssen als sehr präsent. Ich glaube, dass fast kein Mensch nicht schon dieser Problematik im Laufe seines Lebens begegnet ist - mancher früh, mancher erst spät.

Da einem niemand eine 100% richtige Antwort oder Deutung auf Leben und Tod geben kann, sind folgende bisher ersichtlichen Entwicklungen naheliegend: Verdrängung, Glaube (z. B. Religion) und Grübelei. Verdrängung ist mE die am weitesten verbreitete Reaktion. Sie ist nicht ungefährlich, wie wir hier wohl alle wissen. Der Glaube kann in mehrere Richtungen führen: Vertrauen, dass der Schöpfer oder eine wie auch immer geartete Allkraft schon alles irgendwie regelt (= Abgabe der Verantwortung); Angst oder Hoffnung, dass selbige Instanz einen zu Lebzeiten oder danach richtet oder belohnt (= ethischer Druck). Die Grübelei hingegen ist aus meiner Sicht derzeit stark im Aufwind, was ja angesichts der Weltlage nicht wundert.

Dass Grübelei eine der (ersichtlichen) Ursachen für schwerer wiegende psychische und physische Krankheiten darstellt, ist angeblich inzwischen medizinwissenschaftlich erwiesen. Aber nicht jede/r kann (und sollte vielleicht auch nicht) die Frage nach Leben und Tod einfach so abschalten um gesund weiterleben zu können. Ist sie nicht letztendlich das Kernthema eines jeden von uns? Ich würde deshalb diese Frage nicht als zu überwindene Grübelei abtun.

Das Grübeln über und sich Hineinsteigern in unabwendbare Tatsachen wie die Möglichkeit zu erkranken, zu leiden etc. ist jedoch eindeutig Ausdruck einer Störung, die durch Kontrollverlust gekennzeichnet ist und somit ein psychisches Krankheitsbild ausbilden kann. Zu klären wäre nun, ob die Grübelei (hier: Hypochondrie) wirklich (!) auf die üblichen (oben hinreichend genannten) Erfahrungen aus der Kindheit zurückzuführen sind.

Sollte dies nicht der Fall sein, geht es ursächlich vielleicht doch um das o. g. größere Thema Leben und Tod und somit letztlich um den Lebenssinn. Hier wären wir dann allerdings in Form der Grübelei auf den Holzweg abgebogen denn durch Zweifeln und dauerndes ängstliches Abwägen kommt man nicht weiter. Hilfreich wäre hier sicher mal, eine realistische Bestandsaufnahme zu machen. Im Sinne von wie sehe ich mein bisheriges Leben, wie soll es weitergehen, was will ich wirklich (und warum)? etc.

Dafür brauchen wir vor allem Mut (und Lust!) zur Verantwortung. Und eine gehörige Portion Liebe zu uns selbst und den anderen. Und vor allem: Geduld

A


Hypochondrie hinterfragen

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Zitat von moo:
Dass Grübelei eine der (ersichtlichen) Ursachen für schwerer wiegende psychische und physische Krankheiten darstellt, ist angeblich inzwischen medizinwissenschaftlich erwiesen. Aber nicht jede/r kann (und sollte vielleicht auch nicht) die Frage nach Leben und Tod einfach so abschalten um gesund weiterleben zu können. Ist sie nicht letztendlich das Kernthema eines jeden von uns? Ich würde deshalb diese Frage nicht als zu überwindene Grübelei abtun.


Das auf alle Fälle. Ich glaube als nachdenklicher Mensch ist man weitaus anfällig für eine Angststörung, als wenn man leichtfüßiger durchs Leben geht und nicht jede Sekunde an was denkt. Achtsamkeit fürs hier und jetzt wäre das Geheimnis, dabei einfach das Hirn ausschalten.

Die meisten Menschen in Europa blenden ja den Tod einfach aus, der spielt im Alltag keine Rolle, das ist wohl der Schutzmechanismus, den die meisten eingebaut haben.
Ein paar sind so gläubig, dass sie wirklich an ein Leben danach glauben und so ihren Frieden mit dem Tod haben.

Und ein paar wenige, die blenden den Tod nicht aus, aber er ist ihnen egal. Ich habe zB einen Freund, der sagt halt: wenn ich sterbe dann sterbe ich, Angst habe ich keine davor, merk ja dann eh nichts mehr.

Mir macht der Gedanke nichts mehr zu merken oder nicht mehr da zu sein Angst, ihm offensichtlich nicht.

Hallo @moo
Danke für deinen Beitrag , lese es heute Abend noch mal genau durch.
Lg

Zitat von Romulus100:
Und für mich ist es auch kein Trost zu wissen, dass man den Tod ohnehin nicht verhindern kann, ich will ja nicht sterben und mir machts trotzdem Angst.

Zitat von KiraStuttgart26:
Ich komme einfach mit diesem Gefühl der Auslieferung nicht klar .

Zitat von marialola:
Ich habe mir die Frage gestellt, warum ich ausgerechnet auf Krankheit und Ärzte derart krass reagiere.
Es gibt sonst kaum etwas, wovor ich Angst empfinde.

Zitat von KiraStuttgart26:
Ich hoffe, gelingt mir die Angstkontrolle wieder besser dass die Thematik Tod/ Krankheit dann auch verblasst.


Findet Ihr nicht auch, dass bei diesen Aussagen zwei Aspekte hervorstechen?: 1. Ich. 2. Kontrolle.

Ich habe keine Kontrolle über diesen Körper und letztlich über das Leben. Weshalb ist das so schlimm für uns?

Zitat von Romulus100:
Mir macht der Gedanke nichts mehr zu merken oder nicht mehr da zu sein Angst, ...


Ja, das ist wohl der Klassiker: Die Vorstellung, dass da keiner mehr ist, der er-lebt. Trotz des ganz offensichtlichen Widerspruchs, die diese Vorstellung birgt, erzeugt sie fraglos Angst. Das zeigt einmal mehr, dass wir Menschen eindeutig nicht vorwiegend Vernunftswesen sind. Nichtsdestotrotz ist es ja genau dieses Rätsel, was das Menschsein u. a. ausmacht. Und schwierig macht zumindest für jene, die sich dem Rätsel stellen.

Ich halte auch nicht mehr zuviel davon, auf Symptomen oder dem Begriff Angst zu lange rumzureiten. Aus meiner Erfahrung ist es weitaus zielführender, sich mit dem Ich und danach (!) dem (daraus hervorgehenden!) Drang nach Kontrolle zu beschäftigen.

Zitat von Romulus100:
Was wenn bei Ängstlern, die das jetzt nicht nur wegen einer stressigen Phase haben, sondern richtig stark betroffen sind, entsprechende Hirnareale einfach anders sind?


DassMenschen unterschiedliche Strukturen / Prägungen und Verknüpfungen haben Zweifel ich garnicht an . Vielleicht war es evolutionär auch mal von Vorteil eine höhere Reaktionsbereitschaft in bedrohlichen Situationen zu haben. Dennoch glaube ich dass ein Gehirn durch seine nachgewiesene Plastizität immer wieder geformt werden kann und es ist ja auch bewiesen dass man festgefahrene Verhaltensmuster überschreiben / bearbeiten kann. Vieles ist auch einfach erlernt. Es muss von wieder ein Pfad ins positive frei getrampelt und immer wieder begangen werden . Solange bis der Weg zur Autobahn wird . Wir sind was wir denken ... ich weiß was ich meistens denke -.- aber ich habe Hoffnung

Zitat von moo:
Das Grübeln über und sich Hineinsteigern in unabwendbare Tatsachen wie die Möglichkeit zu erkranken, zu leiden etc. ist jedoch eindeutig Ausdruck einer Störung, die durch Kontrollverlust gekennzeichnet ist und somit ein psychisches Krankheitsbild ausbilden kann. Zu klären wäre nun, ob die Grübelei (hier: Hypochondrie) wirklich (!) auf die üblichen (oben hinreichend genannten) Erfahrungen aus der Kindheit zurückzuführen sind.


Klar macht hier auch das Leiden den Unterschied. Gibt viele Grübler ... und viele werden Unbehagen empfinden und Angst kriegen wenn sie sich mit diesen Themen auseinander setzen. Ich kann nur für mich sprechen; meine Krankheitsängste engen mein Erleben und Leben ein , in akutphasen.
Ich hab die Diagnose hypochondrische Störung in einer Klinik erhalten und scheine damals alle Kriterien erfüllt zu haben. Wie ist dein Umgang mit Krankheitsängsten ?
Oder was sind deine "Themen"?
Hab gesehen dass du dich wieder neu hier angemeldet hast.
Lg

@Romulus100

Du beschreibst ja diese Phasen , in denen man komplett Angsfrei ist . So gehts mir phasenweise auch und da freuen wir uns doch erstmal dass wir in der Lage sind auch so leben zu können . Blöd ist halt , und jetzt kommt der Knackpunkt ; sobald wieder eine neue , unerklärbare Symptomatik auftritt , gehts wieder los.
Es ist wie verhext . Kontrolle ist hier ein Thema , klar , ich kann meine Gefühle nicht kontrollieren . Die Angststrasse ist ja auch weiterhin da. Man muss es vielleicht auch während dieser Phasen bearbeiten , anders habe ich zu diesem Teil keinen Zugang. Ist bestimmt auch so bei dir ?
Keine Beschwerden , alles vergessen?

Zitat von cube_melon:
Wie gesagt das ist eine Auflistung und ist ohne dich zu kennen absolut subjektiv.
Das sind halt Themen wo ich denke, wenn Du so gefühlt nicht weiterkommst, das es den Punkt geben kann die Themen zu hinterfragen.


Danke für die Anregungen. Ich hatte eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie und muss jetzt allein weitermachen
Deshalb kann ich mich hier ganz gut durch hangeln und schauen mit welchem Ansatz ich was erreichen kann .
Du hast ja schon beschrieben wie du mit vermeintlichen Symptomen umgehst, du kannst sie aushalten . Maximal unangenehm sagtest du.
War das mal anders ?Bzw. waren Krankheitsängste für dich mal ein Thema?

Zitat von KiraStuttgart26:
Wie ist dein Umgang mit Krankheitsängsten ?
Oder was sind deine Themen?


Es gab eine Zeit in der diffuse Krankheitsängste eine Weile lang mein Leben beeinträchtigten. Allerdings wurden die viele Jahre lang nebst einer langsam sich chronifizierenden Depression schön sauber mit Alk. laviert (und letztendlich verstärkt). Erst als ich dauerhaft zufrieden nüchtern war, konnte ich mich mit den Ursachen meiner Ängste und Panikattacken ernsthaft auseinandersetzen. In meinem Fall bedeutete dies, sämtliche körperlichen Symptome zu prüfen: mittels Ärzten, Psychiatern, Heilpraktikern und vor allem durch Eigenengagement (Literatur, Internet etc.). Nach ca. 1 Jahr konnte ich immerhin sortieren, was höchstwahrscheinlich organisch/körperlich und was psychisch bedingt war. Vorher gab es für mich nur schwarz oder weiß: Alles hat körperliche Ursachen oder Alles ist psychisch bedingt. Beides trifft m. E. in Reinkultur bei keinem Menschen zu. Und ich stellte fest, dass sehr wohl viele Dinge körperlichen Ursprungs waren! Nähere Details erspare ich Dir... Die wenigen Dinge, die bei mir tatsächlich psychisch bedingt waren, erledigten sich bemerkenswerterweise relativ bald, nachdem ich mich endlich intensiv mit dem Thema Sucht auseinandersetzte (Caritas Suchthilfe, Kreuzbund, Gespräche mit meiner Partnerin und Freunden und viele Bücher).

Die o. g. Themen Ich und Kontrolle kann man durchaus als meine Themen bezeichnen. Ich beschäftige mich seit über 15 Jahren mit der Buddha-Lehre (Theravada) und habe sowohl beim Lesen als auch beim Sitzen viel gelernt. Doch so richtig tragfähig wurde dies alles erst im Zuge meiner schonungslosen Auseinandersetzung mit meiner süchtigen Persönlichkeit.

Angst vor Krankheiten habe ich seitdem nur noch im verhältnismäßigen Rahmen. Mir fiel auch auf: Je besser ich lebe, umso weniger Angst vor Krankheit und Tod herrschen vor. Für mich kann ich feststellen, dass aufkommende Ängste immer ein Gradmesser sind, dass ich irgendwas ändern muss. Heute ist das meist nur ein kurzer Moment der Gegenwärtigkeit auf den Augenblick, der wieder alles ins Lot bringt. Vorher war in der Tat etwas mehr zu erledigen...

@moo
Eine wichtige , hilfreiche Erkenntnis dass Angst einem was aufzeigt.
Und Sucht ist ein Thema für sich , wenn es auch zusammenhängt . Gut , sehr gut dass du dies hinter dir lassen konntest. Gelingt vieles nicht und kann dann ganz übel ausgehen.
Ich weiß dass viele Beschwerden eine körperliche Ursache haben.Damit muss man einfach leben , ist ja eher der Umgang damit bzw. was macht man daraus ? Ich bin garnicht dafür alles auf die Psyche zu schieben , der Körper ist so komplex , der macht halt Mucken.
Nur dieses pathologische " Hinstarren"
Alles wird neben dieser Symptome zur Nebensache ... da liegt bei mir einfach der Kontrollverlust . Ich kann meinen Umgang damit nicht kognitiv oder emotional lenken.
Bist du noch in therapeutischer Behandlung oder bist du inzwischen dein eigenerer Therapeut ?
Lg

Zitat von KiraStuttgart26:
Alles wird neben dieser Symptome zur Nebensache ... da liegt bei mir einfach der Kontrollverlust

Was gewinnst du, wenn du das tust? Oder auch: was vermeidest du erfolgreich, solange du dich mit Symptomen beschäftigst?

Zitat von KiraStuttgart26:
Ich weiß dass viele Beschwerden eine körperliche Ursache haben.Damit muss man einfach leben , ist ja eher der Umgang damit bzw. was macht man daraus ? Ich bin garnicht dafür alles auf die Psyche zu schieben , der Körper ist so komplex , der macht halt Mucken.


Ich würde hier voll und ganz zustimmen, dass es leichtsinnig, wenn nicht sogar gefährlich ist, heutzutage alles körperlich nicht erklär- oder lösbare in die Joker-für-alles-Kategorie Psyche oder Psychosomatik zu schieben. Genau das tut die evidenzbasierte und lediglich symptom-orientierte Schulmedizin aber.

Wir haben eine körperliche Auffälligkeit, die schulmedizinisch nicht oder nicht ausreichend genug erklärt werden kann, somit ist die Schulmedizin machtlos, denn was sie allenfalls in ihrer Eigenschaft als symptom-orientierte Medizin machen kann, ist, dir Dinge zu verschreiben, die dieses Symptom unterdrücken. Beispiel Tonnen von Psychopharmaka.

Das ist in etwa so, als würde das Haus brennen, aber anstatt es zu löschen, sprich, die Ursache des Brandes zu beseitigen, schaltet man einfach das ständige nervige Piepsen des Feuermelders ab (Symptom, das auf den Brand hindeutet), weil man es nicht mehr hören kann. Die Ursache ist damit aber nicht beseitigt und das Grundproblem schwelt weiter vor sich hin, bis dann irgendwann ein zweiter Rauchmelder irgendwo losgeht (also wieder neue Symptome entstehen).

Ich finde deshalb, man muss an alle Erkrankungen, egal ob psychisch oder nicht-psychisch mit einem integrativen bzw. ganzheitlichen Muster rangehen: der Körper ist eine fließende Einheit, eine Ganzheitlichkeit, keine in verschiedene Kompartiments eingeteilte, von einander abgegrenzte Maschine.

Depressionen oder Ängstlichkeiten haben diagnostizierbare, biochemische (neurotransmitter-basierende) Ursachen. Alles hat eine Ursache. Nichts passiert ohne Ursache. Man könnte also mal seinen Neurotransmitter-Haushalt im Gehirn bestimmen lassen mittels Urinprobe. Da werden bei psychischen Symptomen garantiert Auffälligkeiten bei raus kommen.

Hat man diese Auffälligkeiten dann identifiziert, (vielleicht ein sehr niedriger GABA-Spiegel), dann kann man auch schnell auf die möglichen Ursachen schließen und diese beseitigen.

Ich gebe mich mittlerweile also nicht mehr damit zufrieden, dass jemand schulmedizinisch nichts findet im Blutbild oder sonst wo. Je weiter man den Suchradius erhebt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch mal was gefunden wird. Neurotransmitter- und Hormonhaushälte sind aber nun mal nicht Bestandteil des herkömmlichen Blutbildes. Und somit ist man dann halt gesund, obwohl man eigentlich doch krank ist.

Zitat von KiraStuttgart26:
Bist du noch in therapeutischer Behandlung oder bist du inzwischen dein eigenerer Therapeut?


Inzwischen komme ich ganz gut alleine zurecht. Zum Kreuzbund gehe ich aber gerne wieder, wenn der Lockdown durch ist.

Zitat von EinsamerStern:
Je weiter man den Suchradius erhebt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch mal was gefunden wird.

Unter Umständen auch etwas, was einem nie Probleme gemacht hätte, aber dafür sorgt, ab seiner Entdeckung einen Rattenschwanz hinter sich herzuziehen. Überdiagnostik hat durchaus mehrere Seiten.

Die Frage aller Fragen ist aber doch: Bist du damit deine Hypochondrie los? Wenn nein, scheint mir dieser Weg nicht so hilfreich.

Zitat von Calima:
Unter Umständen auch etwas, was einem nie Probleme gemacht hätte, aber dafür sorgt, ab seiner Entdeckung einen Rattenschwanz hinter sich herzuziehen. Überdiagnostik hat durchaus mehrere Seiten. Die Frage aller Fragen ist aber doch: Bist du damit deine Hypochondrie los? Wenn nein, scheint mir dieser Weg ...


Das ist richtig. Aber auch die Hypochondrie hat eine Ursache. Will man die Hypochondrie loswerden, muss man deren Ursache beseitigen. Da gibt es verschiedene Theorien.
In der ganzheitlichen bzw. auch in der Umweltmedizin etwa wird diskutiert, ob eine zunehmende Belastung von uns umgebenden Umweltgiften (insb. Schwermetalle wie Quecksilber, Blei, Arsen, etc.) eine maßgebliche Rolle in neurodegenerativen Erkrankungen spielen könnte.

Schwermetalle lagern sich gerne im Gehirn ab bzw. haben eine generelle Affinität zum Nervensystem. Manche diskutieren, dass psychische Auffälligkeiten wie Ängste, Depressionen etc auch mit einer Ausleitung bzw. Entgiftung von Umweltgiften besser oder sogar geheilt wurden.

Davon will die symptom-orientierte Schulmedizin natürlich nichts wissen. Für die gibt es nur akute Schwermetallvergiftungen, keine chronischen.

Ich denke, einen Versuch wäre es wert. Man hat durch die Ausleitung von Umweltgiften ja nichts zu verlieren, man tut, im Gegenteil, viel Gutes für sich und den Körper. Selbst Alzheimer etc. wird mit einer Quecksilberbelastung in Zusammenhang gebracht.

Hmmm .. damit hab ich mich noch nicht so auseinander gesetzt .
Ist mir aber schon wieder zu sehr ins andere extrem.
Was ich auch annehme , wie Calima schon sagt ; wer sucht der findet und dann werden Zufallsbefunde pathologisiert und im schlimmsten Fall behandelt , wo es garnicht nötig ist . Ich denke jeder Mensch hat irgendwo Abweichungen / Verschiebungen / Ablagerungen und sonstige Unregelmässigkeiten.Vieles hat keine Bedeutung/ macht keine Beschwerden.

Was ich jetzt rein aus meiner Erfahrung berichten kann ist dass viele Beschwerden ohne großes TamTam wieder verschwinden .
Das tröstet mich zwar nicht wenn mich wieder was plagt aber im
Rückblick ist das meiste einfach wieder weg gegangen .

A


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Dr. Matthias Nagel
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