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Hallo zusammen. Ich bin neu hier und möchte gerne mit euch meine aktuellen panischen Ängste teilen. Ich weiß einfach nicht mehr weiter.

Ich leide schon seit Jahren unter Panikattacken und mache eine Verhaltenstherapie. Meine Panikattacken beziehen sich auf bestimmte Situationen, meist nicht auf Gesundheit. Ich hatte schon froher Angst vor Erkrankungen wie z.B. ALS wegen Muskelzuckungen.

Aktuell ist es so, dass ich im November komische Schmerzen im Gesicht und Kopf hatte. War beim Hausarzt, bei der Neurologin und schließlich im MRT. Dort wurden Läsionen gefunden, ich wurde zur Lumbalpunktion ins Krankenhaus eingewiesen. Damit begann die Hölle auf Erden. Ich entwickelte ein sehr starken Liquorunterdrucksyndrom und konnte zwei Wochen nicht mal aufstehen. Dann ging es mir langsam besser, ich bekam eine heftige Erkältung und erneut Kopfschmerzen. Kopfschmerzen, die ich so nicht kannte, die nun permanent da sind. Ich habe in diesen 7 Wochen seit der Punktion an nichts anderes mehr denken können. Meine zwei kleinen Kinder versorge ich natürlich, mache mir aber ununterbrochen Sorgen um meinen zustand. Die Schmerzen sind z.T. sehr heftig und kein Schmerzmittel hilft.

Ich bin auch in eine FB-Gruppe zu dem Liquorunterdrucksyndrom eingetreten. Dort sind natürlich viele harte Fälle, aber man hilft sich. Dort las ich, dass es Spezialisten gibt, die das behandeln können. Beziehungsweise es versuchen. Ich war bei einem sogenannten Blutpatch. Es wird eigenes Blut in den Epiduralraum gespritzt, das das Loch verschließen soll. Jedenfalls ist das nun fast zwei Wochen her und ich habe nach wie vor meine Beschwerden.

Zusätzlich habe ich Rücken- und Beinschmerzen und habe gelesen, dass das auf eine seltene Nebenwirkungen hindeuten kann. Arachnoiditis heißt die. Seit dem kann ich noch weniger schlafen und drehe bald durch. Diese Erkrankung ist so schlimm und unheilbar. Sehr schwer festzustellen und mit starken Schmerzen und evtl Rollstuhl verbunden. Meine Kinder sind 2 und 4 Jahre alt. Dazu die starken Kopfschmerzen. Ich kann das alles nicht mehr ertragen. Meine Therapeutin kann mir auch nicht helfen.

Die Neurologin, die sich mit den Erkrankungen nicht auskennt, meint, das sei psychosomatisch und ich solle Sertalin nehmen. Meine Angst vor Nebenwirkungen ist riesig, weshalb ich das noch nicht getan habe.

Kann meine Psyche diese ganzen Symptome tatsächlich hervorrufen? Solche starken Kopfschmerzen und nun die Rücken- und Beinschmerzen? Habe ich zu viel gelesen?

Wie bekomme ich Ruhe rein? Wie schaffe ich es, mich nicht hineinzusteigern?

Ich kann ja nicht mal ins Krankenhaus fahren, weil die sich damit nicht auskennen.

Ich bitte um Gedanken, Austausch oder Tipps von Menschen, die ihre Ängste in den Griff bekommen haben.

Danke

08.02.2023 07:06 • 08.02.2023 #1


2 Antworten ↓


Angstmaschine
Hallo!
Wie bei allen Ängsten und Symptomen denke ich, dass es wichtig ist körperliche Ursachen auszuschliessen. Ist denn durch den Blutpatch sichergestellt, dass das kein Liquor mehr austritt? Wurde das geprüft?

Erst wenn das sicher ist, würde ich in Richtung Psyche gehen. Es stimmt, dass die Psyche schon einiges an körperlichen Symptomen auslösen und verstärken kann. Vielleicht hat dein Schmerzgedächtnis den heftigen Kopfschmerz bei der Erkältung ausgelöst.
Aber wie gesagt sollte körperliches schon ausgeschlossen sein, sonst führt das zu nichts.

Zitat von Verzwickt:
Ich kann ja nicht mal ins Krankenhaus fahren, weil die sich damit nicht auskennen.

Kannst Du nicht dahin, wo der Blutpatch gemacht wurde?

08.02.2023 08:31 • #2


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@Angstmaschine Danke für deine Antwort! Leider kann man nicht feststellen, ob der Blutpatch gewirkt hat. Auf dem MRT war schon kein Loch bzw. Austritt von Liqour zu sehen. Man sieht bei postpunktionellen oft nichts, weil das Loch so winzig ist (macht aber trotzdem große Probleme). Blutpatches werden auf „gut Glück“ gemacht. Man kann noch eine diagnostische Punktion machen. Kommt aktuell nicht in Frage. Die Angst vor einem weiteren Loch ist zu groß. Als letztes bleibt die OP. Diese hilft aber auch nicht immer. Diese Krankheit ist eine Sackgasse. Die Punktionen werden viel zu sehr verharmlost. Mir wurden 6 Tage Kopfschmerzen prophezeit. Was ich da erlebt habe und erlebe, ist jenseits von Gut und Böse. Ich möchte trotzdem sicher gehen, dass ich mich nicht reinsteigere. Es haben sich ja Symptome schon gebessert. Aber nicht diese starke und komischen Kopfschmerzen.

Mir tut es auf der Kopfhaut weh. Kleine Nadelstiche, als würde jemand an meiner Kopfhaut ziehen. Und das 24/7. Sowas hab ich noch nie erlebt und habe große Angst, dass das nie mehr weggeht.

08.02.2023 11:44 • #3




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Dr. Matthias Nagel