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Hallo zusammen,
seit mittlerweile vier Jahren schlage ich mit Extrasystolen rum und hatte das bisher ganz gut in den Griff bekommen, besser gesagt gut damit leben können. Durch regelmäßigen Sport war es auch deutlich besser geworden.
Gestern war es allerdings so schlimm wie noch nie zuvor. Ich war gerade mit dem Rad unterwegs und plötzlich merkte ich wie es anfing. Erst einzelne, dann wieder sehr viele, max. drei normale Schläge auf eine ES. Und was mir besonders aufgefallen ist war, dass die Herzfrequenz total verrückt gespielt hat. Beispiel: drei normale Schläge (HF ca. 100), dann eine ES, dann fünf sehr langsame normale Schläge (HF ca. 60), dann drei sehr schnelle normale Schläge (HF ca. 160), dann eine ES, drei normale Schläge, eine ES, usw.
Diesen sehr langsamen Puls während der Anfälle kenne ich überhaupt nicht, passte ja auch nicht, weil ich da gerade Rad gefahren bin. Und danach dann wieder viel zu schnell, auf ca. 160.
Bisher war es immer so, dass die ES in einen Herzschlag mit normaler Frequenz eingestreut waren, aber nie diese Frequenzschwankungen.
Kennt das jemand auch so? Das hat mir schon echt Angst gemacht!

Ich war vor vier Jahren, als das anfing, beim Kardiologen. Ruhe-, Belastungs- und LZ-EKG, Echo, Blut, alles ohne Befund.
Ich wollte eher hören, ob jemand von den Leidensgenossen das auch so kennt, um mich etwas mit dem okay, ist nicht nur bei mir so, zu beruhigen

Vielen Dank,
Stefan

13.08.2016 21:10 • 21.08.2016 #1


1 Antwort ↓

Zitat von spsln:
Hallo zusammen,
seit mittlerweile vier Jahren schlage ich mit Extrasystolen rum und hatte das bisher ganz gut in den Griff bekommen, besser gesagt gut damit leben können. Durch regelmäßigen Sport war es auch deutlich besser geworden.
Gestern war es allerdings so schlimm wie noch nie zuvor. Ich war gerade mit dem Rad unterwegs und plötzlich merkte ich wie es anfing. Erst einzelne, dann wieder sehr viele, max. drei normale Schläge auf eine ES. Und was mir besonders aufgefallen ist war, dass die Herzfrequenz total verrückt gespielt hat. Beispiel: drei normale Schläge (HF ca. 100), dann eine ES, dann fünf sehr langsame normale Schläge (HF ca. 60), dann drei sehr schnelle normale Schläge (HF ca. 160), dann eine ES, drei normale Schläge, eine ES, usw.
Diesen sehr langsamen Puls während der Anfälle kenne ich überhaupt nicht, passte ja auch nicht, weil ich da gerade Rad gefahren bin. Und danach dann wieder viel zu schnell, auf ca. 160.
Bisher war es immer so, dass die ES in einen Herzschlag mit normaler Frequenz eingestreut waren, aber nie diese Frequenzschwankungen.
Kennt das jemand auch so? Das hat mir schon echt Angst gemacht!

Ich war vor vier Jahren, als das anfing, beim Kardiologen. Ruhe-, Belastungs- und LZ-EKG, Echo, Blut, alles ohne Befund.
Ich wollte eher hören, ob jemand von den Leidensgenossen das auch so kennt, um mich etwas mit dem okay, ist nicht nur bei mir so, zu beruhigen

Vielen Dank,
Stefan


Morgen Stefan,
Ja, ich kenne deine Beschreibung der Extrasystolen (ventrikulären Extrasystolen) aus eigener Erfahrung. Bei mir waren sie jedoch nur ein Symptom neben anderen (u. a. Tachykardien) nach einem 'Burn Out'. Ursache von Extrasystolen sind - neben organischen Ursachen, die bei dir ja schon ausgeschlossen wurden - Stress, emotionelle Belastung, Kaliummangel, Wassermangel. 'Gefährlich' sind sie selber eigentlich weniger, machen aber ziemlich Angst, wie du selber erfahren hast. Und Angst selber ist eine ziemliche emotionelle Belastung.

Nachdem mein Doc organische Herzprobleme ausgeschlossen hatte, bin ich selber an meine Probleme heran gegangen. Zunächst an mein durch die Erkrankung entstandenes Übergewicht. Zunächst habe ich meinen Kaffeekonsum auf 1 - 2 Tassen pro Tag runter und meine Flüssigkeitszufuhr (Wasser) auf 30 ml/kg Körpergewicht rauf geschraubt. Bei sportlicher Aktivität entsprechend mehr. Meine Zwischendurchsnacks habe ich durch ungesalzene Nüsse und getrocknete Pflaumen ersetzt. Mein primärer Gedanke war, die zuckerreichen Snacks (Riegel, Süsses etc.) zu minimieren, den Stoffwechsel anzuregen. Als Nebeneffekt konnte ich aber ein deutliches Nachlassen in der Häufigkeit und Stärke der Extrasystolen feststellen.

Bei meiner 'Forschung' nach den Ursachen fiel mir auf, ich hatte mehr zufällig kaliumreiche Nahrungsmittel zugeführt. (Nüsse, getrocknetes Obst) Gleichzeitig war ich bewusster mit Salz umgegangen, hatte damit deutlich weniger gewürzt. Eigentlich, um den Wasserdurchsatz im Körper zu beschleunigen. Nun besetzten Natrium (Salz) und Kalium offenbar die gleichen Rezeptoren im Körper. Gleichzeitig zur erhöhten Zufuhr von Kalium hatte ich durch salzärmere Kost offenbar meinem Körper eine bessere Aufnahme ermöglicht.

Durch diese Maßnahmen wurden aber Extrasystolen nicht komplett vermieden, aber deutlich verringert. Hatte ich vor Beginn der Umstellung nahezu stündlich Probleme mit ihnen, hatte sich dies bereits nach 2 Wochen auf 'selten täglich' und 'deutlich leichter' mit weiter abnehmender Tendenz verringert.

Einen weiteren Erfolg erzielte ich dann auch wieder mehr zufällig oder beiläufig: Ich hatte regelmäßig zu walken begonnen (auch wieder Ziel Leibesfülle), kam auf den Gedanken meine 'schweren Muskeln' hernach in ein autogenes Training einfließen zu lassen. Nach etwa einem Monat regelmäßigen Trainings im Anschluß auf's Laufen beherrschte ich dies wieder recht gut, und habe - wie ich kurz danach feststellte - keinerlei Probleme mit Extrasystolen oder Tachykardien mehr.

Nun kann ich dir zwar nicht garantieren, dass meine Methode bei dir genauso wirkt, aber ich kann auch nicht erkennen, wo sie schädlich sein könnte. Wenn du willst, probiere doch einfach aus. Ein Feedback würde mich freuen.





Dr. Matthias Nagel
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