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M
Hey,
Zumindest kann ich dich schon mal beruhigen. Du wirst wieder raus gehen können!

Bei mir ging das ganze mit 21 (bin jetzt 27) los. Ich lag nur noch daheim im bett und konnte mit Ach und Krach mit Hilfe meiner mama duschen...das wars. Ich hab nur noch geweint, weil ich überall gelesen habe, dass sowas nicht heilbar ist. Ich dachte natürlich der damalige Zustand bleibt jetzt für immer so. Klar ist es schwer das zu heilen und es wird immer ein Teil von dir sein, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es lange Zeiten geben kann, in denen alles gut sein wird.

Ich war bei so vielen Therapeuten (mama musste mich fahren und dort hin begleiten, damit ich nicht umkippe (bin ich übrigens noch nie-auch wenn es sich oft so anfühlt)). Jeder hat mir was anderes erzählt. Eine sagte das kommt davon dass meine Eltern sich haben scheiden lassen, als ich klein war. Eine sagte, es ist der nicht verarbeitete Tod meiner omi, eine sagte meine mama sei schuld, weil sie mich so betüddelt. Hat mir aber alles nichts gebracht, da die Symptome dadurch nicht besser wurden! Hab irgendwann eine ganz liebe Therapeutin gefunden (die man selbst zahlen musste...Und das war wirklich mega teuer! -.-). Die hat mir als einzige wirklich geholfen. Sie sagte, dass ich gern weiter zu ihr kommen kann um sie zu bezahlen, aber dass das nichts bringen wird, da ich mir nur selber helfen kann. Ich muss mich überwinden und wieder raus gehen. Am Anfang erstmal mit Belohnungen, wie zb. Ein Eis essen gehen, oder mir eine Kleinigkeit kaufen...später dann ohne.

Glaub mir...es war die Hölle! Ich hatte so Herzrasen und Atemnot dass ich dachte ich sterbe jede Sekunde...bin dann zu meinem damaligen freund gefahren (60km).... Dort angekommen war ich erstmal fix und fertig. Als er am nächsten Morgen arbeiten musste, war alles aus. Es ging wieder los. Meine mama musste kommen um mich abzuholen..Und schon lag ich wieder daheim im bett. Aber allein die Tatsache dass ich es 60 km allein geschafft hab, hat mich motiviert. Bin dann zum dm gefahren und hab mir kurz was gekauft und bin wieder raus. Dann wieder heim. Beim nächsten mal dachte ich na das war ja nix....guck doch mal was es dort alles neues gibt ...Und ich war länger drin. So hat sich das immer gesteigert..bis ich irgendwann nen minijob anfing. Irgendwann wieder vollzeit... Immer weiter.

Zwischendurch gab es immer wieder Auslöser...Und es ging immer wieder los. Aber ich war immer höchstens ne woche daheim, bis ich mich wieder aufgerafft habe. Momentan ist auch so eine Zeit. Habe ne schlimme Bronchitis und nasennebenhöhlenentzündung gehabt und meeega angst gehabt dass es nicht mehr weggeht, weil ich es schon 2 Wochen mittlerweile hab. Das hat wieder die Panik ausgelöst... Gestern bin ich dann das erste mal wieder einkaufen....aber gleich in 3 Geschäfte - das war zu viel für den Anfang. Hatte den ganzen abend panikattacken und bin jetzt fix und fertig. Trotzdem MUSS ich heute wieder raus. Ich fahre später alleine in den Park und gehe kurz spazieren. Hauptsache nicht daheim sitzen und der Angst zeigen, dass sie gewinnt.


Sorry für den langen Text, aber ich hoffe du merkst, dass nur du dir helfen kannst! Du bist noch so jung...du hast genug Kraft das zu schaffen warte nicht so lange. Fang an!

Alles alles gute für dich!

02.04.2017 08:19 • x 1 #41


M
Danke für den langen Text, es ist total aufbauend sowas zu lesen und zu merken, dass jemand wirklich mit den selben Problemen gekämpft hat und sich was gebessert hat. Ich habe mir fest vorgenommen ab heute wieder mit kleinen Schritten anzufangen, damit ich selbst was an meiner Situation ändern kann. Auto fahren ist für mich momentan ein Ding der Unmöglichkeit, was allerdings auch durch einen früheren Unfall bedingt sowieso ein kritisches Thema bei mir ist. Ich hoffe, dass ich irgendwann wieder allein einkaufen gehen kann und natürlich auch arbeiten. Dass die Angst mich immer begleiten wird ist mir natürlich klar, aber du hast mir wieder Hoffnung gegeben, mal ein eigenständiges Leben führen zu können, trotz Angsterkrankung.
Ich danke dir von ganzem Herzen!

02.04.2017 08:49 • #42


A


Besserung meiner Angst- und Panikstörung

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Schlaflose
Hast du denn zuhause keine Panikattacken? Bei mir war das vor ca. 30 Jahren so, dass ich mich die Attacken überall bis zu 10 Mal am Tag heimsuchten, auch im Haus. Die ersten zwei Wochen habe ich mich auch nicht aus dem Haus getraut, hatte aber Gelegenheit festzustellen, dass ich nicht in Ohnmacht falle oder sterbe, auch wenn es sich jedesmal so anfühlte. Und da dachte ich mir, dann kann ich ja genausogut wieder rausgehen und alles machen. So ließ ich die Attacken einfach über mich ergehen, wo immer sie mich auch überfielen und nach ein paar Monaten wurden sie immer seltener und weniger heftig, bis sie nach ca. einem halben Jahr ganz aufhörten.

02.04.2017 09:52 • #43


M
Mittlerweile habe ich sie auch zu Hause, meistens sobald ich alleine zu Hause bin bzw. niemand von meinen Eltern da ist. Am Anfang haben sich die Panikattacken nur beim Auto fahren bemerkbar gemacht, dann aber auch zunehmend wenn ich draußen unterwegs war, egal ob mit Freunden oder alleine, bis ich irgendwann nur noch mit meinem Papa vor die Tür konnte, was laut meiner Therapeutin daran liegt, dass er für mich eine Vertrauensperson ist und ich bei ihm auch keine Angst habe meine Panik offen zu zeigen, falls ich welche bekomme. Mittlerweile bekomme ich allerdings auch in seiner Gegenwart häufiger Panikattacken, wenn wir unterwegs sind. Nur wenn ich zu Hause bin und er auch da ist, kann ich mich wirklich entspannen und habe bis jetzt noch nie Panik bekommen.

02.04.2017 10:27 • #44


M
Huhu, na...konntest du schon einen kleinen Erfolg erzielen? Wenn ja, was hast du gemacht?

Ich war tagsüber irgendwie nicht in der Lage gestern was zu machen. Gestern Abend ging es dann...bin um halb 10 mit dem Auto los und sinnfrei durch die Gegend gefahren und hab ein bißchen geheult... Tat gut.

03.04.2017 08:26 • #45


Sascha1972
Hallo!

Genau wie Mimi90 erzählt geht es mir manchmal auch. Zuerst geht gar nichts und dann fahr ich durch die Gegend, ich wohn auf dem Land, und erhol mich irgendwie. Klappt leider nicht immer....

03.04.2017 08:32 • #46


M
Zitat von Sascha1972:
Hallo!

Genau wie Mimi90 erzählt geht es mir manchmal auch. Zuerst geht gar nichts und dann fahr ich durch die Gegend, ich wohn auf dem Land, und erhol mich irgendwie. Klappt leider nicht immer....



Hallo,

Das ist ja lustig...noch jemand der sein Benzin für die Gesundheit verfährt

Bei mir hilft das eigentlich immer.
Nur erstmal die Überwindung loszufahren... Puh.

Ab Donnerstag muss ich wieder arbeiten gehen, dh. noch 3 Tage um wieder auf die Beine zu kommen weiß nicht, wie ich das schaffen soll...aber es MUSS gehen. Werde es heute wieder mit einkaufen versuchen... Mehrmals

03.04.2017 09:27 • #47


Sascha1972
Ja das rumfahren beruhigt manchmal....
Du schreibst bis Donnerstag muss ich wieder auf die Beine kommen....sooo einfach ist das nicht. Ich will Dir auch nicht den Mut nehmen, aber Angst kennt kein Zeitlimit.
Ich dachte auch so wie Du und am Ende war ich frustriert dass ichbis zu einem gewissen Zeitpunkt nicht fit war. So war es bei mir, muss ja bei Dir nicht so sein.
Was ich damit sagen will: Mach Dir keinen Stress......

03.04.2017 13:11 • #48


M
Ich hab das ganze schon seit 7 Jahren...

Wenn ich bis Donnerstag fit sein muss, dann muss das gehen. Zur Not geh ich halt eben einfach so auf die arbeit...Mit der Zeit wirds dann besser.

03.04.2017 15:06 • #49


Sascha1972
Das nenn ich mal ne gute Einstellung. Wenn ich auch so denken könnte....
Ich hab das schon 17 Jahre und könnte jetzt echt mal drauf verzichten...

03.04.2017 15:25 • #50


M
Hallo ihr beiden
Ich hab es gestern tatsächlich geschafft, meinen Bruder zum Bahnhof zu fahren, was bei uns zwar nur eine Strecke von 2 min. ist, da bei mir allerdings die größte Angst beim Auto fahren liegt, für mich trotzdem ein Erfolg. Mir geht es manchmal ähnlich wie euch, nur dass es bei mir direkt morgens nach dem aufwachen ist, wo ich das Gefühl habe, ich muss einfach mal raus und alleine sein. Habe mich nur bis jetzt nie getraut dann auch wirklich zu gehn... Heute Mittag habe ich einen Termin in meiner zukünftigen Schule, um meine Bücherliste abzuholen, habe jetzt schon wieder Katastrophengedanken, was wäre, wenn ich anfange zu zittern, ohnmächtig werde usw...

04.04.2017 06:11 • #51


Arleen
Hallo Leute ich bin neu hier,habe aber in so vielen Foren gelesen und bin auch froh,nicht alleine zu sein. Es fing bei mir auch vor knapp 2 Jahren an. Einfach so aus heiterem Himmel. Ging zum psychater und bekam paroxetin verschrieben. Die nahm ich ein halbes Jahr. Durfte dann absetzen und bis vor 4 Monaten ging es auch gut.
Jetzt sollte ich wieder medis nehmen,aber die Nebenwirkungen von paroxetin haben mir noch mehr Angst gemacht. Ich hab begonnen,mich mit der angststörung auseinander zu setzen. Zum einen durch Therapie und zum anderen mit viel lesen, um zu verstehen was passiert.
Dabei bin ich auf eine Seite von einem Klaus Bernhardt aus Berlin gestoßen und was ich da las, hat mich umgehauen. Dieser Mann hat bei you tube einige podcast eingestellt und ein Buch veröffentlicht indem er schreibt, dass bis auf wenige Ausnahmen überhaupt medis nehmen müssen. Er ist Heilpraktiker und Psychologe. Es gibt schon viele Patienten die das Buch gelesen haben,und sehr zufrieden sind,weil es Wirkung gezeigt hat. Habe mir das Buch auch bestellt. Werde demnächst mitteilen ob es geholfen hat.

LG arleen

04.04.2017 14:17 • x 1 #52


M
Dann bin ich schon sehr gespannt auf deinen Bericht, meine Therapeutin ist nämlich strikt dagegen, dass ich was an Medikamenten nehme, deshalb hab ich mich bis jetzt immer so durchgebissen, frage mich allerdings oft ob mir nicht anders die Angstbewältigng etwas leichter fallen würde bzw. mir zumindest kleine Fortschritte ermöglicht werden würden..

04.04.2017 15:03 • #53


frodo911
Na das kommt ganz darauf an wo du stehst. Grundsätzlich können Medikamente keine Therapie ersetzn oder gar eine Angststörung heilen. Aber in einigen wenigen Fällen kann es angezeigt sein, den Patienten damit erstmal auf ein therapiefähiges Level zu bringen...

04.04.2017 16:51 • #54


Arleen
Ja genauso war das bei mir auch. Ich hätte sonst keine Therapie anfangen können. Aber wichtig sind trotz allem positive Gedanken. Mir hat das lesen und die Beschäftigung mit dem Krankheitsbild viel geholfen. Habe sogar selbsthypnose gemacht. Kann ich auch sehr empfehlen.

04.04.2017 17:12 • #55


M
Momentan hab ich ja durch die Angst nur Misserfolge, egal was ich versuche nichts klappt..und ich denke mir, wenn ich mal was nehmen würde und meine Angst dann etwas eingedämmt ist, dass ich mal kleine Unternehmungen machen könnte und dadurch merke, dass doch noch was funktioniert.. Dann würden mir auch positive Gedanken leichter fallen glaube ich ...

04.04.2017 18:20 • #56


Arleen
Hallo ihr lieben, also ich habe das Buch gestern bekommen,und ich habe es quasi gefressen.
Ich muss sagen dass es bemerkenswert interessant ist und ich glaube dass es wirklich was bringen kann.
Direkt nach der Hälfte des Buches habe ich schon etwas gemerkt. Ich kann es nicht erklären,aber ich bin gerade gelassen und lasse mich von negativen Gefühlen nicht beeinflussen. Es dauert sicher eine Weile bis man das ganze verinnerlicht hat und die Aufgaben erledigt hat,aber ich sehr glücklich darüber,dieses Buch gefunden zu haben. Am Ende des Tunnels sag ich nur. Ich möchte euch nur sagen,dass es sich lohnt. Ich hätte es nicht für möglich gehalten,aber alles was dieser Mann da beschreibt,hat mehr als Hand und Fuß.
Es heißt panikattaken und andere angststörungen loswerden von Klaus bernhardt. Er hat in Berlin eine Praxis und man kann auch mit ihm skypen.
Man muss es echt nur anpacken. Ihr schafft das auch. Mir geht's Grad so gut. Für mich war das so der Strohhalm an dem ich mich festgehalten habe. Ich werde das Buch auch mit zu meiner Psychologin morgen nehmen.
LG arleen

05.04.2017 23:16 • #57

Sponsor-Mitgliedschaft

M
Klingt für mich gerade eher nach Schleichwerbung :-X

06.04.2017 07:08 • x 1 #58


J
Hallo,

Schleichwerbung hin oder her. Jeder sucht erstmal eine Lösung und einen Strohhalm an dem man sich festhalten kann.

Ich hab mir gerade mal die Homepage von dem Therapeuten angeschaut bzw auch ein paar von den Videos. Prinzipiell sehr plausibel und einfach erklärt, so das es auch nicht Mediziner verstehen, allerdings klingt es für mich schon wieder fast zu einfach, was da erklärt wird. Das funktioniert vielleicht bei Erkrankten, die noch nicht jahrelang betroffen sind und zudem noch ein stabiles Umfeld haben.

Ist immer leicht dahin gesagt sich positive Gedanke zu machen, einzureden, oder wie auch immer man das nennen möchte. Gut fand ich allerdings die Erklärung der körperlichen Symptome, sehr interessant. Die Symptome haben wir ja alle, die können wir auch ohne Probleme bennenen, aber ich denke mal die wenigsten wissen woher sie kommen und vorallem warum.

LG

06.04.2017 08:12 • #59


Arleen
Hallo,

Um Himmels Willen wollte ich Werbung damit machen. Es macht aber wenig Unterschied ob es 3 oder mehr Jahre sind mit denen man sich damit rumschlägt. Letztendlich geht es um eine Umstrukturierung des Gehirns mithilfe des Buches. Einfacher geht es ja nicht. Es geht sicherlich nicht an einem Tag,aber wenn man das ein bisschen übt ,bin ich mir tausend Prozent sicher dass es funktioniert. Hatte das Buch sogar bei meiner Psychologin und sie fand es auch interessant. Das größte Problem ist,dass heutzutage mit sehr veralteten Therapiemethoden arbeitet,weil es eben die wenigsten kennen. In der Praxis von Herrn Bernhard gibt es inzwischen Wartezeiten bis zu einem Jahr! Zufall? Eher nicht. Wollte ja nur helfen. Dazu sind solche Foren doch da oder?

Lg

06.04.2017 13:20 • #60


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