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F
Hallo,

mache mir totale Sorgen um meine Schwester. Nach verschiedenen körperlichen Erkrankungen und Operationen kam nun noch Brustkrebs hinzu und sie nach der OP weiter Lymphdrainagen bekommen muss. Sie war zweimal zur Reha danach und sollte auf Anraten der Ärzte noch zusätzlich in einer psychosomatischen Rehaklinik behandelt werden, was sie auch beantragt hatte. Der Antrag wurde abgelehnt, was ich absolut nicht nachvollziehen kann. Ich stehe ihr natürlich hilfreich zur Seite, denn ich kriege am meisten mit, wie es ihr geht. Damals begleitete ich sie zur Psychologin und letztens hatte sie erneut einen Zusammenbruch, wo sie fast in die Klinik eingewiesen wurde. Inzwischen geht es ihr wieder etwas besser, aber ich weiß, das es ihr nicht gut geht. Sie sperrt sich aber auch, in die Klinik zu gehen, weil das auch mit Ängsten finanzieller Art verbunden ist. Einen Rentenantrag hatte sie auch auf Empfehlung der Ärzte gestellt, was ebenfalls abgelehnt wurde durch das Gericht. Sie ist Hartz IV- Empfängerin und alleinstehend. Habe Angst das es erneut über ihre Kräfte geht und auch ein wenig mit um mich. Erst mal habe ich ihr geraten in Wiederspruch zu gehen, so wie ihre Ärztin.
Was wäre denn in diesem Fall noch hilfreich von Ihrer Seite?

Wäre sehr dankbar über eine Antwort.

Übrigens, ich bekomme seit einiger Zeit das Medikament Fluoxitin 10 - 1 Tbl. früh, da ich seit längerer Zeit einen Waschzwang entwickelt habe, was aber erst viel später in der Therapie zum Vorschein kam. Im Moment spüre ich keine Besserung und meine Psychologin meint, das Medikament müßte wohl erhöht werden, hatte ich auch schon Hautausschlag durch zuviel Spray zusätzlich. Was meinen Sie diesbezüglich? Dann habe ich noch das Problem, meine Nägel abzureißen, was mir sehr peinlich ist und was ich schon seit klein auf mache, was kann ich dagegen tun, ich werde es einfach nicht los und das belastet mich auch.

Liebe Grüße

08.01.2012 03:10 • 11.01.2012 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo Finja,

erst einmal zu Deiner Schwester:
Ich denke auch, dass Sie auf jeden Fall Widerspruch gegen die Ablehnung einer Reha-Kur einlegen sollte. Am besten zusätzlich nochmals eine Stellungnahme eines Facharztes für Neurologie und Psychiatrie einholen.
Falls Sie noch über eine gesetzliche Krankenkasse versichert sein sollte, kann sie sich auch dort beraten lassen. Hilfreich wäre auch, sich an eine Initiative zur Beratung für Hartz IV Empfänger zu wenden. Die kennen sich meist gut aus.

Zu Dir selbst: Zu deinen Fragen möchte ich nicht weiter Stellung nehmen, da Du ja in Therapie bsit. Dort gehören Deine Fragen auch hin. Zum Medikament kann ich Dir nur raten, mit dem verschreibenden Arzt (ich hoffe ein Facharzt für Neurologie und Psychiatrie !) engen Kontakt zu halten und mit ihm die Wirkungen oder Nicht-Wirkungen des Medikamentes zu besprechen (wegen Dosierung oder auch alternativen Medikamenten).
Dein Problem mit den Nägeln ist ja nicht isoliert zu betrachten, sondern stellt ja eine Art von Selbstverletzung dar. Selbstverletzungen sind aber in die anderen psychischen Muster eingebunden und haben eine Funktion, meist emotionale Belastungen zu regulieren - natürlich kein sinnvoller Weg. Auch dies solltest Du mit Deiner Therapeutin besprechen. Deine Symptomatik scheint sehr komplex zu sein. Deshalb kannst Du zusammen mit Deiner Therapeutin auch einmal klären, ob alleine eine ambulante Therapie wirklich ausreichend ist oder ob eine Tagesklinik oder eine stationäre Therapie in einer Fachklinik - mit anschliessender ambulanter Weiterbehandlung - nicht sinnvoller wäre.

Ich wünsche Dir alles Gute und hoffe, dass es Dir bald wieder besser geht.

Herzliche Grüße

Bernd Remelius

11.01.2012 11:34 • #2





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