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M
Hallo, kurz:
30 Jahre, weibl., 2-faches Scheidungskind, Anorexie Vergangenheit, Reizdarm/magen...UND:
Seit einigen Jahren (ca. 2002) Angst in der ÖFFENTLICHKEIT bzw. bei andern Leuten Zuhause/Orten zu erbrechen o. Durchfall zu kriegen, besonders Magen-Darm-Grippe (da man da ja total die Kontrolle darüber verliert). Einkaufen, Innenstadt, Reisen, Menschenmengen...alles klassischen Ängste der Agoraphobie erfülle ich,
- BIS auf Eines:

Ich fühle mich NICHT sicherer mit einer anderen, vertrauten Person sondern es ist eher SCHLIMMER für mich da ich es nicht zeigen will, bzw. Panik habe vor anderen zu erbrechen etc. Ich MUSS am besten IMMER mit eigenem Auto fahren, damit ich WEG kann wenn ich krank werde!
Mir wird auch echt übel, schwitzen, darmgrummeln, Wallungen, schwindel, ...typisch eben.

Von 17 bis 25 habe ich strikt gehungert, in der Zeit ging es mir top! (=Kontrolle?) Seit 2003 leide ich auch sehr an Reizdarm/magen, was die Angst extrem verschlimmert. Nach 2 Jahren Fluxoetin (10-20-10mg) habe ich nun seit einigen Wochen aufgehört, denn Wirkung war weg und wollte nicht erhöhen.
FRAGE: WAS ist es nun? Oder kann man auch MEHRERE Phobien/Störungen auf einmal haben? WO aber dann ansetzen? Wie finde ich was Huhn oder Ei war??
Agoraphobie? Emetophobie? Soziale Phobie? (! aber keine Angst vor Leuten! Spreche mit jedem WENN ich mich sicher fühle, es mir gut geht!), Somatoforme Störung? (wegen Darm?)
Sie sehen - habe mich viel damit befasst! BITTE- Einen RAT! Wo ansetzen!
DANKE!

30.11.2007 19:09 • 03.12.2007 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo mindspring,

Diagnosen stellen immer eine Vereinfachung dar und dienen in erster Linie der Einordnung einer Symptomatik und dem fachlichen Austausch zwischen Fachleuten. Also mache Dir nicht all zu viele Sorgen, wie man denn nun Deine Problematik genau benennen sollte. Das hilft Dir nicht wirklich weiter.

Das, was Du schilderst, kann durchaus im Zusammenhang mit einer agoraphobischen Angststörung auftreten, weil Du eben auch eine negative Bewertung durch andere Menschen fürchtest, wenn sie Deine Symptomatik beobachten würden. Das zeigt nur, dass die soziale Bewertung für Dich eine große Rolle spielt.

Wo ansetzen? - das kann ich Dir aufgrund der wenigen Informationen über Dich natürlich nicht eindeutig sagen. Da müsste ich Hellseher und kein Psychotherapeut sein.
Allerdings scheint eine wichtige Grundlage bei Dir zu sein, dass Du häufig Ängste in die Richtung hast, Kontrolle zu verlieren, vielleicht auch Dich zu verlieren. Du traust Dir nicht so recht über den Weg, wenn es darum geht, an Deine eigenen Stärken und Kompetenzen zu glauben, Dir zu vertrauen, wenn Du in schwierige, belastende Situationen kommst. Dies kann auch mit frühen Erfahrungen in Deiner Lebensgeschichte zusammen hängen, wenn nicht andere traumatische Erlebnisse Deine Probleme akut verursachen.

Ich denke, Du solltest Dir unbedingt psychotherapeutische Hilfe holen, um Deine bisherige Lebensgeschichte und daraus heute noch resultierende Denk, Fühl- und Verhaltensmuster zu erkennen und wo notwendig zu verändern. Dann ist es nicht mehr allzu wichtig, welchen Namen man Deinen Problemen gibt, sondern welche Lösungen Du entwickeln kannst, um Dich weiter zu entwickeln.

Auf diesem Weg wünsche ich Dir alles Gute

Bernd Remelius

P.S. Falls Dir Bücher weiterhelfen, würde ich Dir gerne zwei davon besonders empfehlen: Dr.Dr. Doris Wolf/ Ängste verstehen und überwinden, PAL Verlag und das etwas ältere, aber sehr gute Buch Die Angst ist eine Kraft von Willi Butollo, Beltz Verlag

03.12.2007 10:15 • #2





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