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A
Liebes Team,

meine Mutter leidet an einer nicht heilbaren Herzerkrankung mit einer recht schlechten Prognose. Die mittlere Überlebensrate beträgt nur 5 Jahre. Meine Mutter ist bereits 71 Jahre alt, aber wenn es nach mir ginge, dann könnte sie gerne 100 werden. Wie auch immer. Ich weiß, bei oben genanntem handelt es sich um Tatsachen. Trotzdem bin ich immerzu am Grübeln, recherchiere im Internet und versuche, dort irgendwelche Wunder zu erfahren, die das Leben meiner Mutter verlängern. Vernunft und Bauch sind zwei total unterschiedliche Seiten in mir. Leider reagiere ich auch sehr stark mit Angst und Panikattacken. Mir geht dieses Grübeln unwahrscheinlich auf den Wecker und ich würde so gerne endlich aufhören, nicht kontrollierbare Dinge kontrollieren zu wollen. Gibt es irgendeinen Tip, eine Übung oder ähnliches, mit der ich lernen könnte, loszulassen?

Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen. Lieben Gruß Astrid

09.01.2008 16:29 • 14.01.2008 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo Astrid,

leider ist das nicht so einfach, daß man nur einen Tipp umsetzen oder eine Übung machen müsste, damit Du loslassen kannst. Der Verlust eines geliebten Menschen ist immer eine schwerwiegende und emotional belastende Erfahrung, die niemand so einfach wegsteckt. Trauerarbeit ist notwendig und dauert oft bis zu einem Jahr, bis man den Verlust überwunden hat. Du hast allerdings die Chance, Dich auf den Tod Deiner Mutter vorzubereiten.

Das was Du schilderst klingt darüber hinaus noch so, als hättest Du Angst vor der Zukunft ohne Deine Mutter. Dann würdest Du Dein eigenes Leben doch sehr von der Existenz Deiner Mutter abhängig machen - und das wäre sicherlich nicht gut.

Was ich Dir raten kann, ist Dich auch weiter mit dem Thema - aber konstruktiv, also nicht durch Im-Kreis-grübeln auseinanderzusetzen. Hierbei könnte Dir der Zusammenhang zwischen Deinen Gedanken und Deinen Gefühlen ganz allgemein und deren Beeinflussung hilfreich sein. Da möchte ich Dir das Selbsthilfebuch von Merkle/Wolf, Gefühle verstehen, Probleme bewältigen aus dem PAL Verlag ans Herz legen.

Speziell zum Thema Trauern und Loslassen hat Fr.Dr.Wolf das Buch Einen geliebten Menschen verlieren geschrieben.
Von vielen auch als sehr hilfreich empfunden wurde das Buch Sich einlassen und loslassen. Neue Lebensmöglichkeiten bei Trauer und Trennung von Verena Kast (Autor).

Versuche doch, mit diesen Grundlagen für Dich weiter zu kommen. Wenn Du merkst, dass dies nicht ausreicht, so kannst Du immer noch eine Beratungsstelle oder einen Psychotherapeuten konsultieren, um Dir Anstöße im vertraulichen Gespräch zu holen.

Ich wünsche Dir auf Deinem Lebensweg alles Gute - und denke daran, dass Krisen auch immer Chancen für eine Weiterentwicklung sind.

Herzliche Grüße

Bernd Remelius

14.01.2008 15:03 • #2





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