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Hallo,

ich habe hier schonmal versucht, im Forum mit den anderen über das Thema zu schreiben aber leider hilft es mir nicht wirklich.

Ich hatte über 3 Jahre eine (vermeintlich) beste Freundin. Sie war in den ganzen Jahren nie besonders zuverlässig und auch nie so oft für mich da, wie ich es für sie war, was mich schon immer geärgert hat. Habe es ihr oft gesagt aber es hat sich nie was geändert. Ich bin immer zu ihr, wenns ihr nicht gut ging. War immer für sie da. Hatte immer für sie Zeit. Aber sie für mich eher weniger. Wenn ich ihr mal eine SMS geschrieben habe, dass es mir nicht gut ging, kam oft erst 1 oder 2 Tage später mal eine Antwort. Schöne Freundschaft oder?

Naja jedenfalls wurde sie in den letzten Monaten immer unzuverlässiger, sodass ich mich entschlossen habe, die Freundschaft zu beenden. Weil es für mich keine ist.

Habe ihr also Ende letzten Jahres die Freundschaft gekündigt per SMS. Darauf kam bis heute keine Antwort.

Eigentlich klare Sache: Sie war die Freundschaft demnach NIE wert.

Denn wer wirklich eine echte Freundin ist, hätte in dem Moment alles dafür getan, um das Ruder rumzureißen und die Freundschaft zu retten.

Das hat sie nicht getan.

Anfangs ging es mir noch ganz gut mit der neuen Situation aber jetzt merke ich immer wieder und vor allem immer mehr, wie mich das ärgert. Ich hab oft so einen innerlichen Druck, der mich ganz verrückt macht. Ich ärger mich so darüber, wie egal ihr das alles ist. Sie hat sich immer als meine beste Freundin ausgegeben und am Ende war es nur heiße Luft?

Ich bin oft davor, ihr zu schreiben, wie toll ich das finde, wie egal ihr das ist. Aber damit zeige ich ja, wie ich mich ärger und das will ich nicht. Vor allem muss ich damit rechnen, dass von ihr entweder wieder gar nichts zurückkommt (das würde mich dann noch mehr ärgern und ich würde es bereuen, ihr geschrieben zu haben) oder eine Antwort wie Na du hast mir doch die Freundschaft gekündigt. Was soll ich dazu noch sagen?

So schätze ich sie ein. Denn sie ist so. Sie ist stur.

Für mich ist die Freundschaft beendet. Aber je näher der Frühling rückt und die Sonne immer wieder zum Vorschein kommt, umso mehr vermisse ich die schönen Zeiten (waren zusammgezählt nicht viele, muss ich zugeben) als wir in der Sonne gesessen haben und gequatscht haben über alles mögliche.

Leider habe ich keine weiteren Freundinnen. Ich bin zwar nicht einsam aber ich habe nur männliche Freunde. Davon haben die meisten auch noch Interesse an einer Beziehung mit mir, was mir zusätzlich zusetzt, da ich nur eine Freundschaft möchte. Und auf Dauer fehlt mir einfach ein Mädel. Und das habe ich nicht. Die Mädels die ich kenne, sind eher oberflächliche Bekanntschaften wo man nicht wirklich durch dick und dünn gehen kann.

Mir fällt jetzt halt auf, dass mir eine weibliche Freundschaft fehlt.

Aber am Ende hatte ich ja mit der besagten besten Freundin auch nicht wirklich eine Freundschaft, weil wir uns auch nie wirklich oft gesehen haben.

Ich weiß, dass ich mir diese negativen Gefühle nur selber mache aber wie komme ich aus dieser Spirale wieder raus?

Ich will mich endlich besser fühlen und mir sagen Meine Entscheidung war die richtige

LG

04.03.2010 12:53 • 08.03.2010 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo Ängstliche,

Du hast Dir sicherlich dieses Pseudonym nicht ohne Bezug zu Dir selbst gegeben. Aber diesen ängstlichen Anteil an Dir, den versteckst Du zumindest in Deinem Schreiben sehr gut hinter Wut, Ärger, Vorwürfen und Schuldzuschreibungen an Deine Freundin. Wut und Ärger resultiert aber immer aus einer grundlegenden Grundeinstellung: der oder das, worüber ich mich ärgere DARF oder SOLL nicht sein ! Du FORDERST eine bestimmte Form der Freundschaft ein, weil DU Freundschaft so definierst und keine anderen Definitionen neben Deinen zulässt. Damit bevormundest Du, damit versuchst Du, Macht auszuüben und zu bestimmen. Das macht auf Dauer jede Freundschaft kaputt, weil Freundschaft immer auf Freiwilligkeit beruht, auf Werben um den Anderen und um Bemühen, auch seine Bedürfnisse zu berücksichtigen.

So etwas tun Menschen oft, wenn sie Angst haben, den anderen zu verlieren, allein gelassen zu werden. Daraus erwächst oft Eifersucht, ein Erzwingen wollen von Nähe, ein Ersticken des Anderen. Man sucht Liebesbeweise (ich komme sofort, wenn Du mich brauchst, dann musst Du das aber auch tun) und erdrückt die Beziehung immer mehr.

Du schreibst Für mich ist die Freundschaft beendet. Aber je näher der Frühling rückt und die Sonne immer wieder zum Vorschein kommt, umso mehr vermisse ich die schönen Zeiten (waren zusammen gezählt nicht viele, muss ich zugeben) als wir in der Sonne gesessen haben und gequatscht haben über alles mögliche. Du schreibst von Ende, aber das stimmt nicht. Du vermisst die Stunden mit Deiner Freundin - aber immer aus der Sicht, was DU verloren hast. Hast Du Dich wirklich auch ernsthaft gefragt, weshalb Deine Freundin so schnell aufgegeben hat. Ach - ich hätte es fast vergessen - Du weißt es ja schon ganz genau - keine echte Freundschaft ! Hast Du das wirklich geklärt, oder glaubst Du nur wieder, dass jeder so denken und empfinden muss, wie Du selbst?

Wenn Du diese Einstellung hast, macht es keinen Sinn, wirklich nach Freundschaft zu suchen. Erst musst Du selbst ein wirkliches Interesse am Anderen entwickeln und Deine eigenen Bedürfnisse etwas zurückstellen. Dann wird es auch Sinn machen, eine Freundschaft zu entwickeln, vielleicht sogar wieder mit Deiner früheren Freundin - wer weiß.

Ich weiß - starker Tobak, den ich Dir da zumute. Aber manchmal öffnen neue Sichtweisen (auch kritische) neue Wege. Denn ich glaube, dass es DIR dann viel besser ginge.

Herzliche Grüße

Bernd Remelius

08.03.2010 13:02 • #2





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