Hallo Sandra,
das ist in erster Linie eine Frage an den Facharzt. Ich hoffe, Du hast einen und nicht nur Deinen Hausarzt. Besprich bitte alle Fragen um Medikamente mit ihm. Hier würde ich sonst meine Kompetenzen überschreiten und das will ich nicht.
Aus psychotherapeutischer Sicht ist der Wunsch, die Symptome zu unterdrücken, verständlich, aber nicht sinnvoll ! Nicht die Symptome sind das Problem. auch wenn sie am meisten weh tun und belasten. Die Ursachen und Hintergründe, weshalb Du überhaupt mit solchen Ängsten reagierst, sind das Wesentliche - also Deine Einstellungen, Gedanken, Bewertungen und Dein Verhalten, wie Du mit Angst umgehst. Und die sind auf dem Hintergrund Deiner Lerngeschichte (Lebenserfahrungen) entstanden. Niemand entwickelt Ängste einfach so. Ängste sind wichtige Signale in unserem Leben, sagen uns etwas Wichtiges - und sollten deshalb auch nicht einfach weggedrückt werden. Das hilft auf Dauer nichts, aber auch gar nichts !
Medikamente können in einer Behandlung helfen, dürfen bei Angst aber nie die einzige Maßnahme sein. Da würdest Du Dir etwas vormachen!
Eine psychotherapeutische Behandlung ist deshalb m.E. bei Panikattacken unerlässlich. Wenn Du noch keine Psychotherapie machst, dann fange bald damit an und suche Dir einen Therapieplatz bei einem Verhaltenstherapeuten. Und gib Dich nicht weiter der Illusion hin, durch Vermeidung (das ist letztendlich die Unterdrückung von Symptomen) könntest Du Deine Ängste bewältigen. Das Gegenteil ist der Fall!
Falls Du das Buch von Fr.Dr.Wolf/ Ängste verstehen und bewältigen noch nicht kennst, dann empfehle ich Dir, es durchzuarbeiten und an den richtigen und wichtigen Stellen mit Deinem Veränderungsprozess zu beginnen. Auch als sehr hilfreich wird von Patienten das Buch Angstfrei leben (Taschenbuch), von Lucinda Bassett bewertet.
Vielleicht wolltest Du von mir eine Zauberlösung, die es leider nicht gibt. Aber es gibt die aktive Bewältigung Deiner Ängste und Hilfen, das zu lernen. Nimm Deine Kräfte, die Du sicherlich hast, zusammen und werde aktiv. Sei kein Opfer, das seine Ängste über sein Leben bestimmen lässt. Nutze sie vielmehr, um heraus zu finden, was nicht gut läuft in Deinem Leben. Bestimme Du selbst über Dein Leben. Und wenn Du dies noch nicht ausreichend kannst, dann kannst Du es lernen.
Ich wünsche Dir auf diesem zugegeben steinigen und manchmal nicht einfachen Weg alles Gute und viel Erfolg.
Herzliche Grüße
Bernd Remelius
