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S
Hallo,
zunächst möchte ich mich zum einen entschuldigen, dass ich schon wieder ein Anliegen habe und zum anderen möchte ich mich noch herzlichst bedanken für die Antwort auf meine Frage vom 19. November. Sie half mir tatsächlich, v.a. insofern, als ich mich, nachdem auch die Langzeittherapie von der KK anstandslos beim ersten Antrag genehmigt wurde, entschlossen habe, zu versuchen, weiterzumachen.

Ein stationärer Aufenthalt käme auf freiwilliger Basis für mich nie in Frage, da ich seit meiner Zwangseinweisung erst Recht unter massiven Problemen leide, und das schon Jahre, es wurde dadurch eigentlich alles nur noch schlimmer. Zudem habe ich meine Tiere, die mir sehr, sehr viel bedeuten. Ich kann und will sie nicht alleine lassen oder jemand anderem anvertrauen. Aber letztlich sind es auch genau die, für die ich immer wieder versuche, mich selbst zu bekriegen oder irgendwann zu besiegen.

Was ich nun speziell fragen möchte wäre folgendes: ich habe Aggressionen, die manchmal Ausmaße annehmen, welche mir selbst fast nicht erträglich sind. Oft genügt nur der berühmte winzige Funke, um eine Explosion auszulösen. Dass dieses Verhalten nicht gut ist, weiß ich. Es ist aber nun einmal so, dass ich dann durchaus mich selbst verletzen muss, um diesen ständig wachsenden Druck abzubauen oder mir auf alle mögliche Arten schaden muss.

Meine Aggressionen richten sich jedoch ausschließlich gegen mich selbst, niemals gegen andere Menschen oder meine Tiere. Das einzige, was ich zugeben muss, ist, dass ich, wenn jemand mich oder meine Hunde grundlos angreift oder andere Menschen, durchaus auch zuweilen verbal zurückkontere. Aber dann muss es recht heftig sein, und ich reagiere ausschließlich auf irgend eine Frechheit hin, was ich bis vor einer Zeit immer nur geschluckt und mich nie gewehrt habe, greife also niemanden einfach so an, weder verbal geschweige denn tätlich.

Nun hat mir mein Therapeut Sulpirid forte 200 mg verschrieben. Er sagte, es solle gegen die Autoaggressionen wirken. Ich las aber in der Packungsbeilage, dass Sulpirid bei Schizophrenie eingesetzt wird. Schizophrenie liegt bei mir jedoch definitiv nicht zugrunde, sondern lediglich eine Persönlichkeitsstörung, Sozialphobie, diverse andere Phobien und Panikattacken etc.

Ich habe den nächsten Termin erst wieder am 16. Januar, deshalb meine Frage hier im Forum, denn ich bin nun aufgrund dessen, was ich bezüglich der Anwendungsgebiete gelesen habe, verunsichert und weiß nicht, ob ich sie einnehmen soll oder nicht. Hätte einfach gerne gewusst, ob es wirklich auch dafür eingesetzt wird, wofür sie mir verschrieben wurden.

Danke im voraus und auf diesem Wege alles Gute und weiterhin viel Erfolg im neuen Jahr.

28.12.2007 18:48 • 03.01.2008 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo supergau,

erst einmal ein gutes Neues Jahr 2008 - trotz aller Sorgen und Probleme.

Deine Frage ist leider eine Frage - wie immer wieder mal im Expertenforum - die ich weder beantworten kann noch darf, da sie in erster Linie der ärztlichen Fachkompetenz zuzuordnen ist. Ich selbst habe auch keine Erfahrungen mit dem genannten Medikament.

Es ist also mehr eine Frage Deines Vertrauens zu Deinem Arzt und Therapeuten. Wird er Dir etwas vorschlagen, von dem er keine Ahnung hat? Wird er Dir etwas vorschlagen, was Dir schaden oder eher nutzen soll? Ich denke, Du solltest hier etwas mehr Vertrauen investieren, da im Bereich der Psychopharmaka oft mal beim individuellen Patienten durchaus verschiedene Medikamente ausprobiert werden müssen, auch wenn auf der Packung andere Indikationen stehen. Der Arzt hat das Fachwissen, wie der eigentliche Inhaltsstoff wirkt und hält es wohl für möglich, dass die Wirkung bei Dir helfen könnte.
Selbstverständlich kannst und solltest Du auch mit Deinem Arzt erstmal über Deine Bedenken sprechen, bevor Du Dich entscheidest.
Du sprichst auch von einer Persönlichkeitsstörung. Hat Dein Arzt ich aufgeklärt, welche Art von Störung er hier annimmt (z.B. Borderline Störung?) Lass es Dir erklären. Denn das kann Dir viel Aufschluss darüber geben, wie Du funktionierst und mit welchen Reaktionen Du bei Dir in verschiedenen Situationen rechnen musst. Das kann helfen, Dich darauf einzustellen und Strategien zu entwickeln, wie Du adäquater reagieren könntest.

Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg und verbleibe

mit herzlichem Gruß


Bernd Remelius

03.01.2008 11:17 • #2





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