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Hallo liebes Expertenteam,


ich leide seit dem Sommer unter Angstzuständen, die ich in der Form bisher nicht kannste. Auslöser war wohl die Situation im Job, die ich mittlerweile gelöst habe.

Trotzdem plagen mich nun weiterhin Tage voller Angst. Ich versuche es zu beschreiben:
Seit dem Zusammenbruch im Sommer, mit krassen Panikattacken und absoluter Handlungsunfähigkeit über etwa 4 Wochen und vielem mehr, ist mein Zustand seit September relativ stabil.

Seitdem ist es aber so, dass ich tageweise durchgängig Symptome habe. Ich habe vor allem ein massives Engegefühl in der Brust, es fühlt sich an, als wenn jemand auf meiner Seele rumtrampeln würde. Aber keine Schmerzen, einfach ein massiv unangenehmes Gefühl, ähnlich wie starke Trauer. Leider kann ich es nicht besser beschreiben- es ist aber SCHRECKLICH dieses Gefühl.
Ich habe also etwa 3-5 Tage dieses Gefühl in der Brustgegend und quäle mich durch die Tage. Ich gehe ganz normal arbeiten, Freunde treffen usw. alles ist nur viel anstrengender und macht weniger Freunde mit diesem Gefühl. Manchmal habe ich an diesen Tagen auch eine innere Unruhe, Sehstörungen und ein wenig Schwindel- KEINE Panikattacken- durchgängig Angst.

Danach folgt etwa eine symptomfreie Woche, ich fühle mich gut, wie früher, alles ist gut, ich bin glücklich. Dann kommen diese Symptome wieder, langsam schleichen sie sich ein.

An den Tagen MIT Symptomen bin ich sehr schreckhaft, fahrig, denke negativ und lebe voller Angst. Vielleicht fühlt sich auch Angst so an wie ich es als Gefühl in der Brust beschreibe. Ich weiß es nicht, da es mich überfordert.

Grundsätzlich bin ich schon immer relativ ängstlich, mache mich oft wegen Kleinigkeiten verrückt und grübel, grübel, grübel,....

Ist es aber normal, dass diese Symptome tagelang durchgängig anhalten um dann wieder eigentlich komplett zu verschwinden??

Ist das bei einer Angststörung so?

Vielen Dank fürs Lesen und die Mühe!!

Viele Grüße
rortezora

16.12.2010 20:55 • 28.12.2010 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo rotezora,

wie Du Deine Symptome schilderst, würde ich nicht an eine akute Angststörung, sondern eher an eine depressive Stimmungslage mit Schwankungen denken. Wir nennen dies eine dysthyme Störung i.S. keiner massiven Depression, sondern eine eher mildere Form länger andauernder negativer Stimmungslage, die sich natürlich auch in körperlichen Beschwerden äußert. Ängste und depressive Stimmungen sind häufig verbunden, da das eigene Leben natürlich nicht so positiv gelebt wird, wie Du Dir das wohl wünscht.

Sehe es auch mal positiv: dieses länger andauernde Gefühl kannst Du auch als Signal werten, dass es in Dir und Deinem leben noch unerledigte Problembereiche gibt, die Du angehen solltest. Oft braucht man dazu auch Anstöße von außen, weil jeder Mensch in seiner Entwicklung, blinde Flecken und Verletzungen hat, die er ganz alleine nicht angeht, zum Schutz vermeidet, die sich aber immer wieder in Symptomen melden. Deshalb würde ich Dir raten, Dich an einen Therapeuten/ eine Therapeutin zu wenden, um Deine psychischen Probleme grundsätzlicher und systematischer anzugehen. Dann wird sich für Dich sicher auch ein Weg finden, der Deine Symptome als nicht mehr länger notwendig verschwinden lässt. In diesem Sinne wünsche ich Dir ein gutes Neues Jahr 2011 !

Lieben Gruß

Bernd Remelius

28.12.2010 14:35 • #2





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