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M
Hallo,

bin leider aktuell recht verzweifelt, weil keiner meiner Ärzte/Psychologen so recht Auskunft geben kann. Ich hoffe daher hier auf einen weitere Tipp!

Ich leide schon seit längerem unter Krankheitsangst. Diese hatte sich damals mit meinen ersten Panikattacken entwickelt. Die reine Panik hatte ich relativ schnell, auch gerade mittels Sport, in den Griff bekommen und habe nun nach 4 Jahren, insbesondere wegen Krebsangst, eine Therapie begonnen. Seitdem mache ich recht intensiv Sport, welcher mit völlig von der Panik und Herzangst befreite ...

Nun haben mich ausgerechnet beim Sport wieder erneut Panikattacken heimgesucht. Angefangen hatte alles mit einem spontanen Herzrasen beim Joggen und später auch daheim auf dem Ergometer, jeweils immer nur unter Belastung. Dies hatte ich beim Kardiologen abklären lassen und laut dieser Befunde bin ich völlig gesund. Ich hatte erst eine Herzmuskelentzündung oder Vorhofflimmern in Betracht gezogen, weil alles immer nur unter Belastung und auch hier recht zeitversetzt nach 20-30 Minuten auftritt.

Die Panikattacken, die dann bereits schon beim normalen Spaziergehen schnell mehr wurden habe ich recht fix in den Griff bekommen und diese als solche erkannt. Gestern hatte ich jedoch wieder das Erlebnis, dass ich nach 20 Minuten schnellerem Spaziergehen wieder einen Anfall bekommen habe. Dabei habe ich das Gefühl ein Blitz ströme durch mein Körper, mein Puls beschleunigt, mir wird etwas mulmig und ich fange augenblicklich an zu schwitzen, was ja prinzipiell für eine PA spricht. Das klingt auch meist schnell wieder ab, allerdings wirkt einiges auch nach. Ich fühle mich irgendwie unwohl, habe leichte Schmerzen in den Gliedern und vor allem habe ich permanent dieses leichte Zittern, dass sich im ganzen Körper ausbreitet und oft viele Stunden zu fühlen ist, auch wenn ich zu Bett gehe. Dies kann dann spontan einfach anfangen oder wieder aufhören - ohne Gründe.

Dies kurz zur Vorgeschichte: Mich wundert halt extrem, dass meine PAs absolut situationsbedingt auftreten, so ziemlich genau nach 20 Minuten nach Beginn einer körperlichen Tätigkeit - genau wie beim Joggen und der ersten PA. Fast so, als wären sie intelligent und würden die Zeit abwarten. Hatte dann noch eine ziemlich heftige PA (ohne Belastung) als ich eine Nacht um 5:30 Uhr wach geworden bin. Seitdem werde ich regelmäßig um diese Zeit wach und habe nicht selten eine schnelleren Puls oder mir ist warm und ich schwitze an den Beinen. Auch so, als würde dies nach Wecker verlaufen.

Dies alles, vor allem, dass ich mein Sport nicht mehr wie gewohnt ausführen kann, weil hier wirklich gezielt Panik auftritt, macht mich etwas nachdenklich und ich habe Probleme damit diese Dinge nur als Panik hinzunehmen, obwohl alles dafür spricht.

Kann denn Panik so gezielt auftreten und vor allem: wie gehe ich dagegen vor?

02.03.2012 12:26 • 09.03.2012 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo manitou,

ich möchte vorab Dich nochmal zitieren, weil ich mich später darauf beziehen will:

Dies alles, vor allem, dass ich mein Sport nicht mehr wie gewohnt ausführen kann, weil hier wirklich gezielt Panik auftritt, macht mich etwas nachdenklich und ich habe Probleme damit diese Dinge nur als Panik hinzunehmen, obwohl alles dafür spricht.

Kann denn Panik so gezielt auftreten und vor allem: wie gehe ich dagegen vor?

Natürlich ist eine Panikreaktion keine Entscheidung Deiner Angst, genau zu einem bestimmten Zeitpunkt aufzutreten. Vielmehr handelt es sich da um einen recht normalen Lernprozess, wobei auch innere Zustände (emotionaler und physiologischer Art) zum Auslöser werden können. Meines Erachtens geht es bei Dir um die Interaktion zweier Angstbereiche : Panikattacken und körperbezogene Angst. Es ist für mich wahrscheinlich, dass aufretende erste Anzeichen einer möglichen Panikattacke durch verstärkte Selbstbeobachtung danach die Krankheitsangst auslöst und damit das Geschehen potentiert. Darauf folgt von Dir eine Schonungsreaktion (siehe Zitat oben), in dem Du vermeidest oder die auslösende Situation verlässt. Du lässt Dir von Deiner Angst vorschreiben, was Du tun kannst oder nicht tun kannst.

Meines Erachtens ist dies dann genau der Schlüssel zu einer Veränderung. Sport und Bewegung nicht vermeiden ! Tritt eine Attacke auf - mach Dir den Zusammenhang klar, damit Du die Angst nicht noch verstärkst. Versuche Dich herunter zu bringen Dich zu beruhigen, bis Du wieder entspannter bist - aber gebe Deinen Plan, was Du eigentlich tun wolltest nicht auf !, sondern setze dann Deinen Sport o.ä. wieder fort. Wiederholt sich das Ganze, dann beschreite erneut diesen Weg, bis Du Deinen Körper so langsam überzeugst, dass alles in Ordnung ist.
Sieh das einafch als Experiment für Dich, etwas Neues auszuprobieren, ob es Dir weiter hilft. Denn ich muß mich hier auf Dein Verhalten beschränken, weil ich Deine innere Welt natürlich zu wenig kenne.

Falls Du noch etwas breiter und gezielter ran gehen willst - hier noch einige Empfehlungen:

https://www.psychic.de/panikattacken.php

https://www.psychic.de/herzphobie-herzneurose.php

Alles Gute wünscht Dir

Bernd Remelius

09.03.2012 13:11 • x 1 #2





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