Pfeil rechts

L
Hallo,

ich bin eine Mutter von 2 Kindern und vor 5 Jahren wurde burn-out mit Depressionen diagnostiziert, vor 3,5 Jahren kam Angst- und Panik hinzu. Laut Thera (2 jährige Therapiepause läuft) bin ich aus den Depressionen soweit raus und aus dem burn-out auch, wenn ich weiterhin aufpasse, was durch unseren Sohn (schweres ADHS, Dyskalkulie) nicht so einfach ist - so viel zur Vorgeschichte.

Ich weiß fast nichts aus meiner Kindheit, das verstehe ich zwar nicht, aber gut.
Aber warum vergesse ich auch heute so viel? Vor allem Namen. Ich kann einige Male mit jemandem mailen, dann ist einige Monate Funkstille und wenn ich dann eine Mail bekomme, weiß ich nicht mehr, wer sie/er ist. Mir kommt der Name bekannt vor, aber ich kann ihn nicht unterbringen!
Ich muß mir regelrecht eine Liste machen, wo ich mir Daten aufschreibe!
Bin vor 8 Wochen an der Schilddrüse operiert worden, aber die Probleme habe ich vorher auch schon gehabt.
Es kann mir aber auch passieren, daß ich im Supermarkt stehe und nicht mehr weiß, was ich einkaufen wollte! Oder ich will meinem Mann was erzählen und wenn er 5 Stunden später da ist, weiß ich es nicht mehr! Inzwischen schreibe ich alles auf....

Mein Mann scherzt schon rum, ich hätte Alzheimer....sehr witzig.

Haben Sie eine Idee, was das sein könnte, was ich dagegen tun kann?

Danke,

Lucky

25.07.2008 08:26 • 31.07.2008 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo Lucky,

das, was Du schilderst, ist nicht sehr ungewöhnlich, wenn man häufig unter Stress steht. Bei Burnout und besonders bei depressiven Entwicklungen sind Probleme mit dem Gedächtnis geradezu ein klassisches Symptom. Übrigens wird von Menschen, die unter Depressionen leiden, auch häufig geschildert, dass sie wenig ihre eigene Vergangenheit - besonders das Kindesalter - erinnern. Dies scheint ein gewisser Schutzmechanismus zu sein, um sich selbst vor immer wieder aufkommenden negativen Gefühlen zu schützen, die mit Erlebnissen der Vergangenheit verbunden sind.

Ich denke deshalb, dass Du Dir hier nicht zu viel Sorgen machen solltest. Schau noch mal, welche Belastungen Du im Augenblick hast und versuche, entgegen zu wirken.
Ich hoffe, Du hast Dir insbesondere Hilfe in Bezug auf Deinen Sohn geholt. Hier ist es aus meiner Erfahrung wichtig, dass man nicht alle Belastungen selbst tragen muß. Sinnvolle Maßnahmen sind hier eine gute Behandlung Deines Sohnes (auch mit Medikamenten, wenn es angezeigt ist, was bei ADHD meist der Fall ist !!).
Auch solltest Du und Dein Mann für Ruhezeiten sorgen, wo ihr mal wieder Ehepaar sein könnt. Auch gegenseitige Entlastung tut not.
Hilfe kann immer auch ein soziales Netzwerk geben (Freunde, Bekannte, aber besonders auch Selbsthilfegruppen von Eltern, die Kinder mit ADS haben).

Sollten in Deiner engeren Verwandschaft Fälle von Demenz oder Alzheimer bekannt sein, oder Du brauchst es zu Deiner eigenen Sicherheit, so würde ich Dir eine Untersuchung in einer Gedächtnisambulanz empfehlen. Hier sollte Dir Deine Krankenkasse mit Adressen weiterhelfen können.

Herzlichen Gruß

Bernd Remelius

31.07.2008 16:32 • #2





Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag