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Hallo,
ich bin jetzt 25 Jahre alt und leide seit ca. 10 Jahren unter Erythrophobie, so genau weiß ich das nicht, ich glaube dass es so mit 16 angefangen hat.
Fand ich damals nicht sonderlich störend, da es nur selten vorkam, machte mir keine großen Gedanken. So richtig heftig fing es mit 18 an, da hab ich mit meiner Ausbildung angefangen, was denk ich mal der Auslöser war, ich kam mit den Kollegen anfangs nicht gut klar. Es war der typische Ablauf, sobald mich jemand angesprochen hat, etwas gefragt hat, womit ich in dem Momemt nicht gerechnet habe, die banalsten Dinge. Beim Einkaufen an der Kasse, bei zufälligen Begegnungen mit diversen Bekannten usw... Mit 18 habe ich auch meinen darmaligen Freund kennengelernt.
Habe es lange Zeit vor ihm versteckt, bis ich im Internet auf die Seite über Erythrophobie gestoßen bin. Hab mich dann mal getraut es ihm anzuvertrauen, es half mir darüber zu reden. Er gab mir Halt.
Nun ich wusste dann dass ich nicht alleine mit dieser Phobie bin, sie hatte sogar einen Namen, doch besser wurde es dadurch kein bisschen.
Vor vier Jahren zerbrach die Beziehung. Dieser Schlag verstäkte meine sozialen Ängste. Die erste Zeit hielt ich es nicht alleine Zuhause aus. War so gut wie jeden Tag unterwegs, hauptsache weg, hauptsache abgelenkt. Vor einem Jahr, nach einer weiteren schlechten Erfahrung mit dem männlichen Geschlecht, habe ich angefangen mich mehr und mehr zurückzuziehen.
Ich war nie zufrieden mit meiner Figur, fing schon recht früh mit Diäten an. Geh von einem Extrem ins Andere. Mittlerweile dreht sich fast mein ganzes Leben ums Essen oder ums nicht Essen. Habe schlechtes Gewissen, wenn ich etwas esse. Kann nicht aufhören, sogar wenn ich schon satt bin und mich kaum noch bewegen kann. Kaufe nur noch Obst oder Gemüse, damit es nicht so anschlägt, sobald etwas anderes im Haus ist, ist es meistens am gleichen Tag weg. Und schlechtes Gewissen folgt sofort. Versuche es in den nächsten Tagen mit Hungern auszugleichen, bis wieder die nächste Heißhungerattake kommt usw...
An manchen Tagen fühle ich mich stark und gefestigt, da hab ich das Gefühl dass ich Bäume ausreißen könnte. Ich glaube oft deffiniert es sich uber mein Aussehen,traurig aber wahr,wenn ich es z. B. schaffe ein Kilo abzunehmen. Aber auf ein Hoch folgt unvermeidlich ein Tief...
Ich erröte immer noch ohne Grund, nur nicht mehr so haüfig. Ich versuche ja auch jeder Situation aus dem Weg zu gehen, die es auslösen könnte.
Wie gesagt seit einem Jahr ziehe ich mich immer mehr zurück, geh kaum noch weg. Habe oft schlechte Laune, Depressionen, möchte nur noch im Bett bleiben. Habe letztes Jahr mit einer Fortbildung angefangen, wieder eine neue Situation, eine neue Belastung. Versuche den Unterricht oft irgendwie hinter mich zu bringen, nur nichts sagen oder fragen, weil ich Angst habe sofort rot zu werden. Vermeide allgemein jeden neuen tiefergehenden Kontakt zu anderen Menschen.
In meinem Job muss ich, durch eine Systemumstellung und Umstrukturierung, mehr und neue Aufgaben bewältigen. Ich muss mich jeden Tag überwinden überhaupt aufzustehen.
Nun, normalerweise, versuche ich alles nüchtern zu analysieren, zerfleiße ne Weile in Selbstmitleid und raff mich wieder auf.
Seit ein paar Monaten habe ich immer haüfiger Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen, bin ständig müde, werde schneller agressiv, launisch, bin nah am Wasser gebaut, fühl mich allein und vegitiere eher als zu leben. Habe das Gefühl dass mir alles zu viel wird, von Setze mir Ziele die ich nicht erreiche, wodurch es nur noch schlimmer wird.
Ich drehe mich im Moment im Kreis und glaube dass ich diesmal nicht die Kraft habe selbst einen Ausweg zu finden. Ich kann grad nicht mehr...
Ich habe bis jetzt keine Frage gestellt, da ich selbst nicht weiß was ich machen, wies weitergehen soll. Soll ich mir nen Arzt suchen, oder aufhören rumzumemmen und diese Depriphase akzeptieren und auf das Hoch warten...?
(Es ist jetzt doch länger geworden als ich dachte, sry)

30.05.2007 23:57 • 31.05.2007 #1


1 Antwort ↓

Dr. Doris Wolf
Hallo sinna,
ich denke,dass deine Probleme miteinandern zusammenhängen. Das Überessen könnte ein Versuch sein, deine Unzufriedenheit und deine Ängste zu bekämpfen.Die Depression kann die Folge davon sein, dass du nicht weißt, wie du aus dieser Lage herauskommen kannst. Auf keinen Fall solltest du dich jetzt auch noch heruntermachen für dein Herumjammern, wie du schreibst. Du hast es verdient, dass man dich unterstützt und es dir auch wieder besser geht. Ich möchte dir vorschlagen, dir eine psychotherapeutische Unterstützung zu holen. Die Angst vor dem Erröten und deine Depression kannst du überwinden,dein Essverhalten verändern. Hier findet du in deiner Nähe über die Krankenkasse zugelassene .
Ich wünsche dir viel Kraft und Erfolg
Dr. Wolf

31.05.2007 09:13 • #2





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