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C
Hallo liebes Expertenteam.
Ich habe folgende Frage:
Bin 28 Mutter einer 14 Monatigen Tochter und leide seit 20 Jahren an einer Panikstörung die aber erst vor 6 Monaten diagnostiziert wurde und ich mich seitdem in psychotherapeutischer Behandlung befinde gleichzeitig auch mit dem Buch von Doris Wolff welches wirklich super ist beschäftige.Ich setzt mich intensiv mit dem Problem auseinander und gehe auch in gefahrensituationen wie nun letzten Freitag:
Ich war Blutabnehmen (trotz Panik) danach fuhr ich 100km Auto durch 3 Tunnels und ging mit meinem Mann noch in ein volles Restaurant essen trotz Anspannung aber ohne Attacke da ich die Atemübungen einsetze und versuche mich geziehlt zu entspannen.Ich war megastolz! Nun ist es aber so das ein Tag später ich mich total geschafft fühlte und das bis heute anhält. Warum ist das so? Die Erfahrung habe ich nun schon öfters gemacht dass ich in ide Situationen reingehe und auch gut bewältige aber ein Tag später bin ich dann über Tage fix und alle.Muss ich da noch was in meinem Denken und Handeln ändern? Woran liegt das? Ich wäre Ihnen für eine Antwort sehr dankbar. Mache fast täglich auch die Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen und gehe 1 mal wöchentlich zur Therapie mit EMDR. Das ist die Kurzgeschichte und freue mich über eine Antwort. Mit freundlichen Grüssen Caro

06.11.2007 17:14 • 10.11.2007 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo Cosmichabe,

willkommen hier im Forum. Alle Achtung - Du kannst wirklich stolz auf Dich sein. Deinen Weg halte ich grundsätzlich für den richtigen. Trotzdem möchte ich Dir zwei Ideen mit auf Deinen weiteren Weg geben, ohne dass ich mich zu sehr in Deine laufende Therapie einmischen möchte. Also besprich Deine Fragen auch unbedingt mit Deinem Therapeuten.

1. Dass Du erschöpft bist, ist normal, wenn Du Dich Deiner Angst stellst. Dass Du aber über längere Zeit k.o. bist, könnte daran liegen, dass Du zu schnell vorangehst und Dich manchmal damit überforderst. Gebe Deinem Gehirn - denn dort wird die Angst ausgelöst - und Deinem Körper mehr Zeit, umzulernen. Wenn Du drei Anforderungen auf einmal angehst, entsteht viel Stress - auch körperlich. Bei zu viel Stress lernen wir aber schlechter. Gehe lieber Schritt für Schritt vor. Nimm Dir einzelne Situationen und übe dieser häufiger, dass der Stress und die Anspannung nachlässt, schon wenn Du vor der Situation stehst. Das ist das Zeichen, dass Dein Gehirn umlernt und die Erwartungsängste abnehmen. Hier hilft oft weniger mehr !

2. Prüfe Dich, ob die Schnelligkeit, mit der Du vorangehst, mit einer Einstellung zu tun hat, es allen zu zeigen, perfekt sein zu müssen, immer alles möglichst schnell zu schaffen und ob Du auch sonst dazu neigst, Dich zu überfordern, Deine Grenzen nicht akzeptierst, immer die Kontrolle haben willst. Dies sind oft die Grundlagen für die Angst vor der Angst. Angst darf dann nicht sein. Dies führt aber wieder zu Stress und zur Nichtakzeptanz Deiner Person. Und oft kann man sich dann über kleine - aber die entscheidenden - Erfolge nicht freuen, weil man schon wieder an das nächste Ziel oder die nächste Aufgabe denkt. Eine erfolgreiche Lernsequenz braucht aber einen guten Abschluss, über den man sich richtig freuen kann - und dies auch bei einem kleinen Schritt und nicht nur nach einem Tagesmarathon !

Ich glaube, Du verstehst, was ich meine. Wenn Du das etwas mehr beherzigst, wirst Du bald merken, dass sogar Ängste Spaß machen können, weil man mit ihnen umgehen lernt und sie bewältigt. Das bedeutet Weiterentwicklung. Man lernt seine Stärken kennen. Dabei wünsche ich Dir viel Freude und Erfolg.

Herzliche Grüsse

Bernd Remelius

10.11.2007 13:46 • #2





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