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S
Hallöchen,

ich hatte letztes Jahr im Oktober meine ersten üblen Angstzustände, entstanden durch Übelkeit und Krankheit. Mir ging es teilweise durch die Angstzustände so schlecht, dass ich soizidgefährdet war. Um dagegen zu kämpfen bin ich zur Therapie (Tiefenpsy.) gegangen. Seit Februar nehme ich jetzt auch leichte Antidepressiva und seit dem habe ich weniger Angstzustände und dann nur leichte.

Jetzt habe ich aber das Problem, dass ich solche Angst vor Schmerzen habe (Kopfschmerzen etc.). Ich leide sehr oft an Kopfschmerzen und Migräne. Wenn ich einige Tage keine Schmerzen habe, dann habe ich permanent Angst davor welche zu bekommen. Gestern z.B. hat ich Migräne und heute geht es mir besser, aber ich mit starker Unruhe aufgewacht und die lässt mich den ganzen Tag nicht los.

Was kann ich tun, keine Angst mehr vor Schmerzen zu bekommen und wenn ich welche habe damit zu leben und nicht wieder an den Tod zu denken? Ich weiß leider keinen Ausweg, denn ich weiß auch, dass jeder Mensch Schmerzen hat, aber ich weiß nicht damit umzugehen.

Bitte helft mir!

LG Steffi

02.04.2008 13:17 • 03.04.2008 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo Steffi,



erstmal ist es schön zu hören, dass es Dir insgesamt besser geht.



Der erste Schritt für Dein Problem mit Schmerzen und einer damit verbundenen Erwartungsangst ist, Dir klar zu machen, dass ein Anteil daran verständlich ist und ganz normal. Kopfschmerzen können sehr quälend sein und eine gewisse Angst davor halte ich für verständlich. Problematisch ist m.E. deshalb nur der Anteil , dass Du Dir auch in kopfschmerzfreien Zeiten Sorgen machst, Dich wahrscheinlich selbst viel beobachtest und gerade zu darauf wartest. Das führt natürlich zu Anspannungen, die wiederum Kopfschmerzen wahrscheinlicher machen. Du schickst Dich selbst in einen sich steigernden Teufelskreis.



Ich sehe zwei wichtige Ansatzpunkte:



1. Du solltest zuerst gegen die Kopfschmerzen angehen. Dazu würde ich Dir raten, nach einem Schmerzzentrum/einer Schmerzambulanz zu suchen und Dir dort einen Termin zu holen. Denn niemand sollte dauerhaft unter Kopfschmerzen leiden müssen. Vielleicht hilft Dir da Deine Krankenkasse oder der Hausarzt mit Adressen weiter.



2. Wichtig ist natürlich auch, etwas gegen den unguten Anteil an Deinen Ängsten zu tun. Hier kann der Kreislauf aus Erwartungsangst - noch mehr Aufmerksamkeit und Selbstbeobachtung - mehr Verspannung - häufiger Kopfschmerzen - Katastrophendenken usw. durchbrochen werden. Hilfreich ist dabei, sich darin zu üben, was Du in solchen Situationen denkst, welche Bewertungen Du hast, welche irrationalen Gedanken - und das alles aufzuschreiben. Führe ein Kopfschmerztagebuch. Danach ist es wichtig, rationale Gedanken von den irrationalen zu unterscheiden, neue Selbstgespräche einzuüben. Auch der Einsatz von Entspannungstechniken, um einer Verspannung gegenzusteuern, wäre hilfreich.



Schaue Dir dazu die beiden Bücher Gefühle verstehen, Probleme bewältigen und Ängste verstehen und überwinden aus dem PAL Verlag an. Hier bekommst Du mehr Anleitung zu diesem Vorgehen.

Speziell bei Kopfschmerzen wurde das Buch Erfolgreich gegen Kopfschmerz und Migräne (Taschenbuch Springer Verlag) von Hartmut Göbel von Patienten als sehr hilfreich empfunden.



Und wenn Du so alleine nicht weiter kommst, empfehle ich Dir, einen Verhaltenstherapeuten aufzusuchen, der auch Erfahrung mit Schmerztherapie hat.



Ich wünsche Dir eine baldige Besserung und grüsse Dich herzlich



Bernd Remelius

03.04.2008 14:06 • #2





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