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B
Hallo liebes Team,

ich versuche es kurz zu fassen, da ich es ohnehin sehr schön von euch finde, dass ihr hier noch hilfreiche Tipps gebt.

Also, ich bin 25 Jahre jung und habe zwei kleine Kinder. Ich leide seit 2005 an suizidalen Zwangsgedanken (heißt, ich denke immerzu, dass ich mich gleich umbringen muss, dass ich nicht mehr will etc....... ICH LEIDE ABER SEHR DARUNTER UND HABE NIE ETWAS DERARTIGES VERSUCHT UND MÖCHTE ICH AUCH NICHT!).
Das Problem daran ist, dass ich im Moment tiefenpsychologisch fundierte Therapie begonnen habe, da ich mit der Verhaltenstherapie keine Stabilität erreichen konnte. Seither aber gehts mir schlechter. Wir beschäftigen uns gerade mit dem inneren Kind und für mich klingt das auch alles sehr schlüssig, aber ich habe daher im Moment soooooooo arg große Angst vor meinen Zwangsgedanken, dass ich fast wahnsinnig werde (Angst die Kontrolle zu verlieren habe ich obendrein sehr stark durch die ZG).

Es ist so, dass ich an sich gut mit den Gedanken leben kann, aber in manchen Phasen versuchen sie mein Leben so sehr zu bestimmen, dass ich nur noch in Angst versinke und mir wirklich alles Angst macht, wie momentan.
Seit der Verschlechterung unter der Therapie habe ich nun auch wieder Angst allein zu sein, eben weil ich immer denke, dass ich die Kontrolle über meine Gedanken verliere und dass diese Zwangsgedanken wahr werden, da sie natürlich im Stress sehr impulsiv sind.


Ich würde einfach um etwas Bekräftigung bitten, dass diese Gedanken nie ausgeführt werden und wie ich mich nun wenn ich allein bin verhalten soll, ohne dass ich die Kontrolle und den Verstand verliere?
Möchte schließlich einfach halbwegs vernünftig leben, zweifel aber ständig an diesen Gedanken und das macht mir so große Angst. 99 % Sicherheit reichen mir leider nicht, es müssen 100 % sein.

Es wäre sehr lieb, wenn ihr mir kurz weiterhelfen könntet.

LG bella

26.03.2009 20:23 • 30.03.2009 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo bella,

erst einmal ist es gut, dass Du in therapeutischen Händen bist. Es ist sicherlich auch normal, wenn es jetzt mehr um Deine Lebensgeschichte geht, dass es Dir machmal auch schlechter geht. Meist muß man ins Tal gehen, um dann den nächsten Berg besteigen zu können.

Ich werde den Teufel tun und Dir versichern, dass Du Deine Gedanken nicht in die Tat umsetzen wirst. Das tue ich deshalb nicht, weil der Wunsch nach einer Versicherung gerade ein Hauptbestandlteil Deines Problens ist. Weil es keine Sicherheit im Leben für gar nichts gibt, reagierst Du bisher mit Angst und darauf wieder mit Zwangsgedanken. Es geht aber darum, zu lernen, Unsicherheit aushalten zu können und trotzdem ohne (unangebrachte) Angst zu leben und auf die eigene Kontroll- und Bewältigungsfähigkeit zu vertrauen. Jede Versicherung, die Dir jemand gibt, würde Dich darin aber bestätigen, dass Du jemanden brauchst, der Dir Sicherheit gibt. Das kannst Du nachhaltig aber nur selbst. Deshalb gehst Du auch in Therapie !

Trotzdem möchte ich Dir noch eine Empfehlung geben. Schau Dir doch mal das Buch von N.Hoffmann, Wenn Zwänge das Leben einengen aus dem PAL Verlag oder auch Der Kobold im Kopf. Die Zähmung der Zwangsgedanken von Lee Baer an.
Vielleicht kannst Du noch einige Anregungen daraus für Dich umsetzen.

Hier noch weitere Infos zum Thema Angst vorm Alleinsein




Ich wünsche Dir eine hilfreiche Therapie und alles Gute

Bernd Remelius

30.03.2009 14:12 • #2





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