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S
Hallo zusammen!
Ich bin neu hier in diesem Forum und ich hätte da mal eine Frage!

Vor einigen Jahren hatte ich dieses Angstgefühl zum aller ersten mal.
Also ich fuhr mit dem Auto und auf einmal musste ich stehenbleiben, weil ich dachte, dass ich keine Luft mehr bekomme. Ich trank Wasser und dann ging es wieder.
Dann war länger nichts. Dann wieder einmal beim Autofahren.
Dann war wieder ca 2 Jahre nichts und dann stieg ich in die Gondel ein (wollte am Berg zum Schifahren) und als die Tür zuging verspürte ich wieder diese Angst.

kann mir jemand sagen, was das genau ist?
wodurch das kommt?
und wie ich diese Angst wegbekomme?

mfg sandy10

03.12.2007 21:45 • 06.12.2007 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo sandy10,

erstmal herzlich willkommen hier im Forum.

Das was Du schilderst, kommt gar nicht so selten vor, wie Du vielleicht vermutest. Durch ein erstes Erlebnis (Auto) wird eine Verbindung zwischen einer Situation und einem Angstgefühl gelernt und hinterlässt eine Spur im Gehirn. Das ist ganz normal und soll uns - biologisch betrachtet - in solchen Situationen schützen, weil Angst ja immer auch ausdrückt: ist hier etwas gefährlich? muss ich etwas gegen die Gefahr tun?

Diese Bahnung - wie wir dies psychologisch nennen - kann nun solche Reaktionen mit jedem Auftreten etwas wahrscheinlicher machen, Angst wird schneller ausgelöst - besonders wenn man beginnt, diese Angst schon zu erwarten und zu fürchten, dass es bestimmt wieder schlimm wird (Angst vor der Angst). Man beginnt Situationen zu meiden, in denen Angst auftreten könnte - oft auch solche, die gar nicht gefährlich sind. Dadurch weitet sich die Angst langsam aus.

Die Situationen, die Du schilderst, haben eins gemeinsam: Angst, die Kontrolle zu verlieren, nicht selbst Herr der Situation zu sein. Dies findet man häufig bei sog. agoraphobischen Ängsten.

Bei Dir sind die Abstände zwischen solchen Angstattacken groß, Du scheinst noch nicht viel zu vermeiden, bist aber ziemlich verunsichert. Das lenkt aber die eigne Aufmerksamkeit oft auf innere Unruhe. Man bewertet dies immer schneller als:da kommt es schon wieder und sorgt damit selbst für eine Zunahme der Angst.

Ich denke aber, dass Du in einem solchen Anfangsstadium wie bei Dir noch viel selbst dagegen tun kannst.

Wichtig ist: informiere Dich genauer ! Hier z.B. unter www.psychic.de findest Du viele Links zum Thema Angst. Gleichzeitig würde ich Dir das Buch von Fr.Dr.Wolf, Ängste verstehen und überwinden aus dem PAL-Verlag empfehlen, aus dem Du viele hilfreiche Tipps entnehmen und anwenden kannst.

Lerne ein Entspannungsverfahren, dass Du bei innerer Unruhe anwenden kannst.

Beobachte nicht so sehr Deine Angstgefühle - die sind bei ängstigenden Gedanken ganz normal, die kennst Du schon - sondern schreibe Dir die Situationen, in denen Du Angst hast, unruhig wirst, unter Stress gerätst, auf. Hieraus erkennst Du oft die Themen, die im Moment für Dich wichtig sind und zu Ängsten beitragen. Notiere Dir auch die Gedanken, die Du dabei hast. Das muss man etwas üben, weil vieles unbewusst abläuft. Überprüfe die Gedanken auf Ihren Wahrheitsgehalt. Überlege Dir alternative Gedanken, die der Situation angemessener sind.

Und besonders wichtig: Pass auf, dass Du nicht anfängst, aus Angst Situationen zu vermeiden, die gar nicht gefährlich sind !

Vielleicht helfen Dir diese Anregungen, dass Du Dich auf den Weg machen kannst, Dir selbst aus den geschilderten Problemen heraus zu helfen.
Wenn das nach einiger Zeit nicht hilft, obwohl Du wirklich übst, dann kann es auch sinnvoll sein, Dich an einen Verhaltenstherapeuten zu wenden und Dir fachliche Unterstützung zu holen.

Viel Erfolg auf Deinem Weg wünscht Dir

Bernd Remelius

06.12.2007 13:41 • #2





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