Wenn die Angst sich ausbreitet

Zitat von Flousen:

Unruhig aufgestanden, Gedankenkarussell rattert..

Guten Morgen Flousen.
An die Zeit wo es Dir vor Jahren ziemlich schlecht ging, kann ich mich noch gut erinnern.
Ich finde, seit dieser Zeit hast Du sehr viel geschafft.
Hast Du Dich denn schon mal etwas genauer damit beschäftigt, welche Gedanken sich
hauptsächlich in Deinem Gedankenkarussell befinden? Da wird es vermutlich Schwerpunkte
geben.

Zitat von Flousen:

Genau so ist es, die Probleme machen nicht unbedingt die Orte, sondern mein Kopf/Gedanken.

Es ist gut, wenn Du das so bemerkst.
Auf Deine Gedanken hast Du einen besonders großen Einfluss. Ubrigens, wie alle anderen Menschen.
Die Gedanken in Deinem Gedankenkarussell kannst Du versuchen zu sortieren.
Beispielsweise nach:
Welche kommen immer ständig wieder.
Welche haben mit Menschen zu tun.
Welche haben damit zu tun, dass Du noch nicht weißt, wie Du das lösen kannst.
Welche haben damit zu tun, dass Du Dinge machen musst, die Du eigentlich gar nicht magst.
Gibt es Gedanken, die Dir sagen wollen, dass Du etwas wenig Zeit für Dich und Deine Wünsche hast.

So kannst Du eventuell herausfinden, warum sich Dein persönliches Gedankenkarussell immer
wieder beginnt, sich zu drehen.

Zitat von Flousen:

Ich bin sehr zuversichtlich, das es in ein Paar Wochen wieder besser ist.

Das wünsche ich Dir. Du wirst aber daran schon gedanklich sehr mithelfen müssen.

Zitat von Flousen:

Schlechte Gedanken sich zu Gestalten ist einfacher als Positiv zu Denken.

Das sehe ich anders. Es ist nicht so schwer, wie Du denkst, positive Gedanken zu gestalten.
Du sitzt doch am Steuer Deiner Gedankenzentrale.

Viele Grüße

Bernhard

@Flousen ich fühle mit dir.. ich habe jeden Tag das Gefühl ich sterbe…

ich weiß, keine medikamente und so aber hast du mal johanniskraut probiert?
viele schwören darauf. mir hat es nicht geholfen aber jeder ist anders.
das ist zumindest nichts chemisches und vielleicht hast du in natürliche hilfsmittel ja mehr vertrauen.

@Catboy ich mache ja schon was.. Entgiftung und Ich tue gut aufpassen mit was ich esse usw
Es gibt immer Tage und Tage .. hab aber auch hws Syndrom

@Catboy Das wäre definitiv mal eine Überlegung wert ..

@Hotin Tatsächlich sind es immer die selben Gedanken.

- Ich komm hier nicht schnell genug weg wenn was ist.

- Was ist wenn es durch kommt.

- Oh je, jetzt kommen Symptome.

- Wann wird es besser.

Dazu kommen dann meine Zwangsgedanken, welche es natürlich verschlimmern.
Kommen diese durch, ist es so als würde jemand mich Nötigen dies tun zu müssen, sonst wird es mir schlecht gehen oder etwas Passieren.

Heute Nacht bin ich Plötzlich aufgewacht, mit einer Panikattacke. Herzrasen, Flachatmung als würde man kaum Luft bekommen, Strom Gefühl in der Hand und Zittern. Ich stand dann auf und wollte meine Frau wecken, aber habe mich dagegen entschieden, Kaltes Wasser getrunken, und mein Nacken, Unterarme, mit Kaltem Wasser versehen. Dann ging es langsam wieder. Danach konnte ich das Gefühl und Situation gar nicht mehr nachempfinden.

@Pübbels Wenn es mir schlecht geht, habe ich meist den Wald in der Nähe im Kopf, dort hin zu wollen. Die Natur sollte viel mehr als Therapie genutzt werden als dieser stressige Alltag.

Wenn die Angst sich ausbreitet, nimm sie an, so wird sie sich nach und nach abschwächen, zeitgleich Training deiner Gedanken. Vielleicht ist ein Tipp das Video von Yongey Rinpoche: be friending with panic mit deutschen Untertiteln. Auch er litt unter Panik und Angst. Für mich war das immer wichtig, weil Menschen, die selbst unter Panik/Angst litten, Lösungen gefunden haben.
Ich lese und höre in derartigen Videos oder Büchern mmer wieder Annahme statt Kampf, was ich aus meiner Erfahrung heraus bestätigen kann. Wenn man langfristig erfolgreich sein möchte, scheint es so zu sein.
Ich war jemand, die dachte, mit kämpfen bekomme ich es weg. Deshalb gab es immer wieder Therapien. Klinik Aufenthalte, Medikamente alles ohne langfristigen Erfolg.
Erst, als ich Annahme praktizierte, gelang es mir, davon loszulassen. Zeitgleich habe ich mit Sorgen Gedanken abgeschlossen. Sorgen ist die Zukunft und die Zukunft ist nur eine Konstruktion des Geistes, nicht die Realität.

Hallo Flousen.

Zitat von Flousen:

Tatsächlich sind es immer die selben Gedanken.

Das ist verständlich. Es könnten Ängste aus Deiner frühen Kindkeit sein.
Ängste, die damals sehr, sehr berechtigt waren. Damals warst Du vermutlich in irgendwelchen
Situationen sehr hilflos.
Heute ergibt sich jedoch eine völlig andere Situation.
Du bist erwachsen. Du kannst in Gefahrensituation völlig anders reagieren.
Hast Du darüber schon einmal nachgedacht.

Zitat von Flousen:

- Ich komm hier nicht schnell genug weg wenn was ist.

- Was ist wenn es durch kommt.

- Oh je, jetzt kommen Symptome.

- Wann wird es besser.

Als erwachsener Mensch brauchst Du kaum Angst davor zu haben, dass Du irgendwo nicht schnell genug
weg kommst.
Versuche Dir zu sagen. Ja ich verstehe, früher gab es Situationen in denen ich diese berechtigte Angst hatte.
Heute brauche ich sie aber nicht mehr. Ich habe dazugelernt und weiß. Heute kann ich mit Gefahrensituationen wesentlich
ruhiger umgehen. Das solltest Du Dir möglichst oft, immer wieder sagen.
Dein Kopf kann das lernen.

Deinen Gedanken Oh je, jetzt kommen Symptome., kannst Du versuchen zu versachlichen.
Dadurch nimmst Du diesem Gedanken die Schärfe.
Gib Dir selbst eine Antwort darauf, immer wieder. Sage Dir,
Noch kommen die Syptome. Und sie fühlen sich sehr unangenehm an. Sobald ich meine Grundängste
von früher verstanden und dadurch besser akzeptiert habe, werden die Ängste nachlassen. Und wenn die Ängste nachlassen,
dann werden auch die Symptome schwächer und seltener werden.

Damit hast Du Dir dann auch gleich die Antwort auf Deine Frage gegeben. Wann wird es besser.
Es wird dann besser, wenn Du verstehst.
Ein erwachsener Mensch kann und sollte mit seinen Gefühlen (auch der Angst) anders
umgehen, als früher. Dann wird es besser.
Angst die früher sehr berechtigt war braucht heute keine Bedeutung mehr zu haben.
Dadurch befreist Du Dich von belastenden Erinnerungen.

Natürlich erscheint das sehr leicht, wenn ich das eben mal so erzähle.
Ich weiß jedoch aus ganz vielen Gesprächen und habe es selbst erlebt, wie sich Menschen
von einem großen Teil ihrer inneren Ängste befreit haben.

Hallo Ihr Lieben,

Ich komme jetzt erst zum Schreiben.
Ich war jetzt eine Woche nicht Zuhause, aufgrund von Arbeit, und habe von gestern auf heute meinen 30 Geburtstag gefeiert. Ich bin dann mit dem Taxi eben nach Hause, und kaum bin ich vor Ort (10 km Entfernung) dreht mein Körper wieder total ab. Bauchschmerzen, Unruhe, Drang weg zu müssen.
Komme gerade echt schlecht zur ruhe.. Gucke ab und zu aus dem Fenster und sage mir, das ich jederzeit mit dem Fahrrad los kann, und in wenigen Minuten dort wieder sein könnte, und das ich endlich wieder zuhause bin. Aber so ganz bringt das leider nix..
Jetzt heißt es erstmal wieder Eingewöhnen..

Herzliche Glückwünsche zu Deinem 30. Geburtstag.

Ich hoffe Du hast diesen Tag heute so richtig gefeiert.
Alles Gute und besonders Gesundheit für ein weiteres Lebensjahr.

Viele Grüße

Bernhard