hallo lila!
ich würde dir schon raten dich in professionelle hände zu begeben. es ist in den meisten fällen nicht besonders leicht, aber es lohnt sich. wenn du erstmal einen therapeuten gefunden hast, der zu dir passt, dann kommt der rest wie von allein.
für mich war es sehr schwierig mir überhaupt einzugestehen, dass ich hilfe brauche und es war ganz seltsam und unwirklich, mich einem fremden menschen gegenüber zu öffnen. mit der zeit habe ich mich aber daran gewöhnt und da ich nun seit vielen wochen in einer tagesklinik bin, habe ich auch viele nette menschen kennengelernt, denen es genau so geht wie mir oder die zumindest auch hilfe brauchen um wieder auf die beine zu kommen.
wenn da neue dazukommen, sind die anfänglich total verschlossen und sagen kein ton. daran stört sich niemand, weil das einfach total normal ist, dass man anfänglich aufgeregt ist, sich erstmal an die neue situation gewöhnen muss, überhaupt nicht weiss, was man sagen soll usw.
nun denn, ich kann leider nicht behaupten, dass ich geheilt bin, aber ich merke, dass sich etwas verändert. manchmal hab ich auch das gefühl, dass sich alles verschlimmert, aber das liegt wohl daran, dass ich mich überhaupt erst mit dingen beschäftige, die jahrelang irgendwo im unterbewusstsein geschlummert haben.
2 dinge noch, die ich für wichtig halte:
1) mach dir deine erfolge bewusst. schreibe sie auf. auch die ganz kleinen sachen. sowieso immer kleine schritte machen, sonst kommst du ins stolpern. (im übertragenen sinne)
2) mein/dein/unser problem ist unter anderen, dass wir zu viel nachdenken. ich habe von meiner therapeutin eine schöne übung vermittelt bekommen, die auch sehr gut bei DP/DR hilft. dabei geht es um die wahrnehmung...
sage dir laut oder im geiste 5 dinge, die du siehst, die du hörst und die du spürst.
also zum beispiel:
ich sehe einen schrank ich sehe einen monitor ich sehe eine uhr usw.
dann
ich höre den lüfter des computer ich höre vögel zwitschern ich höre ein auto vorbeifahren usw.
dann
ich spüre, wie mein linker fuss auf dem boden steht ich spüre, wie meine finger die tastatur berühren ich spüre, wie meine hose auf meinem oberschenkel aufliegt usw.
also ganz simpel... gar nich weiter drüber nachdenken, sondern einfach nur aufzählen, was du wirklich siehst, hörst und spürst (nichts unter deiner haut aufzählen wie z.b. deinen herzschlag, weil dann würdest du wieder zu sehr nach innen schauen). wenn du damit einmal durch bist, zählst du nur noch 4 dinge auf, dann 3, dann 2 und zum schluss nur noch 1. kann man auch umgekehrt machen oder halt nur einmal 3 sachen aufzählen oder so. jedenfalls kommt man damit sehr gut von der selbstbeobachtung und diesen nervigen gedankenkreisläufen weg und öffnet sich für die wahrnehmung der umwelt. je öfter man das macht, desto mehr hilft es. ist wie mit den entspannungsverfahren. btw. da versuch doch mal PMR. AT liegt mir auch nicht.
17.04.2010 09:54 •
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