Hallo!
Ich habe hier mitgelesen und muss sagen, dass mir Eure Tipps doch einen kleinen Erfolg erbracht haben.
Vor zwei Jahren hatte alles begonnen: In Berlin auf Klassenfahrt war ich mit ein paar damals noch Freunden in einer riesigen Halle, wo wir eine sehr lange Rolltreppe runtergefahren sind. Als ich ungefähr auf der Mitte der Rolltreppe war, merkte ich, dass ich plötzlich alles um mich herum ganz komisch wahrnahm. Ich hatte das Gefühl, ich würde gleich umkippen. Als wir von der Rolltreppe runterwaren, ging ich noch ein Stück weiter und hoffte, dass das Gefühl wegginge, doch es blieb. Ich fühlte mich, wie andere hier auch schon beschrieben haben, als wäre ich in einem Traum. Wenn ich so zurückdenke, sehe ich bei den Situationen, an die ich mich noch erinnern kann (ich erinnere mich leider bis heute nicht mehr an alles), nur meinen Rücken, nicht das, was ich eigentlich da gesehen haben muss. Ich hatte auch Probleme, mich auszudrücken, ich musste ja meinen Freunden sagen, was los ist. Sie haben sich echt gut um mich gekümmert, keine Frage. Ich bin heil zu Hause angekommen, was ich da echt nicht gedacht hätte.
Das war auch die bisher schlimmste Situation, die ich erlebt habe. Ich war danach beim Arzt, habe ihm beschrieben, dass ich auch schon vorher Schwindelgefühle hatte und dann eben, dass ich keine Kontrolle mehr hatte. Mein Arzt meinte, mein Blutdruck sei rasant gesunken, deshalb das Gefühl. Das habe ich dann hingenommen, aber es trat danach dauernd auf. Anfangs sogar noch in der Schule, in Menschenmengen, in (auch leeren) Kaufhäusern, Bahnhöfen, Bus, etc. Das war echt nicht mehr angenehm.
Es ist besser geworden - in der Schule ist es jetzt ganz weg (eine große Erleichterung!), nachdem ich mich von meinem alten Freundeskreis entfernt habe und etwas neues gesucht habe - auch im Bus, mit dem ich fast täglich fahre, ist es weg. Eben in den Situationen, denen ich mich ganz oft stellen musste, wo ich nicht fliehen kann.
Das habe ich dann auch vor ein paar Tagen hier gelesen, dass man sich den Situationen stellen muss. Also wollte ich das auch. Dann kam gestern die perfekte Möglichkeit dazu: public viewing. Ein paar Leute fragten mich, ob ich mit wolle. Bevor ich das hier gelesen habe hätte ich sofort nein gesagt wegen Menschenansammlungen, etc. Aber diesmal habe ich ja gesagt. Ich habe mir die ganze Zeit gesagt, diesmal überwindest Du es!. Dann kamen gedanken auf wie Und wenn nicht? Dann Bei dem dann habe ich dann gebremst und mir gesagt, nein, es ist zu schaffen. Ich bin dann hingefahren, der Platz füllte sich und immer wieder habe ich mir gesagt, dass heute der Zeitpunkt ist, das zu schaffen. Vorsichtshalber habe ich mir zwischendurch immer gedacht, was ich gerade sehe, damit ich nicht zu sehr auf mich selbst fixiert bin. Und - es hat echt geholfen.
Noch nie in den letzten 2 Jahren bin ich so lange in solchen Menschenmassen geblieben. Und noch nie habe ich es geschafft, da ohne dieses Gefühl, im Traum zu sein, wieder rauszukommen.
Ich muss sagen, dass mich dieses Problem sehr eingeschränkt hat, ich habe mich nichts mehr getraut, weil ich immer Angst hatte, ich verliere die Kontrolle. Das hat mir jetzt Mut gemacht, dass es auch anders geht und dass es so schlimm nicht sein kann, wenn ich es schon mit einfachsten Mitteln bekämpfen kann.
Ich wollte mich nochmal für alle Tipps, die in diesem Beitrag gegeben wurden, bedanken und möchte jeden ermutigen, sich gute Gedanken zu machen, optimistisch zu sein, um dem Ziel, das ganze loszuwerden, einen Schritt näher zu kommen!
19.06.2010 11:29 •
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