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Ihr wisst ja aus meinen Beiträgen teilweise um meine Situation.
Ich bin derzeit völlig am Ende und habe seit vorgestern Abend mein Bett nicht mehr verlassen. Ich habe vorgestern Nacht so hohes Fieber bekommen, dass ich nicht mehr aufstehen konnte. Ich habe am laufenden Band Eiter gehustet. Mein Mann musste mich zur Toilette tragen. Auch Fiebermittel brachten bis heute nichts. Nach mehrmaligen Versuchen kam dann ein Arzt ins Haus, der eine Lungenentzündung und eine Bronchitis diagnostizierte.
Ich war überzeugt, zu sterben, habe mich ungelogen von allen Freunden verabschiedet. Eben hat mein Mann mir den Laptop ans Bett gebracht. Aufstehen kann ich nur zur Toilette und danin krieche ich sozusagen auf allen Vieren.

Nun zum eigentlichen Thema an sich. Da ich letztes Jahr eine OP hatte und mein Mann zu Hause bleiben musste wegen unserer Kinder und da es mir ja psychisch nicht gut geht, er noch öfter einzelne Tage gefehlt hat (dann auf Kinderkrankengeld) und er dann notgedrungen auch am Freitag daheim bleiben musste, war sein Chef schon böse. Mein Mann ist seit vier Jahren in dieser Firma und außer ihm hat niemand kleine Kinder. Seine Kollegen sind größtenteils hinterhältige Mistböcke, die nix anderes im Sinn haben als Kollegen zu schikanieren und beim Meister zu schleimen. Der Meister ist völlig inkompetent was Mitarbeiterführung angeht und hat vor einzelnen Mitarbeitern (die drohen sich dort sogar mit Kloppe) Angst!

Nun kommt meine Mutter ins Spiel. Meine Mutter arbeitet seit 33 Jahren in ein und der selben Firma. Sie hat einen Job, in dem es niemandem weh tut, wenn sie mal nicht da ist. Da mein Mann allenfalls nächste Woche Donnerstag und Freitag Urlaub nehmen kann, habe ich meine Mutter gebeten, ihre Chefin nach Urlaub zu fragen, weil ich mit einer Lungenentzündung im Bett liege und nicht aufstehen kann. Erst heuchelte sie mir vor, dass sie das tut.

Ich muss dazu sagen, dass wir hier ländlich wohnen. Man kennt sich. Diese Chefin wohnt ein paar Orte weiter. Ich habe sie also gefragt, ob sie die heute mal anrufen könnte und höflich fragen könnte, ob sie ihren für März geplanten Urlaub vorziehen darf. Eben aus den Gründen.
Da sagt sie zu mir: Nein. (Und der Tonfall dazu!). Das mache sie nicht. Das würde sie sich nicht trauen, da Samstags anzurufen. Der ihr Mann wäre ein Idiot und dann würde der sicher ans Telefon gehen. Die wäre sicher eh nicht zu Hause.
Ich habe sie mehrmals anständig gefragt und inständig gebeten, ob sie das nicht für mich tun könnte. Der Kinder wegen. Schließlich kann man auf einem Dorf (da hat mein Mann auch schon gefragt) nicht für einzelne Tage eine wildfremde Person ins Haus bekommen. Die sich dann ohnehin gar nicht auskennt. Jegliche Institution würde fragen, ob es Verwandte gibt. Haha. Die gibt es. Ja.

Nun die eigentlich Geschichte. Wahrscheinlich musste ich erst einen Fieberwahn bekommen, um klar zu sehen.

Meine Mutter hat mich mit 20 Jahren bekommen. Sie wollte mich nicht und deshalb hat sie auch die ganze Schwangerschaft über so getan als wäre sie nicht schwanger. Will heißen, dass sie auch noch damit prahlt, dass sie hochschwanger den Boden gewachst und Matratzen gewendet hat. Die Folge war, dass ich sechs Wochen zu früh geboren wurde. Kurz vor Weihnachten. Heiligabend entliess meine Mutter sich selbst. Sie wollte schließlich feiern. Ich blieb allein im Krankenhaus. Silvester besuchte meine Mutter eine Party und prahlt heute noch damit, dass sie in einen Anzug Größe 34 passte (naja. Davon ist sie heute weit entfernt).

Nach sechs Wochen holte man mich ab. 2 oder 3 Tage später ging ein Notruf bei meinen Großeltern (ihren Eltern) ein. Meine Oma solle mich holen kommen. Sie käme nicht mit mir klar. Ich wog 3000g. Meine Mutter hatte keinen Bock auf mich. Mein Vater arbeitete Schichtdienst in einer Fabrik und qualmte die Wohnung zu. Meine Oma kam mit fliegenden Fahnen und holte mich zu sich. Mein Opa ordnete dann an, dass ich bei ihnen bleibe. Meine Mutter freute sich und ging nach drei Monaten wieder arbeiten. Mein Vater (der sehr gut verdiente) rückte für ihre Begriffe nicht genug Knete raus und die brauchte sie für sich selbst. Also holte sie mich nur ab und an mal am Wochenende. In der restlichen Zeit fechtete sie Ehestreitigkeiten mit meinem Vater aus. Mit Handgreiflichkeiten und Klamotten, die sie ihm aus dem Fenster warf.
Nach 6 Jahren liessen sie sich scheiden. Meine Mutter gab sich als Opfer und heuchelte meinen Großeltern vor, dass sie ja in das freie Haus meiner Großeltern ziehen könne. Selbstredend mietfrei. Denn, so behauptete sie, dann könne sie sich um mich auch kümmern.

Nichts tat sie. Sie zog ein. Und hockte dann hier. Tagein, tagaus hat sie meine Großeltern tyrannisiert. Meine Oma damit bedroht, die Brücke runter zu springen. Es ging immer um Geld. Meine Großeltern gaben es ihr. Immer wieder. Weil meine Oma Angst hatte, sie würde springen. Manches Mal, ich war noch ganz klein, kam ein Arzt und verpasste ihr ne Spritze. Heute wissen wir, dass sie alles nur gespielt hat. Um an weiteres Geld zu kommen.

Sie trieb sich durch Discotheken und schleppte einen Kerl nach dem anderen an. Nach Streitigkeiten verschwanden sie wieder. Wenn mein Opa die Nase voll hatte und das unterbinden wollte, drohte sie wieder.

Ende der 90er Jahre heiratete sie erneut. Einen viel jüngeren Ausländer. Mein Stiefvater hat sich immer um mich gekümmdert. Er saß an meinem Bett als ich die Masern hatte und meine Mutter sagte: Da gehe ich nicht rein. Denkt ihr, ich will mich anstecken? Mein Stiefvater fuhr mich zu Ärzten als ich das erste Mal Panikattacken hatte. Er blieb hier bis ich 18 Jahre alt war. Nur, damit ich groß war. Er hat mir versprochen, dass er die Schikanen meiner Mutter so lange aushält bis ich erwachsen bin.
Schließlich fing meine Mutter dann ein Verhältnis mit einem verheirateten Asozialen (ja, man muss das so sagen. Ich glaube, aus niedrigeren sozialen Schichten kann man nicht entsprungen sein) an. Von dem liess sie sich abholen während meine Stiefvater drinnen saß.
Mein Stiefvater hat sich auch immer um meine Großeltern gekümmert als wären es seine Eltern gewesen.
Mein Stiefvater zog dann aus und damit hatte sie nicht gerechnet. Daraufhin ging sie zum Anwalt. Sie forderte Unterhalt, sie dachte sich Sachen aus, die nicht stimmten, sie zeigte ihn an und zerrte ihn vor Gericht. Dieser Asoziale bedrohte meinen Stiefvater, unsere ganze Familie (ich bin eine *beep*, mein Opa solle verrecken).
Und weil ich zu meinem Stiefvater hielt, der heute Gott sei Dank, glücklich verheiratet ist und zwei süße Kinder hat, hat sie mich überall in den Dreck gezogen.
Ich habe über ein Jahr kein Wort mit ihr geredet.
Ich hatte mal eine Arbeitsstelle, wo ich gemobbt wurde. Ich habe daraufhin ein paar Krankenscheine dort vorgelegt. Man kann schließlich immer noch machen, was man will, denke ich. Und wenn ich meinen Job wegen Krankenscheinen riskierte, war es schließlich MEINE Sache. Daraufhin setzte sie sich mit diesem Asozialen (der in den folgen Jahren immer noch unschön in Erscheinung trat) ins Auto, fuhr 60 km und der Typ suchte dort einen Mitarbeiter auf, um dort zu melden, dass ich nur krank feiern würde.
Als ich meine Mutter zur Rede stellte, sagte sie: KANN ICH DOCH NIX FÜR.

Irgendwann lernte ich meinen Mann kennen. Meine Mutter trieb ihr Ding. Wir zogen zusammen. Immer noch holte sie sich regelmäßig Geld bei Oma und Opa.
2009 kam unser erstes Kind und damals dachte ich, dass sie sich nun sicher ändern wird. Sie ging dann auch öfter mit dem Baby spazieren. Und rühmte sich damit.
Ich dachte, Menschen würden sich ändern.
2010 wurde mein Opa schwer krank. Ich musste daraufhin alles regeln. SIE könne das ja nicht. Mit einem kleinen Baby stand ich am Sterbebett und meine Mutter brüllte das halbe Krankenhaus zusammen, dass sie nicht damit einverstanden wäre, wenn Opa stirbt. Wer ihr denn dann Geld geben solle.
Opa starb, ob sie wollte oder nicht. Ich musste, mit Baby, alles regeln. Tat ich auch gern. Dann kettete sie sich an meine Oma. Angeblich half sie ihr immer im Haushalt. Aber das hatte nur den Anschein. Es ging weiter um Geld.
2010 wurde meine Oma ebenfalls sehr schwer krank und kam nie wieder nach Hause. Wieder musste ich alles regeln. An ihrem Sterbebett stand ich mit 2 Kindern. Mein Baby war 18 Tage alt. Wieder musste ich alles regeln. SIE war ja nicht in der Lage.

Folglich hat sie das gesamte Erbe meiner Oma ausgegeben. So dass ich nun für die Kosten des Grabsteins aufkommen muss. Denn sonst kommt nie einer auf den Friedhof.

Sie hat gesagt, dass es meinem Opa recht geschehe, dass er gestorben wäre. Und es gut wäre, dass meine Oma so schnell die Kurve gekratzt hat, denn sonst hätten wir am Ende noch fürs Altenheim aufkommen müssen!

Das Erbe war in 9 Monaten versetzt. Daraufhin versetzte sie den Schmuck (u. a. den Ehering meiner Oma) im Pfandhaus. Nun hat sie nichts mehr und ist restlos pleite.

Inzwischen hat sie ihre Aktivitäten verlagert und sich meinen Mann auserkoren. Sie kommt nur, wenn er arbeiten ist und zieht dann über ihn her. Ebenso über seine Eltern. Sie erzählt nur über ihre Geldprobleme.
Von mir erwartet sie, dass ich ihre Öllieferung entgegen nehme oder ihre Kaufrausch-Versandhauspakete. Von mir erwartet sie, dass ich ihr jede Woche was aus dem Supermarkt mit bringe. Oder aus der Dro.. Von mir erwartet sie, dass ich sie zu Arztterminen fahre oder zum Zahnarzt, wenn sie morgens Zahnschmerzen hat.
Von mir erwartet sie, dass ich die Grabkosten bezahle. Dass ich ihre Steuererklärung mache. Dass ich ihre Wasserlieferungen entgegen nehme. Dass ich Pakete von der Post abhole. Dass ich ihre Briefe lese, die sie nicht kapiert.
Letztens hatte sie nen Rechtsstreit. Ich sollte ihr einen Termin beim Anwalt holen und die Sache besprechen.
Als sie wegen Schnee am Busbahnhof fest saß, wollte sie, dass wir sie abholen.

Sie rennt auf meinem Grundstück herum und kehrt und macht was sie will. Sie mäht auch meinen Rasen, obwohl ich das nicht will. Wenn ich sage, sie solle das lassen, reagiert sie nicht.
Anschließend erzählt sie rum, mein Mann wäre ein faules Schwein und sie müsste bei uns kehren und mähen.

Der Kinder wegen habe ich immer die Schnauze gehalten. Ich habe gehofft, dass eine Oma eine Oma ist und sich ändert.
Ich hatte noch vergessen zu erwähnen, dass sie mir als KInd jeglichen Kontakt zu meinem Vater verbot. Er stand wie oft vor der Tür. Er hat gebettelt, mich sehen zu dürfen.

Es ist so eine lange Geschichte geworden. Ich habe immer wieder gehofft und gehofft und gehofft. Ich habe alles für sie getan und erledigt. Ich habe mich an den Strohhalm geklammert, dass sie mir hilft, wenn mein Mann mal nicht kann. Dass SIE den Enkelkindern hilft.
Heute wurde ich endgültig eines Besseren belehrt.

Langsam glaube ich, dass meine psychischen Probleme daher kommen. Man liest ja hier immer wieder von Personen, die Probleme mit ihren Müttern haben. Vor allem, wenn sie ganz in der Nähe wohnen.

Habt ihr einen Vorschlag, wie ich aus der Sache raus komme? Wie man da reagieren soll?

Ich danke jedem, der das alles gelesen hat. Und ja: Es ist wahr. So traurig es auch alles ist.

02.02.2013 19:27 • 02.02.2013 #1


3 Antworten ↓


A
Übrigens muss ich noch dazu sagen, dass ich dachte: Du hast ihr nun so oft geholfen. Sie wird dich nicht im Stich lassen. Wenn ich Panikattacken hatte, habe ich so oft sehnsüchtig am Fenster gestanden und habe gehofft, dass sie bald kommt. Weil ich dachte, dass sie die einzige ist, die mir in einer Notsituation helfen kann.
Ich habe zu ihr gesagt: Bitte ruf an und frag mal nach. Du bist die einzige, die mir jetzt helfen kann mit den Kindern.
Und sie sagt mir ins Gesicht: Nein. Das mache ich nicht.

Ich muss nun wieder schlafen, weil ich so erschöpft bin vom schreiben.

02.02.2013 19:40 • #2


A


Von der eigenen Mutter im Stich gelassen.

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N
Hallo,

Was einem nicht gut tut davon muss man sich trennen. Zieh einen Schlusstrich. Ja die ist zufaellig deine Mutter aber trotzdem musst du dir das nicht ewig antun.

Zur aktuellen Krankheitssituation. Dein Hausarzt soll dir eine Haushaltshilfe verordnen. In jedem noch so kleinen Dorf sind die Caritas oder die Diakionie vertreten die haben auch Haushaltshilfen. Das geht von heute auf morgen.

Gruß
Nico

02.02.2013 19:58 • #3


A
Meine schon älteren und selbst kranken Schwiegereltern werden am Montag Morgen kommen und mir helfen. Sie wohnen im Ort.
Meine Mutter ist 10 bzw. 20 Jahre jünger und ihr ist das schei.. Ich habe sogar zu ihr gesagt: Soll ich etwa XY (eine Bekannte, die 74 ist) anrufen, dass sie kommt?
Darauf sagt sie frech: Jooo. Könnteste machen.

Wie zieht man einen Schlußstrich? Mit der eigenen Mutter? Auf deren Haus ich spucken kann? Die sehe ich, wenn ich aus dem Fenster gucke.
Was ist mit den Enkelkindern? Sie sind noch so klein? Wie soll ich das machen? Wie soll ich verhindern, dass sie meine eigenen Kinder noch aufhetzt irgendwann?

Mein einziger Trost ist, dass sie wahrscheinlich in 20 Jahren Hilfe braucht. Ich denke, ihr könnt verstehen, wenn ich sage, dass ich hoffe, dass sie ihre Strafe bekommt.

Ich schleppe mich nun ins Bad. Und lese gerne morgen, ob jemand schon mal in so einer Situation war und einen Ausweg fand.

Ich entschuldige mich auch für meine bissigen Beiträge in letzter Zeit. Meine Krankheit steckte mir wohl schon länger in den Knochen.

02.02.2013 20:05 • #4





Dr. Reinhard Pichler