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C
Hallo,
ich bin ganz neu hier und schreibe da ich Unterstützung von anderen Betroffenen brauche.

Generell muss ich sagen, dass ich schon sehr lange mit Ängsten und Depressiven Episoden zu kämpfen habe. Eine Therapie habe ich noch nicht gemacht.
Seit Juli nun leide ich vermutlich unter Long Covid. Nach der Erkrankung traten starker Schwindel, Benommenheit, Kribbeln in Händen und Füßen und Sehstörungen und Herzklopfen auf. Mittlerweile ist es etwas besser geworden, sodass ich auch mal wieder längere Runden Spazierengehen kann.

Nun aber mein Problem: seit November habe ich das Problem, dass ich immer mal wieder (ca. Einmal die Woche) nicht schlafen konnte. Das hatte ich so noch nie. Obwohl ich vorher auf der Couch oder beim lesen einschlafe, bin ich hellwach sobald das Licht ausgeht. Ich spüre meinen eigenen Herzschlag am ganzen Körper und meine Long covid Symptome werden schlimmer. Nun tritt das Problem aber auch dauerhaft auf. Seit über einer Woche kann ich so gut wie garnicht mehr schlafen. Das ich meinen eigenen Herzschlag höre, kenne ich schon, aber nicht in diesem Ausmaß.

Tagsüber bin ich jetzt total fertig und muss viel Weinen weil das lange wachliegen so belastend für mich ist. Bisher war das Schlafen auch immer ein reset für meine Long Covid Symptome. Wenn ich so wenig schlafe geht es mir auch diesbezüglich schlechter.

Meine Frage ist nun, was kann ich tun und meint ihr dass es mit meinen Ängsten zu tun habe könnte? Ich hatte im Sommer schon zwei Ruhe EKG, da war alles normal. Mein Puls ist nachts auch nicht erhöht, höchstens mal kurzfristig auf 80 oder 90. Sonst eher bei 70. Schilddrüse ist auch ok.

Hab schon alles mögliche probiert. Lavendel, Melatonin, Passionsblume… Und wenn ich ins Bett gehe fühle ich mich eigentlich entspannt. Die Anspannung kommt erst wenn ich merke, dass ich nicht schlafen kann.

Das ganze macht mich echt fertig. Ich fühle mich total ausgelaugt und neben mir. Ich bin 36.

Was sind eure Meinungen dazu? Kennt jemand sowas ähnliches? Wie kann ich endlich wieder schlafen?

Danke und schönen 3. Advent!

11.12.2022 14:06 • 15.01.2024 x 3 #1


29 Antworten ↓


einsam58
Mir geht es seit Corona auch sehr schlecht, vorallem in den Morgenstunden zwischen 5 und 10 Uhr. Mein ganzer Körper spielt verrückt, unruhig, innerlich Angst, zittern, so ein ungutes Gefühl als würde jeden Moment was passieren. Werde dann klatschnass. Bekomme vor Weihnachten kein Termin mehr für Gespräch. Jetzt weiß ich nicht wie ich bis Neujahr durchhalten soll. Da ich ja noch extreme Schmerzen und Probleme von Corona habe. Schlafen tu ich seitdem im Schnitt 2 Std dann schrecke ich voller Panik, Unruhe hoch und kann mich nicht beruhigen. Habe schon viel probiert, Meditation, Entspannung, Atmung aber wirklich besser wird es nicht. Kämpfe nur noch von Tag zu Tag.

11.12.2022 15:42 • x 1 #2


A


Unfähigkeit zu Schlafen und Herzklopfen

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I
Zitat von ch_anubis:
dass ich schon sehr lange mit Ängsten und Depressiven Episoden zu kämpfen habe

Wie lange ist denn sehr lange ?
Zitat von ch_anubis:
Seit Juli nun leide ich vermutlich unter Long Covid

Wer sagt das ? Du oder ein Arzt ?

Bist du denn berufstätig, dass du durch die schlechte Schlaferei Probleme bekommen könntest ?
Wenn du sagst, du hast noch keine Therapie gemacht...warst du schon mal bei einem Psychiater ? ganz unverbindlich....?

11.12.2022 16:32 • #3


C
@Isalie Bestimmt schon so 6 oder 7 Jahre. Mal mehr mal weniger schlimm. Habe vor allem viele Ängste bezüglich körperlicher Symptome.

War seit der Corona Erkrankung bei verschiedenen Hausärzten mit Blutbild und EKG und beim Neurologen mit MRT. Alles bisher ohne Ergebnis. Morgen habe ich nochmal einen Hno Termin. Das Wort Long Covid hat meine Hausärztin in den Mund genommen.

Derzeit arbeite ich nicht. Seit Juli geht es mir so schlecht, dass das nicht mehr möglich war. Bin froh, wenn ich meinen Haushalt schaffe. Finanziell bin ich zum Glück durch meinen Mann abgesichert.

Ich war schon ein paar mal beim Psychologen, der mir nur den Tip gegeben hat spazieren zu gehen und hatte auch schonmal ein Vorgespräch für eine Therapie. Aus verschiedenen Gründen konnte ich diese aber nach einer Wartezeit von 9 Monaten nicht antreten.

11.12.2022 17:38 • #4


Schlaflose
Zitat von ch_anubis:
Was sind eure Meinungen dazu? Kennt jemand sowas ähnliches? Wie kann ich endlich wieder schlafen?

Ja, seit über 30 Jahren. Die ersten Jahre half ich mir mit Schlaftabletten (Zopiclon 3-4 Mal die Wochen) und bin dann zu schlafanstoßenden Antidepressiva gewechselt, die ich seit 24 Jahren nehme. Damit komme ich im großen und ganzen gut über die Runden.

11.12.2022 18:17 • #5


Meteora
Ich hatte genau dieses Problem nach meiner dritten Corona-Impfung. Vier Monate lang haben mich Panikattacken verfolgt, bei denen ich teilweise bis 6 Uhr morgens wachlag. Oft empfand ich es auch nur als Herzrasen und dachte, mit meinem Herz stimmt was nicht. War aber beim Arzt auch alles okay. Die Zeit war allgemein belastend und triggernd, ich musste Weihnachten mit meiner toxischen Mutter verbringen, aber als ich nach diesen vier Monaten umgezogen bin, war es weg. Ich glaube also, dass es bei dir auch weggehen wird. Gib die Hoffnung nicht auf. Schlafstörungen allgemein treten nur phasenweise auf, zumindest bei mir.

11.12.2022 20:03 • #6


C
@Meteora Danke das beruhigt mich etwas. Keine Ahnung warum es gerade so extrem für mich ist. Mein Mann hat gerade Urlaub und eigentlich wollten wir uns eine schöne, gemütliche Zeit machen.

11.12.2022 20:33 • #7


C
@Schlaflose Welche Antidepressiva nimmst du denn? Mein Hausarzt hat mir auch schon vorgeschlagen welche auszuprobieren, um zu sehen ob dann mein Schwindel etc. besser wird.

11.12.2022 20:36 • #8


Buqe
@ch_anubis hey ich weis genau was du durch machst mir geht es seit einem Jahr genauso.
Allerdings fing es bei mir mit Schwindel an 5 Monate dauerhaft das ich nur zuhause war und jetzt auch aber ab und zu nur in der Nacht ist es extrem weil dazu noch mein Herzschlag so extrem ist das ich solche Ängste bekomme und mir dann auch schwindelig wird.
Also ich versuche einfach zu atmen und lege meine Hände auf mein unterem Bauch es dauert extrem lange aber irgendwann schlafe ich dann ein.
Heute habe ich lasea gekauft in der Hoffnung das es hilft. Liebe Grüße

12.12.2022 18:06 • #9


Schlaflose
Zitat von ch_anubis:
@Schlaflose Welche Antidepressiva nimmst du denn? Mein Hausarzt hat mir auch schon vorgeschlagen welche auszuprobieren, um zu sehen ob dann mein Schwindel etc. besser wird.

Die ersten 9 Jahre hatte ich Amitriptylin. Als die Wirkung nachliesß, wechselte ich zu Doxepin, das ich seit 2008 nehme. Ich habe auch andere ausprobiert, aber die wirkten nicht. Ist bei jedem anders.

12.12.2022 18:13 • #10


Laley
@ch_anubis wie wurde bei dir denn long covid diagnostiziert?
Ich hatte nämlich auch corona vor knapp 4 Wochen und seit einer Woche dieselben Symptome wie du. Mein krasser Herzschlag...
Ärzte meinten es sei stress, nehme lasea und magnesiocard.... aber bisher ist es nicht besser geworden ... EKG ist in Ordnung, blutwerte io, Schilddrüse io.... Kardiologe hab ich erst im Juni-.-

13.12.2022 20:38 • #11


TILDAKATZE40
Hallo.
Eure Treads kommen mir sehr bekannt vor. Hatte im Juli eine Corona-Infektion und seitdem ebenfalls: Herzrasen, hoher Puls, innere Unruhe und Panikattacken. Sehstörung und motorische Ausfälle waren damals auch dabei sowie Schlafstörungen. Konnte dann 2Monate nicht arbeiten und war eigentlich ein Totalausfall. Habe damals angefangen zu meditieren und Lasea zu nehmen...ebenso gibt es von Tetesept Lavendel und Hanfbäder. Diese tun mir ziemlich gut. Schlafstörungen hab ich keine mehr(nehme Lasea immernoch).
Herzrasen hab ich so ziemlich jedem Tag...versuche dann durch Meditationen meine Körperwahrnehmung umzusetzen...dies funktioniert in den meisten Fällen.
Es hat aber auch einige Zeit gedauert, bis ich dies zulassen konnte. Benutze die App Meditopia, man kann ne Gewisse Zeit kostenlos reinschnuppern. Vielleicht hilft euch das etwas.
Lg

13.12.2022 22:05 • x 1 #12


C
Long Covid ist eher eine Ausschlußdiagnose. Sprich wenn nichts anderes gefunden wird, scheint es das zu sein. Ich habe mir jetzt Opipramol verschreiben lassen und hoffe dass mich das wieder etwas runter bringt. Zum Neurologen muss ich nochmal, weil mein erster Besuch leider nur sehr oberflächlich war.

Lavendel habe ich schon probiert. Anfangs hat es gut gewirkt, irgendwann dann nicht mehr.

Das Herzklopfen kenne ich auch schon von früher. Hatten schonmal eine stressige Phase, wo ich zwar schlafen konnte, aber dennoch den ganzen Tag und beim Einschlafen mein Herz intensiv gespürt habe.
Meditation ist bei mir so eine Sache. Ich habe schon länger mit Angstgefühlen und körperlichen Symptomen ohne Ursache zu kämpfen und immer wenn ich zu meditieren anfange habe ich das Gefühl, dass es mir dadurch psychisch noch schlechter geht. Ist das normal? Muss man da durch und ich sollte es nochmal versuchen?

Ich persönlich glaube ja, das bei vielen Long Covid hauptsächlich durch die Psyche ausgelöst wird. Habe viele Berichte von Leuten gelesen, die allein durch das Verstehen, dass ihr Körper eigentlich gesund ist, wieder normal Leben konnten und gesund wurden. Durch die Medien und durch die unbekannte Krankheit selbst wird der Körper und das Nervensystem so in Stress und Schock versetzt, dass so merkwürdige Symptome ohne erkennbare Ursache entstehen.
Ist natürlich nur meine Meinung, aber an irgendwas muss man sich ja festhalten.

14.12.2022 01:43 • x 1 #13


Laley
Ich finde es einfach nur so krass. Ich bin eigentlich gesund, habe meiner Meinung nach nichts auszustehen, hab ein eigentlich schönes Leben und bin überwiegend zufrieden....
Und jetzt kommen die Ärzte Ich hätte Stress? Klar habe ich einige Probleme in der Familie, die mich oft nerven und zum weinen bringen (bin leider sehr emotional) - das ist so die einzige Baustelle wo ich denke, okay könnte psychisch sein. Aber es gibt so viele Menschen die so viele krassere Probleme haben als ich, und ich bekomme innere unruhe und Herzklopfen von so etwas? Deshalb will ich es nicht so wahrhaben und hoffe das ich nach dem Kardiologen schlauer bin. Habe auch die letzten Tage ein Diagnosebogen vom Psychologen ausgefüllt... iwas muss doch helfen

14.12.2022 06:51 • #14


Holger-
@ch_anubis
Grundsätzlich gilt ja: nicht entweder - oder, sondern sowohl - als auch. Das sogenannte Long COVID und deine Ängste/Depressionen verschlimmern gemeinsam deine Symptome.
Welche Tipps hätte ich für dich. Trotz Schlappheit jeden Tag so viel es geht in den Wald/ die Natur. Laufen. Auspowern (aber nicht hektisch, sondern ausdauernd). Du musst Energie loswerden am Tag, damit du abends erschöpft bist. Dann… den Abend ganz ruhig angehen, früh essen, kein Alk.! Eine Stunde vorm Schlafen ins Bett, was Schönes lesen oder Hörbuch hören. Wenn du müde wirst, Licht aus, Hörbuch aus, an was entspanntes denken.
Ich hoffe, das kann dir helfen. Gute Besserung

14.12.2022 07:09 • #15


C
Meine Abende sind eigentlich sehr entspannt. Ich gehe meist zu gleichen Zeit ins Bett, lese dann noch etwas und bin dann meist echt entspannt. Tagsüber gehe ich viel spazieren (soweit mein Schwindel das zulässt), mache Yoga etc. Da ist nichts was mich wachhalten sollte. Wenn ich die Augen zumache dann habe ich zunächst auch das Gefühl, dass ich wegdöse. Doch mein klopfendes Herz, dass ich irgendwann am ganzen Körper spüre macht mich immer wacher.

Jetzt habe ich abends immer Opipramol genommen 100mg, was mich auch schön müde macht. Aber heute Nacht konnte ich wieder nur 2 Stunden schlafen. Ich hab schon richtige Panik sobald es dunkel draußen wird. Hab das Gefühl, dass ich bald irre werde. Tagsüber habe ich dann zu nichts mehr Lust und bin einfach nur fix und fertig. Aber schlafen könnte ich dann auch tagsüber nicht. Verstehe das einfach nicht. Warum kann nicht nicht schlafen auch wenn ich so gut wie keinen Schlaf mehr bekomme. Jede Nacht habe ich das Gefühl mein Herz springt mir aus der Brust.

Sollte das Opipramol nicht eigentlich helfen?

Dieses nicht schlafen können löst bei mir so eine ganz üble Stimmung aus. Ich will dann einfach den ganzen Tag nur noch weinen und bin total hoffnungslos und würde am liebsten einfach verschwinden.
Bin so verzweifelt!

15.12.2022 10:16 • x 2 #16


Holger-
Das klingt wirklich heftig. Und du scheinst ja wirklich viel dafür zu tun, dass es besser wird! Um ehrlich zu sein, bin ich dann auch am Ende mit meinen Ratschlägen. Könntest du vielleicht in eine Tagesklinik oder etwas Ähnliches gehen? Wenn das so weiter geht, ist der Blackout ja abzusehen. Oder?

15.12.2022 12:57 • x 1 #17

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C
Tagesklinik o.ä. ist hier eher schwierig. Gibt zwar eine aber die ist alles andere als gut.
Was macht ihr so, wenn ihr nicht schlafen könnt. Ich muss irgendwie aus dem Modus raus erwarten zu müssen jetzt jede Nacht gut schlafen zu können. Nur weil das bisher so war muss das ja jetzt nicht so sein. Und vermutlich wird es mich auch nicht umbringen, wenn ich nur noch 2-3 Stunden pro Nacht schlafe.

Ich kriege nur immer total die Panik, wenn neue Symptome oder Beschwerden auftreten. Ganz besonders habe ich sowas im Urlaub oder jetzt vor Weihnachten. Keine Ahnung wieso, aber es gab in den letzten Jahren kein Weihnachten, wo ich nicht irgendwelche ominösen körperlichen Symptome hatte.

Hat jemand hier hilfreiche Tipps, wie man sich trotz Angst, körperlicher Symptome und Sorgen wieder mehr auf positive Dinge konzentrieren kann? Vor unserem Urlaub ging das noch ganz gut, doch genau mit Beginn des ersten Urlaubstages (sind nur zu Hause also ganz entspannt) fing das an dass ich dauerhaft nicht schlafen kann und mich deswegen total verrückt mache.

15.12.2022 15:23 • x 1 #18


Alex1972
Hast du es einmal vor dem Schlafengehen mit einem Muskelrelaxanz versucht. Ich habe einmal Saroten verschrieben bekommen - das knockt dich innerhalb einer Stunde aus. Anfänglich war ich Tags darauf zwar ziemlich gerädert, aber man gewöhnt sich daran. Außerdem ist der lange, entspannende Schlaf unbezahlbar
Das mit dem starken Herzklopfen und Schwindel kenne ich auch. Am negativen Höhepunkt ist das Klopfen in Wellen im gesamten Körper übergegangen, dass ich das Gefühl hatte, ich würde gleich aus dem Bett fallen. Das ist aber Gott sei Dank wieder verschwunden …

16.12.2022 17:42 • #19


aldia249
Ich kann dich sehr gut verstehen. Hatte im Sommer wochenlang Probleme mit dem Schlaf ..recht ähnlich wie du es beschreibst. Da geht man echt irgendwann auf dem Zahnfleisch. Ich habe mir dann Trimipramin Tropfen bei Bedarf verschreiben lassen. Durch das Gespräch mit der Psychiaterin habe ich allerdings auch meinen Fokus etwas verändert, weg von ich muss schlafen hinzu Vertrauen, dass der Körper das schon irgendwie regeln wird. Irgendwann war es wieder weg als ob nie etwas gewesen wäre und ich schlafe wieder komplett normal.
Ich wünsche dir das gleiche.

Ich bin mir eigentlich sicher, dass es bei mir eine hormonelle Ursache hatte. Wie sieht es bei dir mit Hormonen aus? Hast du da Beschwerden?

16.12.2022 18:08 • #20


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