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Hallo zusammen,

ich bin 28 Jahre alt und habe seit einiger Zeit Probleme, die ich mir nicht erklären kann.

Vor 1,5 Jahren war alles noch in bester Ordnung. Dann begann ich eine Ausbildung / Studium bei einer großen Ordnungsbehörde in NRW bei der ich auch direkt Verbeamtet wurde. Ich habe mich damals tierisch gefreut dass ich die Chance dazu erhalten habe. Während der Ausbildung merke ich aber zusehends, dass ich immer erschöpfter werde und sich immer mehr körperliche Symptome einstellten (Erschöpfung, Gefühl Krank zu sein, Schwindel, Zittern, Trockener Mund, Magen Darm). Das alles hat mich so verunsichert, dass ich von Arzt zu Arzt gelaufen bin. Keiner konnte jedoch etwas organisches finden, so dass ich mit meinen Problemen alleine gelassen wurde. Die Situation hat sich in den letzten Monaten immer weiter zugespitzt. Während der Prüfungsphase im Dezember wurde dann alles zu viel und ich hatte meine erste Panikattacke, welche mir richtig Angst gemacht hat. Ich lag im Bett und begann zu zittern, hatte Schüttelfrost und tierische Angst sterben zu müssen. Seit diesem Tag hat sich mein Leben auch sehr verändert. Ich litt ab dem Tag an undefinierbaren Ängsten und nervösen Zuständen. Von einer Bekannten Ärztin wurde mir dann Opipramol verschrieben, wodurch ich die Angst etwas verloren habe. Ich möchte jedoch nicht weiter solche „Dro.“ nehmen sondern wieder mein Leben in den Griff bekommen ohne Tabletten nehmen zu müssen. Während der Prüfungsphase habe ich dann auch ein fieses pfeiffen im Kopf bzw. Ohren bekommen, welches bis heute besteht. Derzeit geht es mir mit den Tabletten recht gut. Ich bin jedoch den ganzen Tag am grübeln über verschiedene Dinge. Ich rede mir oft ein Krank zu sein oder Verrückt zu werden. Dann kommt auch sofort die Angst wieder. Das ist ganz oft so dass ich Angst vor der Angst habe. Diese Zeit um Weihnachten rum wo die Panikattacken akut waren haben mir eine Art Trauma beigebracht.

Ich habe vor 2 Wochen bei einer Heilpraktikerin eine Psychotherapie (Rational Emotive Therapie) angefangen und hoffe das die mir hilft meine Probleme zu beheben,

Ich habe das Gefühl, dass ich mich bei meinem Traumjob selber überfordere. Meine Noten sind gut und meine praktischen Anteile machen mir viel Spaß und meine Bewertungen sind durchweg positiv. Meint ihr durch diese negativen Gedanken den Anforderungen nicht gewachsen zu sein und evt. eine Krankheit zu haben, kann eine Überlastung der Nerven entstehen, die sich dann durch Ängste und Panikattacken äußern? Ich kann mir das sonst nicht anders erklären! Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und die Angst überwunden? Meint ihr ich kann durch diese Psychotherapie erfolge verzeichnen? Meint ihr das pfeiffen in den Ohren bzw. im Kopf ist psychisch und geht wieder weg?

16.04.2014 21:51 • 17.04.2014 #1


1 Antwort ↓

Hallo,

wenn die Ärzte bei dir keine organische Ursache feststellen konnten liegt es durchaus nahe, dass deine Symptomatik durch die Psyche ausgelöst wird. Ich selbst hatte (ohne ersichtlichen Grund) meine erste Panikattacke vor ebenfalls knapp 1,5 Jahren. Bis heute kann ich mir keine andere Ursache als Stress (schulisch) und Leistungsdruck vorstellen.
Ich habe die Panik allerdings selbst noch nicht überwunden, deswegen kann ich dir in dieser Hinsicht auch keine wirklichen Ratschläge geben.
Eine Therapie kann da auf jeden Fall hilfreich sein und wenn eine ambulante Therapie zu wenig ist, gibt es ja auch noch (teil-)stationäre Kliniken als nächsten Schritt.
Für mich klingt es durchaus plausibel, dass unterbewusster/bewusster Leistungsdruck dich in einen Zustand des Dauerstresses versetzt hat und irgendwann sucht sich der Körper eben ein Ventil.
In diesem Fall - wie auch in meinem - durch Angst und Panikattacken sowie körperlichen Symptomen, die sich anders nicht zuordnen lassen.
Von Tinnitus ähnlichen Ohrproblemen hört man in diesem Zusammenhang auch öfters, Stress kann ja auch z.B. einen Hörsturz auslösen. Wenn der HNO-Arzt da ansonsten auch keine körperliche Ursache findet, ist es ziemlich wahrscheinlich ein weiteres von der Psyche ausgelöstes Problem.
Wenn die Ärzte bei dir nichts finden ist es wichtig, dass du dir sagst, dass du keine organischen Probleme hast. Deswegen musst du anfangen sozusagen mit dem Kopf zu arbeiten und die negativen Gedanken unterbrechen. (Da arbeite ich selbst noch dran. Gestaltet sich ja teilweise doch etwas schwerer ...)

Ich wünsche dir viel Erfolg mit der Therapie!





Dr. Reinhard Pichler
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