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Mein Mann ist gestern Abend nach Hause gekommen. Er war bei meinem Sohn (der lag schon) und als ich sah wie er ihn so liebevoll kuschelte musste ich sehr weinen, und bin ins Wohnzimmer. Er kam dann kurz darauf zu mir, nahm mich (seit langer Zeit) mal so richtig lieb in den Arm und entschuldigte sich bei mir dafür das er in letzter Zeit soviele Fehler gemacht hätte. Das sei ihm erst klar geworden, als ich ihn rausgeschmissen hätte und er weinend bei seinen Eltern saß (wir sind ja diese Woche 11 Jahre zusammen, ist also nicht erst eine kurze Beziehung).
Meinem Mann fällt es ja oft schwer zu reden über seine Gefühle. Er hat gestern sehr lange geredet und gesagt, dass er immer hinter mir gestanden hätte, aber irgendwann total überfordert war. Meine Ma war ja Haushaltshilfe, aber natürlich blieb ihm abends trotzdem der Haushalt, die Kinder (auch zur Kita/Schule bringen und abholen), für die Schule üben, Garten und die Einkäufe UND ein 40 Stunden Job und mich besuchen ja auch noch.

Das ist mir erst bewusst geworden, als er wie erschöpft er selber davon war/ist.
Er sagt er hat einfach in der Zeit verlernt mitfühlend zu sein, und Gefühle zu zeigen, weil er immer nur funktionieren musste, damit alles läuft.

Er hat in der Zeit wirklich immer gesagt, wenn ich mich nicht gut fühlte, oder was war es muss weitergehen hier.

Er ist die Nacht auch zuhause geblieben, und ich habe das erste Mal seit 2 Nächten nonstop wach liegen relativ gut geschlafen.

Heute kam dann mit Boten ein Forsythienbusch in klein mit schönem Korbtopf und Ostereiern zum schmücken und Pralinen. Hab mich wahnsinnig gefreut, weil er mir wirklich nie Blumen schenkt sonst.

Das war wirklich eine sehr sehr schöne Geste von ihm.
Ich selbst hab ihm heute für sein Aquarium fürs Wohnzimmer einige schöne neue Fische gekauft, weil er sich selten welche gönnt wo er sich sehr freute.

Das Blöde ist, dass ich heute den ganzen Tag vo nden letzten Tagen sehr erschöpft war, und vor einer halben Stunde auc hwieder dieses Angstgefühl in mir hatte.

Mir ist schon klar, dass die Angst manchmal auch Tage nach seelischer Belastung kommt, aber es nervt mich, dass sie jetzt kommt wo alles gut ist, bzw. auf dem Weg der Besserun gist.

Werde die restlichen Tage diese Woche ruhig angehen lassen und nur machen was wirklich muss an Unternehmungen, bzw. nur Unternehmungen die entspannend sind und mir auch über Tag hier und da ein ePause gönnen. Hoffe, dass es nicht so schlimm wird wie zur Zeit vom KH. Aber ich hab ja gelernt damit umzugehen.

Freue mich über Antworten, und sag nochmal ganz lieb danke für all die lieben Worte der letzten Tage. Ich bin ja noch so neu hier, aber es tut soo gut von Euch zu lesen.

Alles Liebe, Esprit

30.03.2010 17:32 • #21


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Ach mir gehts heute wieder überhaupt nicht gut . Würde mich sehr über ablenkende, aufbauende Tipps freuen ...

Am Wochenende kam es hier zum totalen Streit, wo mein Mann auf meinen Wunsch auch zu seinen Eltern zog und ich die Scheidung wollte .

Habe das ganze Wochenende sehr sehr viel geweint. War bei meiner Oma um mit ihr zu reden. Leider war meine Tante auch da, die mich in grund und Boden schimpfte wegen der stationären Zeit. Sie sagte sie würde nichts vo nTherapien in jeglicher Form halten, man hätte sich selber da raus zuziehen und meine stationäre Zeit wäre ja wohl nur Kaffee trinken und kegeln gewesen, was NICHT stimmt! Das tat mir seh rweh.

Mein Mann ist seit vorgestern wieder hier, und bemüht sich auch sehr. Hat mir gestern z.B. einen sehr schönen Forsythienbusch in klein geschenkt mit Ostereiern zum schmücken und Pralinen. hat er seit Ewigkeiten nihct mehr gemacht.

Tja. Aber seitdem habe ich wieder die totale Traurigkeit und komme nicht raus aus meinem Loch. Gestern gesellte sich dann ein Angstgefühl dazu. Diese Angstattacken hatte ich ja vorm KH auch, ich gehe relativ gelassen damit um, weil ich weiß wie ich mittlerweile mit umgehen soll.

Eigentlich weiß ich ja auch das man sich bei Depressionen ablenken soll, unter Leute usw.

Aber ich fühle mich derzeit so erschöpft. Hatte am WE 2 Nächte so gar nicht geschlafen. Die letzten 2 Nächte aber gut.

Fühle besonders heute sehr die Traurigkeit in mir. Versuche mich abzulenken, aber kriege es nicht richtig hin.

Grad eben rief mich meine Psychologin an, aus ihrem Urlaub was ich sehr sehr nett finde.

Ich erzählte ihr alles.

Sie sagte, dass es sehr gut wäre, dass ich mich trotzdem so gut halte und das das schon ein sehr guter Therapieerfolg wäre.
Sie redete eine ganze Weile mit mir und gab mir die Tipps mir viel Ruhe über die Feiertage zu gönen, aber zur Ablenkung auch Unternehmungen zu machen so in der Waage, dass ich nicht überfordert bin.

Ach sie hat ja Recht, aber es ist sooo schwierig für mich derzeit.

Könnt Ihr mich verstehen?

Entschuldigt, dass ich derzeit auf keine anderen Beiträge im Forum eingehe. Sobald es mir besser geht werde ich das natürlich tun un dauch aufbauen wo ich kann.

Alles Liebe, Esprit

31.03.2010 11:26 • #22


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Traurigkeit

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Ach man...obwohl mit meinem Mann alles wieder ok ist, und wir viel mehr reden dümpel ich in meinem Loch .

Vorgestern hat meine Therapeutin mich wieder aus ihrem Urlaub raus angerufen. Sie hörte sich alles an, auch dass ich wieder im Loch bin. Das ich Angst habe nie wieder normal zu werden.

Sie sagte, dass es nicht so ist, das ich rauskommen werde. Ich soll dieses Wochenende ruhig angehen,aber auch was unternehmen ohne mich zu überfordern. Dienstag ruft sie mich nochmal an, und Donnerstag habe ich meinen Termin bei ihr. Dann möchte sie sich ums weitere stabilisieren mit mir zusammen kümmern.

Gestern war ich hier in einer Ambulanz der Psychiatrie um mir mein Valdoxan nachrezeptieren zu lassen. Die liegt in dem KH in dem ich bis vor kurzem war. Als ich dort war, wurde mir klar wie sehr mir der Zusammenhalt auf der Station, das Sicherheitsgefühl fehlt. Die Ärztin war sehr nett und verschrieb es mir. Eigentlich muss ich danach weiter zu einem Neurologen der künftig verschreiben soll, aber sie sagte, wenn er es nihct aufschreibt kann ich auch weiter zu ihr. Ich ärgere mich jetzt sehr, dass ich nicht gleich gesagt habe, dass ich bei ihr bleiben möchte.

Genauso ärgere ich mich, dass ich sagte mir gehts ganz gut, ich schwanke noch ab und an, aber sonst ok.

Ging es mir auch in dem Moment. Aber im Laufe des letzten Abends kippte meine Stimmung. Weil mir klar wurde, dass 2 sehr gute Freundinnen derzeit nicht in Deutschland sind, sondern im Ausland im Urlaub. Meine Therapeutin ist jetzt auch vereist und halt erst Dienstag wieder erreichbar.

Ich habe das meinem Mann erzählt, und er sagte aber ich bin doch da für Dich. Ist er ja auch. Aber es gibt mir Sicherheit zu wissen die anderen erreichen zu können, wenn ich sie brauche. Versteht Ihr?

Ich habe ihm gestern und heute gesagt, dass ich mich selber dafür hasse das ich nicht stark bin. Das ich derzeit nicht die Mutter bin die ich eigentlich bin, sondern immerzu mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt- statt fröhlich zu tollen.

Meine größte Angst ist, dass ich wieder Suizidalgedanken bekomme. Gestern und heute morgen habe ich kurz daran gedacht. Auch darüber habe ich mit meinem Mann gesprochen, und ihm auch gesagt, dass ich das eigentlich alles gar nicht will. Ich möchte ich will ja gesund werden.

Und mir ist schon klar, dass wenn die sich verfestigen würden ich wieder einige Zeit auf der geschlossenen wäre. Wobei ich schon ehrlich zu mir selber bin. Als die Gedanken das letzte Mal kamen, habe ich mich ja selber eingewiesen als ich nicht mehr einschätzen konnte ob ich für mich garantieren kann. Das kann ich derzeit schon.

Ich möchte nicht wieder ins Krankenhaus. Denn ich habe relativ kleine Kinder, die ich nicht nochmal so lange Zeit allein lassen möchte. Auch wenn ich sie 2-4x die Woche zuhause sehen würde, und auch 1-2x die Woche im KH sehen würde. Sie haben gerade wieder dieses Urvertrauen, versteht Ihr?

Was ich nicht verstehe ist, dass ich genau dieselbe Tablette im KH genommen habe, also nicht mehr als zurzeit auch. Irgendwie fühlte ich mich da aber sicher, weil ich immer Ansprechspersonen vom Personal hatte. Wie kann ich es hinbekommen, dass ich mich zuhause auch sicher fühle?

Ich versuche mich abzulenken, das klappt mal besser mal schlechter.

Es setzt mich derzeit halt alles unter Druck (ICH setze mich unte rDruck):
- das niemand so wirklich erreichbar ist von denen die mir Halt geben
- das ständig meine Familie fragt wie es mir geht, aber ein gut erwarten. Ein Familienmitglied (meint es gut) sagt immer das ich stark sein muss, und das sie das alles belastet weil sie nicht mehr so jung ist (was mir zusätzlichen Druck macht)
- Sonntag und Montag müssen wir eigentlich wegen Ostern zur Familie. Da habe ich Angst vor. Angst dann wieder so traurig zu sein, Angst neue Vorwürfe zu bekommen, Angst das sie merken das es mir schlecht geht und mich drauf ansprechen oder schlimme rVorwürfe machen
- Nächstes Wochenende müssen wir zu einer Konfirmation in der entfernten Verwandtschaft. Ich würde am liebsten nicht hin gehen, aber die Familie erwartetet es...

Ich wäre Euch so dankbar für Tipps wie ich dieses Wochenende stabil(er) hinte rmich bringen kann und wieder fröhlich werde dabei.

Alles Liebe, Esprit

02.04.2010 10:29 • #23


R
hallo, esprit!

als ich in deinem alter war, hab ich auch immer gut funktioniert.

blos nicht nein sagen.
heute weiß ich, es war ein fehler.

ich habe es erst sehr spät begriffen, daß ICH die hauptperson bin.

es zählt nur, was DU willst, nichts anderes.

ich halte schon länger nicht mehr ein, was einzuhalten wäre,
was ich will ist wichtig!!

in diesem sinne
machs gut, meine große
rose

02.04.2010 11:56 • #24


E
Wie alt bist Du Rose?
Hast Du noch Tipps für mich?

Habe vorhin mit einer lieben Mitpatientin aus der KH-Zeit gesmst, und werde sie heute nachmittag besuchen, wird mir gut tun. Freue mich drauf.

LG Esprit

02.04.2010 12:17 • #25


R
über das alter wollen wir nicht reden ; auf jeden fall könnte ich deine
mutti sein (glaube ich zumindest).

aber, daß du heut eine freundin triffst, finde ich wunderbar.

ja, was dir gut tut, das strahlst du aus, und letztendlich profitieren deine
kinder und dein mann davon.

wünsche dir eine nette stunde
lg
riose

02.04.2010 13:38 • #26


P
hallo.ich finde auch dass man einfach die traurigkeit zulassen sollte,menschen die sagen dass die ganzes jahr über nur glücklich sind und keine traurigkeit spüren kann nicht wahr sein.Wenn ich richtig traurig bin und alles für mich schwarz ist dann lasse ich es auch raus,ich denke nicht darüber nach warum ich traurig bin sondern ich heule mich aus und das tut mir persönlich auch gut
Wenn ich sauer bin dann schreie ich im kissen rein
Und wenn ich heulen will dann heule ich,das reinigt irgendwie auch.
Es ist aber auch bei mir so dass ich die *heul*tage vor meine periode meistens habe,da könnte ich wirklich durchdrehen
Mann sollte sich nicht immer soviel gedanken machen warum dies oder jenes passiert

05.04.2010 17:24 • #27


R

01.02.2019 01:57 • #28


petrus57
Wenn du eine Depression hast, wirst du sie auch bemerken. Eine Traurigkeit die nur zeitweise auftritt, ist keine Depression. Aber es könnte sein, dass du durch deine negativen Gedanken langfristig in eine Depression abrutschst.

01.02.2019 08:37 • #29


L
Hört sich für mich so an wie als würde die Trauer mit den Ängsten zusammenhängen. Die meisten Menschen mit Angststörung leiden denke ich auch unter Trauer weil dieser Zustand ja auch belastend ist und man deswegen oft Angst vor dem alleine sein oder der Zukunft hat. Wichtig ist dass du nicht aus der Trauer heraus denkst, also wenn du traurig bist denk in dem Moment nicht über die Zukunft nach. Sonst kommst du immer zu der Angst dass du diesen Zustand dein ganzes Leben immer wieder etragen musst. Aber das stimmt einfach nicht, dieser Gedanke entsteht nur aus dem unangenehmen Gefühl der Trauer heraus. Ich kenne das auch sehr gut. Was mir dabei hilft ist eine Therapie, viel Akzeptanz und Selbstliebe

01.02.2019 20:12 • #30


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