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Hi!

Ich war die letzten Wochen wirklich sehr stabil, mir ging es gut, ich war entspannt und habe mir keine großen Sorgen um mich, meine Gesundheit oder meine Angst gemacht. Und ich dachte wirklich: jetzt hast Du es mal geschafft, so schnell versetzt Dich nichts mehr in Panik. Doch leider kam es anders. Am Sonntag hatte ich eine heftige Panikattacke, ausgelöst durch eine schizophrene Nachbarin, die auf der Straße laut herum schrie und wild randalierte, so dass 2x die Polizei kam und sie beim 2. Mal dann auch vom Rettungsdienst mitgenommen wurde (das war die 7. Einweisung innerhalb eines Jahres, die Frau ist wirklich krank, doch leider bleibt sie nicht stationär). Egal, wie auch immer: das Ganze hatte ja mit mir eigentlich nichts zu tun, außer dass ich den Lärm hörte und wir auch die Polizei gerufen haben. In dem Moment, als ich die Schreie hörte und das randalieren mitbekam, hatte ich gleich Puls 180 und ich bekam Panik ohne Ende. Ich weiß schon, woher das wohl kommt (ich hatte einen Alk. Vater, der früher ebenfalls wild randalierte und schrie; er tobte z.B. mal vor dem Haus und schrie, dass er uns alle umbringt etc.pp.).
Was mich fertig macht ist, dass ich diese wohl unbewusste Reaktion nicht stoppen konnte bzw. kann und ich wegen so einem Sch... in Panik verfalle, obwohl doch gar keine konkrete Gefahr für mich ausging. Habt ihr Tipps dazu, was ich in solchen Momenten tun könnte?

Tja, und das doofe ist nun auch: seit diesem Vorfall stehe ich wieder (mehr oder weniger) neben mir und muss mich mühsam wieder in das normale Leben zurückkämpfen. Mir ging es so gut und ich war so unbeschwert und stabil und nun muss ich mich wieder fast von vorne anfangen, das ist wirklich mühsam. Ich lenke mich derzeit ab mit Arbeit, in der Hoffnung, den Quatschi in meinen Kopf besser ignorieren zu können.

Muss sich jemand von euch auch gerade wieder den Weg zurück bahnen?

Grüße,
TinaLina

19.03.2013 10:34 • 19.03.2013 #1


1 Antwort ↓

Hallo TinaLina,

ja bei mir ist es genau das gleiche.
War von Juli letzten Jahres, bis vor drei Wochen auch
stabil. Hatte nichts, konnte alles machen.
Habe noch nicht ein mal einen Gedanken an die Angst
verschwendet. Mir gings gut, ich war geheilt, dachte ich.

Ein Irrtum. Vor drei Wochen auf der Arbeit gings wieder los.
Ich dachte oh nein. Dann Katastrophengedanken ohne Ende.
Mein Problem ist, daß es bei mir mehr die Wut ist.
Meine Therapeutin sagte zu mir, daß Wut und Angst die
gleichen Syptome haben, bzw. Auslöser haben.
Wenn normale Leute Wut haben, oder sich über
irgend etwas ärgern, sprechen sie dieses aus und alles ist
gut. Wenn ich Wut habe, oder mich über was ärgere, schlucke ich
und nehme alles so hin. Sag nie meine Meinung, will ja niemanden
verletzen oder vor den Kopf stoßen und will auch nicht, daß mich
deswegen keiner mehr mag.
Es ist ein harter Weg, muss daran arbeiten, hoffe ich schaffe es.

Donnerstag ist mein erster Arbeitstag. Mal sehen, wie es wird.
Ich hoffe ich halte durch.

Dir einen schönen Tag und viel Kraft.

LG, Prinzessin





Dr. Reinhard Pichler
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