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Aber was wäre so schlimm, wenn es sich bewahrheiten würde, dass du es alleine nicht schaffst und du wieder nach Hause müsstest? Immerhin würdest du ja weich fallen, wenn du wieder nach Hause kannst. Und da kann doch ein wir haben es dir ja gesagt! nicht so schlimm sein....?

23.10.2020 16:08 • #21


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Zitat von Pauline333:
Aber was wäre so schlimm, wenn es sich bewahrheiten würde, dass du es alleine nicht schaffst und du wieder nach Hause müsstest? Immerhin würdest du ja weich fallen, wenn du wieder nach Hause kannst. Und da kann doch ein wir haben es dir ja gesagt! nicht so schlimm sein....?


Doch schon, ich will ja nicht ewig zu Hause rumsitzen. Es wäre eine Katastrophe für mein Selbstwertgefühl und Entwicklung. Zudem garantieren mir meine Eltern auch nicht, dass sie mich weiterhin unterstützen / bei sich wohnen lassen könnten. Ich habe also generell Angst davor, dass ich mit meinem Ziel eigenständig zu wohnen scheitern könnte. Mein Vater redet mir auch ständig ein, dass sich meine Mutter vielleicht von ihm scheiden könnte nach meinem Auszug. Ich habe das Gefühl, dass mein Auszug die ganze Familienstruktur erschüttert. Mein Vater hat mir auch erwähnt, dass er Angst hat allein zu bleiben und mein Auszug meiner Mutter die Möglichkeit bietet sich endlich scheiden zu lassen. Das widert mich alles nur noch an... Wäre ich vollkommen berufstätig und finanziell abgesichert, würde ich die ganze Familie sonst wo hinschicken... Aber nach meinen Berechnungen kann ich nur 1 - 1 1/2 Jahre die Wohnung sowie die Nebenkosten finanzieren. Anspruch auf Bafög besteht nicht mehr, das bedeutet, dass ich mich schnell beeilen muss mit meinem Studium. Der Coronavirus hat auch dazu beigetragen, dass sich mein Studium um 6-12 Monate nach hinten verschoben hat. Meine Ersparnisse haben mir bislang ein Gefühl der Sicherheit vermittelt, das nach dem Auszug abhanden kommt.

23.10.2020 16:11 • #22


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Panik Gewicht zu halten mit Heißhungerattacken

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Das kommt auf den Grund an, aus dem es nicht klappt, finde ich. Wenn es an finanziellen Dingen scheitert, dann musst du erst noch besser verdienen und/oder lernen, besser mit deinen Finanzen umzugehen. Wenn es daran liegt, dass du Angst hast in der Wohnung, dein Leben nicht geregelt bekommst, dann wären das die Ansatzpunkte, um es für den nächsten Versuch besser zu machen.

Aber vielleicht fühlt es sich für dich unterm Strich auch besser an, wenn du die Wohnung absagst und dich neben deinem Studium erstmal auf deine seelischen/körperlichen Baustellen konzentrierst? Man muss ja auch nicht schon während dem Studium ausziehen...

23.10.2020 16:18 • #23


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Sorry, die genannten Bedenken (evtl. kannst du nicht zurück, deine Mutter könnte sich scheiden lassen) lese ich jetzt erst richtig (meine Kinder wuseln hier rum). Das ist natürlich heftig und zeugt von einer sehr ungesunden Beziehung deiner Eltern und deiner Eltern zu dir. Hast du noch Geschwister oder enge Freunde, die du um Unterstützung bitten könntest?

23.10.2020 16:22 • #24


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Zitat von Pauline333:
Sorry, die genannten Bedenken (evtl. kannst du nicht zurück, deine Mutter könnte sich scheiden lassen) lese ich jetzt erst richtig (meine Kinder wuseln hier rum). Das ist natürlich heftig und zeugt von einer sehr ungesunden Beziehung deiner Eltern und deiner Eltern zu dir. Hast du noch Geschwister oder enge Freunde, die du um Unterstützung bitten könntest?


Freunde schon, diese sind aber leider alle im Ausland und weitere Familienangehörige sind auch nicht vor Ort in Deutschland. Geschwister habe ich auch keine. Die Bedenken meiner Eltern sind ja auch nicht mein Problem, ich kann ja nicht ständig mich abhängig von der Meinung meiner Familie sein. Ich habe schon einige Wohnungen abgelehnt und trotzdem weiter gesucht. Wenn ich meine Eltern auf die Wohnungssuche anspreche, reagieren sie häufig sehr genervt und vermitteln den Eindruck, dass es ihnen egal ist. Ich muss einfach selbst zusehen, was für mich die beste Entscheidung ist und wie ich aus dieser Konstellation rauskommen kann. Wenn ich bei meinen Eltern bleibe setzte ich mich diesem Druck aus, verliere aber kein Geld. Ziehe ich aus, werde ich gewisse finanzielle Mitteln verlieren, aber für eine Zeit lang meine Ruhe haben. Im Sommer konnte ich dank des Wetters mich im Wald verstecken und viel Sport treiben. Das ist leider wegen des Wetterwechsels nicht mehr so gut möglich.

23.10.2020 16:24 • #25


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Das klingt doch schon deutlich aufgeräumter

Naja, wenn ich als Studentin vor meinem Auszug aus meinem Elternhaus nicht hätte sicher sein können, jederzeit zurück kommen zu können, wäre ich nicht ausgezogen. Von daher kann ich ein Abwägen an der Stelle verstehen.

Fakt ist aber auch, dass es dir zuhause ja nicht gut geht. Du könntest also versuchen, dir Lösungsstrategien überlegen, falls es finanziell tatsächlich schwierig wird. Wichtig ist, dass man aktiv wird und wieder das Steuer für sein Leben in die Hand nimmt.

23.10.2020 16:33 • #26


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Zitat von Pauline333:
Das klingt doch schon deutlich aufgeräumter Naja, wenn ich als Studentin vor meinem Auszug aus meinem Elternhaus nicht hätte sicher sein können, jederzeit zurück kommen zu können, wäre ich nicht ausgezogen. Von daher kann ich ein Abwägen an der Stelle verstehen.Fakt ist aber auch, dass es dir zuhause ja nicht gut geht. Du könntest also versuchen, dir Lösungsstrategien überlegen, falls es finanziell tatsächlich schwierig wird. Wichtig ist, dass man aktiv wird und wieder das Steuer für sein Leben in die Hand nimmt.


Die Suche nach einer Wohnung war auch der erste Schritt. ich hätte nur nicht gedacht, dass es so viel Widerstand / Ignoranz seitens meiner Eltern geben könnte. Am besten wäre es wahrscheinlich, den Auszug geheim zu halten und meine Eltern vor die Tatsache zu stellen, dass ich schnell ausziehen will.

Vielleicht ist der Auszug auch der schwierigere , aber besserer Weg in meiner Lage? Die Wohnung sieht auch wesentlich schicker aus, als die meiner Eltern. Ich fühle mich auch etwas schuldig, mir selbst eine bessere Unterkunft zu gönnen.

23.10.2020 16:51 • #27


P
Ein vermutlich ungewöhnlicher Vorschlag: wie wärs, wenn du die Wohnung nimmst und erstmal nicht sofort einziehst, sondern heimlich Zeit in ihr verbringst. Dann könntest du prüfen, wie sich das anfühlt. Sollte es dir zusagen, stellst du deine Eltern vor vollendete Tatsachen und ziehst richtig aus. Wenn du merkst, du bist nicht soweit, kündigst du wieder. Dann hast du nur ein paar Monate Lehrgeld bezahlt...?

23.10.2020 17:02 • #28


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Und das mit dem Schuldgefühl setzt du auf die Liste an Themen für deinen Therapeuten

23.10.2020 17:03 • #29


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Zitat von Pauline333:
Ein vermutlich ungewöhnlicher Vorschlag: wie wärs, wenn du die Wohnung nimmst und erstmal nicht sofort einziehst, sondern heimlich Zeit in ihr verbringst. Dann könntest du prüfen, wie sich das anfühlt. Sollte es dir zusagen, stellst du deine Eltern vor vollendete Tatsachen und ziehst richtig aus. Wenn du merkst, du bist nicht soweit, kündigst du wieder. Dann hast du nur ein paar Monate Lehrgeld bezahlt...?


Das war auch von Anfang an mein Ziel bei der ersten Wohnung Anfang September. Es war ziemlich blöd von mir, meine Mutter nach Unterzeichnen des Vertrags anzurufen und ihr die Bilder zu schicken und nach Rat zu fragen. Sie hat mir nicht geglaubt, dass ich so eine Wohnung anmieten kann. Gleichzeitig dachte ich mir, was nützt mir eine schicke Wohnung, wenn ich da eh alleine rumsitze und mein Glück mit niemanden teilen kann.

23.10.2020 17:08 • #30


S
Auch die Angst mein Essverhalten nicht in Griff zu haben, versetzt mich in Panik. Ich weiß einfach nicht, was ich will. Vielleicht ist der Auszug einfach eine Flucht und kein seriöser Schritt in die Selbstständigkeit. Ich fange immer dann an viel zu essen, wenn ich alleine bin und kann mich trotz des Sättigungsgefühls nicht stoppen. Ein ähnliches Verhalten zeigte sich früher, als ich als Kind für einen langen Zeitraum (Tage oder Wochen) alleine leben musste, da meine Eltern im Ausland gearbeitet haben. Dieser Auszug weckt Urängste in mir und ich finde das so beänstigend.

23.10.2020 19:26 • #31


S
Mein Vater kam gerade wieder mal an und meinte: ich hoffe, dass du nicht in unserem Alter so ein Verhalten dir gegenüber erfährst. Du bist ein undankbarer Egoist, der sein Leben nur nach seinen Wünschen gestalten will. Es ist einfach furchtbar, wenn alle für sich allein nur das tun, was sie wollen und keiner Rücksicht aufeinander nimmt. Ich glaube, meine Eltern wollen mich bewusst rausekeln oder in de Wahnsinn treiben. So einen Nerventerror habe ich noch nirgendswo erlebt.

Sie wollen von mir eine Berichterstattung bzgl. jeder Kleinigkeit erhalten. Das betrifft alle Dinge auf meiner Arbeit, meinem Studium etc. Es ist einfach furchtbar, wenn Menschen kein eigenes Leben führen und sich ins Privatleben der Anderen einmischen. Mein Vater erhält gerade auch Kurzarbeitergeld und sitzt seit April nur noch zu Hause rum. Es ist einfach zum K****n. Er ist nicht mal in Stande etwas zu kochen.

23.10.2020 19:52 • #32


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ich glaube, das Beste wäre sich in eine Psychiatrie einweisen zu lassen anstatt nach einer eigenen Wohnung zu suchen.

23.10.2020 20:05 • #33


Calima
Zitat von sphynx:
ich glaube, das Beste wäre sich in eine Psychiatrie einweisen zu lassen anstatt nach einer eigenen Wohnung zu suchen.

Klingt nach einem geschmeidigen Ausweichmanöver . Das kannst du auch anders lösen.

Du bist kein verlassenes Kind mehr. Du kannst jederzeit Deine Wohnung verlassen oder dir Menschen einladen. Du kannst dir dort einen Ort schaffen, der dir gleichermaßen Nest wie Festung ist und der ganz genau so sein kann, wie du ihn dir gestaltest.

Du kannst deine Eltern dorthin einladen, wenn dir danach ist und anschließend entspannt die Tür hinter ihnen schließen. Deine Wohnung, deine Regeln, dein sicherer Hafen.

Warum solltest du scheitern? Du bist klug, du hast Ziele. Die fallen dir nicht in den Schoß, denn das tun Ziele nie. Sie wollen immer erreicht werden.

Die Vergangenheit hat dir nicht gut getan, die Gegenwart scheint das auch nicht zu tun. Du kannst das beklagen oder deine Zukunft gestalten.

Zweifel und Angst gehören zum flügge werden. Sie werden sich Stück für Stück verabschieden.

23.10.2020 20:55 • #34


S
Zitat von Calima:
Klingt nach einem geschmeidigen Ausweichmanöver . Das kannst du auch anders lösen. Du bist kein verlassenes Kind mehr. Du kannst jederzeit Deine Wohnung verlassen oder dir Menschen einladen. Du kannst dir dort einen Ort schaffen, der dir gleichermaßen Nest wie Festung ist und der ganz genau so sein kann, wie du ihn dir gestaltest. Du kannst deine Eltern dorthin einladen, wenn dir danach ist und anschließend entspannt die Tür hinter ihnen schließen. Deine Wohnung, deine Regeln, dein sicherer Hafen. Warum solltest du scheitern? Du bist klug, du hast Ziele. Die fallen dir nicht in den Schoß, denn das tun Ziele nie. Sie wollen immer erreicht werden. Die Vergangenheit hat dir nicht gut getan, die Gegenwart scheint das auch nicht zu tun. Du kannst das beklagen oder deine Zukunft gestalten.Zweifel und Angst gehören zum flügge werden. Sie werden sich Stück für Stück verabschieden.


Mein Vater hat mich mal wieder bearbeitet, dass die Gefahr besteht, dass wenn ich ausziehe meine Mutter ihn verlässt und er dann am liebsten gleich in sein Heimatland zurückkehrt. Es sei seiner Meinung nach gerade unvernünftig, sich eine Wohnung zu suchen und es meiner Mutter einfach gerade passt (da sie seiner Meinung nach ihn betrügt). Das ist einfach ekelhaft... Ich kann einfach nicht glauben, dass ich mir das alles anhören muss

23.10.2020 21:16 • #35


Calima
Zitat von sphynx:
Mein Vater hat mich mal wieder bearbeitet, dass die Gefahr besteht, dass wenn ich ausziehe meine Mutter ihn verlässt

Du bist erwachsen. Deine Eltern auch. Jeder von euch ist für sein Leben verantwortlich, nicht für das der anderen. Dich darüber aufregen, was deine Eltern sagen, aber in der Situation bleiben, sagt nur, dass du das genau so willst. Wäre es anders, würdest du es verändern.

Es ist einfach, die Verantwortung für sich abzugeben und anderen die Entscheidung zu überlassen -seien es Eltern oder die Psychiatrie. Dann muss man aber halt auch mit diesen Entscheidungen leben.

Rumjammern nutzt da nix .

23.10.2020 21:26 • #36


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Zitat von Calima:
Du bist erwachsen. Deine Eltern auch. Jeder von euch ist für sein Leben verantwortlich, nicht für das der anderen. Dich darüber aufregen, was deine Eltern sagen, aber in der Situation bleiben, sagt nur, dass du das genau so willst. Wäre es anders, würdest du es verändern.Es ist einfach, die Verantwortung für sich abzugeben und anderen die Entscheidung zu überlassen -seien es Eltern oder die Psychiatrie. Dann muss man aber halt auch mit diesen Entscheidungen leben.Rumjammern nutzt da nix .


Du hast in der Hinsicht schon Recht, aber ich habe einfach eine panische Angst vor den Konsequenzen meiner Entscheidung. Du kennst nicht meine Familie. Mein Vater äußert schon seid 2 Jahren den Verdacht, dass meine Mutter ihm fremd geht und ich will einfach nicht da rein verwickelt werden und mich abgrenzen, indem ich ausziehe. Der äußere Widerstand von meiner Familie ist einfach immens und ich einfach nur Panik, dass diese Veränderung nur alles verschlimmert.

23.10.2020 22:01 • #37

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Calima
Zitat von sphynx:
und ich will einfach nicht da rein verwickelt werden und mich abgrenzen, indem ich ausziehe.

Das hat nichts mit dir zu tun. Es ist Sache deiner Eltern. Willst du dort wohnen bleiben, bis sie sterben, um eine Trennung zu verhindern?

Wer etwas tun will, findet Wege. Alle anderen finden Gründe. Du findest die deinen, um nicht ausziehen zu müssen.

23.10.2020 22:04 • #38


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Zitat von Calima:
Das hat nichts mit dir zu tun. Es ist Sache deiner Eltern. Willst du dort wohnen bleiben, bis sie sterben, um eine Trennung zu verhindern?Wer etwas tun will, findet Wege. Alle anderen finden Gründe. Du findest die deinen, um nicht ausziehen zu müssen.


Du hast Recht! Ich suche nach externen Hinweisreizen, die meine Angst vor dem Auszug bestätigen. Es fühlt sich gerade ruhiger an, nicht auszuziehen.

23.10.2020 22:11 • #39


Calima
Zitat von sphynx:
Es fühlt sich gerade ruhiger an, nicht auszuziehen.

Dann finde raus, was dich glücklicher macht und entscheide dich dafür. Ob der scheinbar leichtere Weg auch der bessere ist, wirst du vielleicht rausfinden müssen.

Und: Keine Entscheidung, die du triffst, ist endgültig. Das Leben ist keine Einbahnstraße. Es öffnen sich immer wieder neue Wege, wenn der, den man gewählt hat, nicht der passende war.

Manchmal braucht man einfach ein wenig Vertrauen ins Leben.

23.10.2020 22:16 • #40


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