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Hallo Leute,

erstmal etwas zu meiner Person. Ich bin 24 Jahre alt und mache zurzeit eine Weiterbildung in Form von Fernunterricht.

Kurzer Einblick in mein Leben:
Schon als kleiner junge im Alter von 6-7 oder 8 Jahren hatte ich nicht gerade großes Vertrauen in meinen Körper. Dies merkte ich z.b. daran als ein Nachbar einen Herzinfarkt erlitten hatte und meine Eltern sich anschließend über Symptome unterhielten. Irgendwie hatte ich damals schon Angst ebenfalls an einem Herzinfarkt zu erkranken und habe meinen Körper skeptisch auf Symptome untersucht.

Dennoch hat mich das ganze anfangs so gut wie gar nicht weiter beeinträchtigt. Ich hatte eine coole Kindheit und habe allen schei. mitgemacht. Ich ging zur Schule und das eigentlich auch relativ gerne:) meine Noten passten, Freundeskreis war auch immer super:)

Irgendwann wurde es mir in der Schule einmal ziemlich übel, warum auch immer, irgendwie hat mich die Situation nicht mehr losgelassen. Von nun hatte ich jeden Morgen vor der Schule Angst das mir wieder übel wird und sich diese negative Situation wiederholen könnte. Das dürfte so ca. 2004 also im Alter von 13 gewesen sein. 
Irgendwann wurde mir schwindelig und auch vor diesem Symptom entwickelte sich schnell eine bis Heut bestehende angst. 
Diese Angst prägte sich immer mehr aus. Jedoch immer nur auf die schule. Trotzdem habe ich die Schule zu keinem Zeitpunkt gemieden und hatte in 12 Jahren Schule keine 20 fehltage.
Zwischen den Jahren 2007 und 2008 erlitt ich auch meine erste Panikattacke. Die mich auf meinem weiteren Lebensweg begleiten sollen.

Im Herbst 2009 stand mein erster Tag in einem Praktikum bevor. Ich stand morgens auf und mir ging es gar nicht gut, Übelkeit, Schwindel und ein komisches Gefühl in der Brust. Meine Mutter dachte damals ich wollte mich drücken.

Auch Nachmittags, als ich zuhause war haben die Symptome nicht nachgelassen und ich war mir sicher irgendwas stimmt ernsthaft nicht mit mir. Also führte mich mein Weg das allererste mal zum Arzt. EKG, Langzeit EKG, Blutdruck wurde getestet und der Arzt meinte es wäre alles Inordnung.
Nachdem der Arzt meinte es wäre alles in Ordnung fiel irgendwie eine Anspannung ab und mir ging es von der einen auf die andere Minute Blendend. Was blieb war die Angst solch etwas nochmal erleben zu müssen.

Von daher begleitet mich öfters ein mulmiges Gefühl vor oder während der Arbeit. Und kaum war ich Mittags zuhause ging es mir meist Super.

Irgendwann merkte ich aber das ich meine Freizeitaktivitäten mehr und mehr verringerte. Ich wollte vorallem immer in der nähe von Zuhause sein.
2010 sollte ich endlich kapieren das mein Körper O.K ist und das ic h ein Psychisches Problem habe. Es kam mir komisch vor das sich mein Unwohlsein auf Schule, Arbeit oder irgendwelche Aktivitäten beschränkten.

Ebenfalls 2010 begann ich meine Ausbildung welche im großen und ganzen ganz gut ablief mit eben guten und schlechten Tagen. Aber es kam in der Ausbildung erstmals vor, dass ich mich bei akuten Panikattacken krankschrieben lies.

Das Jahr 2013 war mein Sonnenjahr:) Ich kam aus der Ausbildung in eine Abteilung in der mir die Arbeit eine Menge freude bereitete und auch die Kollegen super waren. Ich ging echt gerne zur Arbeit meine Symptome wurden weniger und hielten sich in Grenzen, keine Unnötige Krankschreibungen mehr. Ich war echt auf einem guten Weg.

Dann Anfang 2014 bekam ich ein Stellenangebot wo ich deutlich mehr verdienen könnte, jedoch dort Wechselschicht und Fliesband arbeiten erledigen musste. Ich habe zugesagt und sollte es bitter bereuen. Akkordarbeit, eintönige Arbeit es zählte nur die Stückzahl und man wurde eben nicht wie ein Mensch behandelt.

Schnell ging es bei mir Bergab. Vor lauter Übelkeit und unwohlsein konnte ich am Fließband nicht immer das Tempo mitgehen wie die andern und neigte zu Fehlern:(... Erster Anschiss vom vorgesetzten folgte prompt nach 4 Wochen. Ich fühlte mich stärker beobachtet und unter druck gesetzt und irgendwann flüchtete ich von einer Krankschreibung in die nächste. Fazit ich habe nach 8 Monaten kurz vor der Kündigung hingeschmissen.
In dieser Zeit habe ich mich aber endlich überewunden und nach knapp vier Jahren mich erstmals an einen Therapeuten gewendet. Die Therapie begann im Mai 2014.

Bis Heute ärgere ich mich darrüber, dass ich meinen geliebten Job aufgegeben habe und grübele täglich darrüber.

Naja, ich habe mir einen neuer Job gesucht, welchen ich auch fließend nach meiner Kündigung beginnen konnte. Jedoch wieder machte mir der Job wenig freude und auch diesmal zwangen mich die Symptome zu Fehlern. Ich bekam öfter Anschiss war unzuverlässig (Viele Krankmeldungen) und hatte das Gefühl es auch in diesem Betrieb nach wenigen Monaten verschissen zu haben.

Wenn ich arbeiten musste wachte ich nachts oft schon gegen 3 Uhr früh auf und spürte diese Nervosität und Anspannung wie vor einer Prüfung. Ich konnte kaum noch mehr als vier Stunden schlafen wenn ich arbeiten musste...plötzlich war diese Nervosität, Anspannung und Müdigkeit nicht nur auf der Arbeit sondern auch in meiner Freizeit anwesend.
Mein Weg führte zum Arzt nach einen gutem Gespräch viel die Entscheidung erstmals drei Wochen AU um wieder etwas zu Kräften zu kommen, aus diesen drei Wochen wurden Schlussendlich drei Monate da ich während der Krankschreibung einen Hörsturz erlitten habe. Ich habe mich entschlossen meinen Arbeitsvertrag nicht zu verlängern sondern mich Schulisch Weiterzubilden.



Die erste zeit zuhause tat mir richtig gut die Nervosität und Anspannung verschwand und ich fühle mich wieder stärker. 

Unterm Strich war ich nun von Februar 2015 bis April 2015 krank geschrieben, von Mai- Juli Arbeitslos gemeldet. Und seit Juli 2015 nehme ich Fernunterricht.

Das heißt ich bin nun seit genau einem Jahr Zuhause. Und im August diesen Jahres beginnt die Meisterschule in Vollzeit welche ich besuchen möchte.

In dem Jahr zuhause fühle ich mich nicht mehr Abgeschlagen oder Lustlos, meine Panikattacken habe ich auch im Griff. Aber ich merke wie sehr mir mein Alltag entgleitet. Ich kann z.b keine Termine wahrnehmen, Probearbeiten bin ich so nervös das ich kurz vorher absage. Kurz gesagt ich fühle mich von jedem Termin irgendwie eingeengt so das ich kein Termin mehr wahrnehmen kann da mir meist schon ein Tag vorher mulmig ist.

Jetzt kam Heute die Idee meiner Therapeutin ich solle mich doch mal einen Psychiater vorstellen um mit Hilfe von Medikamenten wieder einen Weg in den Alltag zu finden. Sowie vielleicht in Absprache mit dem Psychiater auch mal einen Aufenthalt in einer Tagesklinik in Betracht ziehen. Der Punkt mit den Medikamenten gibt mir nun ernsthafte Hoffnung das mir der Einstieg etwas leichter fällt.

Sorry für den Wahnsinnig langen Text. Aber vielleicht erkennt sich ja jemand von euch in meiner Situation wieder und hat gute Tipps für mich.

Schönen Abend euch allen

24.02.2016 22:21 • 24.02.2016 #1


1 Antwort ↓

Es ist doch wenigstens mal ein Anfang zum Psychologen zu gehen. Du bist noch sowas von jung und hast den ganzen Lebensweg noch vor dir. Ich drücke dir alle . Ich hoffe wenn du den Termin gemacht hast, dann reißt du dich zusammen und sagst den Termin nicht kurzfristig ab. Egal was in die vor geht, geh dahin und höre es dir einmal an, was der Psychologe sagt.





Dr. Christina Wiesemann
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