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Gespräch (über Schwankschwindel) u Angst/ Panikattacken
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Sie: Ich kann nicht. Die Angstgedanken sind sofort da, wenn ich mich bewegen soll. Der Schwindel u die Angst bringt mich um. Wie kann ich aufhören zu denken?
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Ich: Gar nicht. Gedanken kann man nicht abstellen.
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Sie: Aber es heißt doch überall, denk nicht so viel.
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Ich: Ja.
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Sie: Ja, aber wie geht das denn?
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Ich: Lass die Gedanken los. Lass sie vorbeiziehen, nimm sie nicht wichtig.
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Sie: Aber sie sind doch da.
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Ich: Magst Du lieber Regen oder Sonne?
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Sie: Sonne natürlich.
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Ich: Was machst Du, wenn es regnet? Stehst Du dann den ganzen Tag am Fenster, schaust dem Regen zu und ärgerst Dich drüber, dass es regnet?
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Sie: Nein. Nur manchmal.
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Ich: Was machst Du stattdessen?
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Sie: Nichts, ich kann es ja nicht ändern.
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Ich: Siehst Du, das ist Loslassen. Die Gedanken sind wie Regen, sie sind da, Du kannst es nicht ändern. Also mach einfach, was zu machen ist und lass sie vorbeirieseln wie Regentropfen.
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Sie: Aber schwindlig ist mir doch dann trotzdem.
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Ich: Hat Dir der Schwindel schon mal geschadet, außer dass er Dir schlimme Gedanken gemacht hat?
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Sie: (überlegt) Nein, aber er macht mir Angst.
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Ich: Warum macht er Dir denn Angst?
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Sie: Weil ich denke, es könnte mir was passieren.
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Ich: Das ist wie mit dem Regen. Du stehst am Fenster Deines Lebens, schaust Deinem Schwindel zu und ärgerst Dich, dass Du schwindlig bist und traust Dich nicht, Dich zu bewegen. Hör auf damit, lass den Schwindel da sein wie den Regen und beachte ihn nicht, sondern mach einfach das, was zu machen ist. Ob Du Dich drüber ärgerst oder nicht, ob Du ständig dran denkst oder nicht, deswegen ist er trotzdem da.
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Sie: Ich dachte, Du könntest mir sagen, wie ich den Schwindel loswerde.
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Ich: Das habe ich grade getan. Es sind nicht so sehr die Gedanken, die es ausmachen, denn Du denkst immer. Es ist die Wichtigkeit, die Du dem Schwindel gibst, die es ausmacht. Nimm ihn nicht so wichtig, denn Du bist nicht Dein Schwindel. Du hast auch außerhalb des Schwindels noch ein Leben. Konzentrier Dich lieber darauf, lass den Schwindel in Ruhe, so wie Du den Regen in Ruhe lässt.
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Ich bin mir darüber im Klaren, dass das keine Antwort ist, die man hören will. Man will ja was wegschaffen. Aber grade dieses Weghabenwollen ist es, was die Angst und die Symptome am Leben erhält. Wenn man die Symptome ständig bekämpft, ist es genauso, als würde man sie unbedingt haben wollen - man beachtet sie pausenlos. Nun kann es sein, dass man nicht viel Leben findet außerhalb der Symptome, weil die schon so viel Raum eingenommen haben, dass nicht mehr viel Leben übrig bleibt. Genau deshalb hat man dann Symptome und kommt davon nicht los. Daher leg Deinen Fokus auf das Leben außerhalb der Symptome, damit das Leben wieder mehr Raum gewinnt. Die Symptome gehen dann von selbst.


Ich wünsche Euch viel Kraft u Mut u Vertrauen in euch selbst .

20.05.2016 13:49 • 20.05.2016 x 3 #1


1 Antwort ↓

Ich kann Sie sehr gut verstehen ... Es ist schwierig diesen Schwindel zu ignorieren wenn man ihn, wie ich, schon seit 2 Jahren hat. Man muss lernen damit umzugehen und damit zu leben. Aber das ist echt ein schwerer Weg ... Jeder Tag ist eine neue Herausforderung. Und jeder Tag ohne Schwindel, ohne dem Gefühl nicht wirklich real zu sein und Panikattacke ist ein guter Tag! Deshalb wünsche ich uns allen viel Kraft auf diesem Weg ... Liebe Grüße




Dr. Christina Wiesemann
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