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Hallo!

Das ist mein erster Beitrag in diesem Forum und ich hoffe, ihr könnt mir bei meinem Problem helfen.

Ich leide eigentlich schon mein ganzes Leben lang unter meiner Schüchternheit, zu der durch Mobbing in der Schulzeit soziale Phobie und seit ca. einem Jahr Agoraphobie hinzugekommen sind. Diese Diagnosen stammen von mir selbst, da ich mich bisher leider nicht dazu aufraffen konnte, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Nun bin ich an einem Punkt angekommen, an dem ich längerfristig ohne Unterstützung eines Psychologen wohl nur schwer durchs Leben kommen werde. Bin zurzeit noch Studentin und es fällt mir im Moment leider schwer, regelmäßig zur Uni zu gehen. Ich habe mir für nächstes Jahr nun vorgenommen (guter Vorsatz fürs neue Jahr sozusagen ^^), mir einen Psychologen zu suchen und meine Probleme in den Griff zu bekommen. Das Problem ist nur, dass meine Krankenkasse nur zehn Sitzungen übernimmt, das heißt ich muss die Kosten für alle übrigen selbst tragen. Ich bin (leider) durch meine Eltern solange privat versichert, bis ich mit dem Studium fertig bin und ich komme aus dem Vertrag auch nicht ohne Weiteres heraus (meine Eltern und ich haben es bereits erfolglos versucht).
Ich hätte da nun ein paar grundsätzliche Fragen, bei denen ihr mir vllt durch eure eigenen Erfahrungen weiterhelfen könnt:

1. Wie viele Sitzungen hattet ihr so im Schnitt? Ich weiß, das lässt sich nicht allgemeingültig festlegen, wie viele Sitzungen man braucht, bis man „geheilt“ ist, aber vllt bildet sich ja eine Tendenz ab.
2. Wieviel hat bei euch eine Sitzung im Schnitt gekostet? Nur mal für die theoretische Überlegung, dass ich das aus meiner eigenen Tasche bezahle…

Im Moment ist mein größtes Problem dabei wohl, dass ich mir gerne helfen lassen würde, es mir aber durch meinen Studententarif nicht leisten kann… Ein weiteres Problem dabei ist leider auch, dass meine Eltern nichts von meinen Problemen wissen (ich wohne nicht mehr zu Hause) und ich mich ihnen in der Hinsicht nicht anvertrauen kann, weil es bei uns generell nicht üblich war, über Probleme zu reden.

Gruß,
lauralaurent

21.12.2011 16:21 • 21.12.2011 #1


1 Antwort ↓

Hallo...

10 Sitzungen sind schon arg wenig, normal sind meines Wissens 25, und zwar eher als Untergrenze. Es wird dann mit entsprechendem Antrag verlängert. Das Problem mit der PKV habe ich auch, allerdings immerhin 20 Sitzungen. Ich habe es mit meiner Therapeutin so geregelt, dass ich diese 20 Sitzungen bei meiner Kasse einreiche und sie mir dafür den 2,3-fachen Satz berechnet, das sind 92,50 Euro pro Sitzung. Für alle weiteren Stunden im Jahr zahle ich selbst dann nur den Kassensatz von 75 Euro. Und vielleicht findest du jemanden, der dir weiter entgegen kommt.

Eine weitere Möglichkeit wäre eine psychotherapeutische Krankenhausambulanz, falls es so was in deiner Nähe gibt. Ambulante Behandlungen dort werden u.U. als Krankenhausleistung abgerechnet und würden so nicht in dein PKV-Kontingent fallen.

Außerdem haben viele Unis psychologisch-psychotherapeutische Beratungsstellen und bieten dort kostenlos (!) Therapie an. Mitunter auch Gruppentherapie, was bei sozialer Phobie sehr nützlich ist (auch wenn es dir auf den ersten Blick unangenehm wäre). Last but not least bietet die Telefonseelsorge in manchen Städten Psychotherapie an.

Und wenn das alles nicht klappt, bleibt die Möglichkeit einer komprimierteren Therapie in einer psychosomatischen Klinik. Das muss die PKV übernehmen. Das wären sechs bis acht Wochen in einer vorzugsweise verhaltenstherapeutischen Klinik und es würde sich anbieten, so was in den Semesterferien zu machen.

Liebe Grüße
Christina





Dr. Reinhard Pichler
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