App im Playstore
Pfeil rechts

ich habe schon seit längerem ängste wenn ich vor anderen esse. (auch familienangehörige!)
ich bin antriebslos und scheue andere menschen. auch langjährige freunde habe ich mittlerweile vernachlässigt. aber ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll. zusätzlich stehe ich auch zurzeit im beruf sehr unter stress. (mobbing) ich war heute mal beim arzt weil ich auch keinen schlaf mehr gefunden habe und total aufgekraztzt bin. er meinte ich hätte eine anpassungsstörung und hat mir antidepressiva verschrieben. aus angst vor den nebenwirkungen will ich die nicht wirklich nehmen. meiner meinung nach klingen meine symptome mehr nach einer sozialen phobie. ich bin jetzt 25 und meine mutter ist seit 10 jahren Alk.. das belastet mich zusätzlich. lch will einfach wieder glücklich leben. kann mir einer weiter helfen?

14.11.2012 18:43 • 14.11.2012 #1


1 Antwort ↓

Anpassungsstörung.

Das ist ja nur noch .....

Na klar, wenn der Stresspegel so hoch ist, dass der Mensch schon körperliche Symptome zeigt, hat er Probleme sich anzupassen

Und ja, Du hast völlig Recht damit, wenn du auf eine soziale Phobie tippst, insb. in der Öffentlichkeit reden.

Wie ist es denn, wenn Du vor anderen Personen sprechen musst. Geht das? Oder wirst Du vielleicht rot im Gesicht bzw. entwickelst Ängste?

Mit der Alk. der Mutter trifft bei mir ins Schwarze, denn ich teile das gleiche Schicksal. Allerdings war ich deutlich jünger. Egal, jedenfalls kann das wiederum Grund dafür sein, dass Du Ängste (auch soziale Phobie) entwickelst.

Die Therapie bei einer sozialen Phobie ist relativ zäh, da die Schulmedizin praktisch NUR das Werkzeug der kognitiven Verhaltenstherapie hat und die wiederum bei Soziophobikern, sagen wir es mal vorsichtig, schwierig ist. Sprich, auch wenn man zum 50 mal 100 Brötchen in der Bäckerei gekauft hat und 99 davon sofort wieder umtauschen will, stellt sich so gar nicht der Zustand ein, dass man NICHT vorher diverse Ängste und Gedanken entwickelt. Aber nunja...es kommt auch sicherlich auf den Grad der Erkrankung an, den nur Du beurteilen kannst.

Gibt es denn noch andere Symptome? Schwindel, Herzrasen, Schweissausbrüche, Luftnot, Magen-/Darm Probleme...

Wenn es nur bislang Schlafstörungen sind, könnte man auch versuchen diese selber in den Griff zu bekommen. Ehrlich gesagt halte ich da die Verschreibung von Antidepressiva vom Hausarzt für ziemlich fahrlässig. Denn diese sind eigentlich nur dafür da, dass man einer etwaigen Therapie folgen kann, wenn Ängste so gross sind, dass man dem normalen Tagesablauf nicht mehr folgen kann. Aber wie ich aus Deinen Zeilen lese, kannst Du das ja noch relativ gut.

Eine gute Methode ist eine Entspannungstechnik zu erlernen, aktiv Sport zu betreiben und so zu versuchen den täglichen Stress los zu werden.

Es gibt Audio-CDs zum Thema progressive Muskelentspannung oder auch autogenes Training. Man muss ein wenig austesten, was man selber gut findet und dauerhaft anwenden kann. Denn wie so vieles hilft sowas auch nur, wenn man es dauerhaft macht. Einmal Schwimmen gehen oder eine Entspannungs-CD mal anhören, hat Null Effekt.





Dr. Reinhard Pichler
App im Playstore