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S
Hallo

Seit paar Wochen beschäftige ich mich mit dieser Sichtweise. Ich hab seit knapp 15 Jahren ne Angststörung und hab eigentlich alles an Therapien versucht. Aber nichts hat wirklich was gebracht. Ich habe vor paar Wochen einen Satz in einem Buch gelesen, dort wurde gesagt, das etwas nur am Leben bleiben kann wenn man es füttert.
Dieser Satz läßt mir seit dem keine Ruhe mehr und ich glaube, das selbe trifft auch auf meine Angstgedanken zu.
Da ist mir zum 1.mal klar geworden, das ich mir diese Krankheit wohl selbst zugefügt haben könnte.
Ich finde das auch irgendwie logisch. Wenn ich etwas immer wieder mache, dann wird es zu einer Gewohnheit. Viele Dinge hab ich mir beigebracht, da muß ich heute kaum noch groß drüber nachdenken, das geschieht irgendwie instinktiv oder so.
Könnte es tatsächlich sein, das Angst/Panik einfach ne schlechte Angewohnheit ist? Das ich mich dank des täglichen Trainings zu einem perfekten Paniker gemacht habe?
Und wenn es so ist, dann müsste man doch diesen Prozess umkehren können oder?
Was denkt ihr dazu?

Oh man, ich hoffe ihr versteht was ich meine. Bin mir nicht mal sicher ob ich das selber verstehe.

Falls ich jetzt hier im falschen Unterforum schreibe, dann bitte verschieben und sorry.

lg Schäfchen

10.12.2010 14:33 • 14.12.2010 #1


9 Antworten ↓


jadi
das ist der punkt...wenn man gleich am anfang was dagegen unternimmt hat man schnellere chancen gesund zu werden,wartet man aber ab,gewöhn man sich immer mehr ab oder auch an....vermeidungsverhalten z.b........man vermeidet immer mehr dinge die einen unbehagen bringen....das ist eine angewohnheit..........und die angst vor der angst genau so........es ist schwer sich das nach so vielen jahren abzugewöhnen....aber deine erkenntniss ist der erste schritt...nun solltrst du loslegen und dran arbeiten....stelle dich deiner ängste.....

10.12.2010 15:09 • #2


A


Ist meine Angststörung nur eine schlechte Angewohnheit?

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S
Hallo jadi

Ich glaube auch, das mir so langsam einige Dinge bezüglich meiner Angststörung klarer werden.
Ich hatte irgendwann das Gefühl, das ich einfach nicht vorwärts komme und die Antworten die man mir gab, von Ärzten oder Psychologen, die haben mir nicht mehr ausgereicht. Die haben aus meiner Sicht immer die gleiche Platte aufgelegt und haben mir immer wieder nur das selbe erzählt.
Das einzige was ich wußte, alles beginnt im Hirn. Also war es für mich logisch, das ich auch die Lösung nur in meinen Gedanken finden werde.
Und so wie ich das jetzt täglich bemerke, scheint es mir richtig zu sein.
Ich kann sogar meine ganzen Symptome annehmen weil ich es so bestimme. Es macht mir kaum noch Angst. Ich weiß das diese Symptome zwar sehr unangenehm sind aber niemals gefährlich. Mir ist in den ganzen 15 Jahren nie etwas passiert, das hab ich mir nur so eingeredet.
Ich bin mir auch nicht mehr so sicher, das man allein aus medizinischer Sicht solch eine Angststörung heilen kann. Ich glaube so langsam, das man da weiter gehen muß, in Bereiche, die die Medizin nicht erklären kann.
Festgestellt habe ich jedenfalls, das der Glaube an mich selbst immer stärker wird und ich so merke, das mein Körper sehr wohl mein Gefährte ist und kein Feind der mir böses will.
Aber für diese Einsicht habe ich 15 Jahre gebraucht. 15 weggeschmissene Jahre, würde ich schon so sagen wollen.
Aber egal, ich schaue nicht mehr in die Vergangenheit, kann ich eh nicht mehr ändern, is verschwendete kostbare Lebenszeit. So seh ich das heute.

Ich mache meinen neuen Weg jetzt so seit knapp 4 Monaten und so wie jetzt hab ich mich die ganzen letzten Jahre nicht gefühlt. Ich bekomme immer mehr meine alte Lebensqualität zurück.
Ich würde es durchaus als meinen persönlichen Durchbruch ansehen wollen. Und wenn jemand auf ähnlichem Wege Erfolg hat, würde ich mich über eure Erfahrungen sehr freuen.

lg Schäfchen

10.12.2010 15:36 • #3


K
Hallöchen
Ich leide auch seit fast 17Jahren an Angst und PA die Theorie es zu überwinden klingt ja immer plausiebel und einfach man soll sich der Angst stellen usw , aber was genau machst du seit 4 Wochen anders? Ich will auch wieder Leben!!!
Die Angst bzw die ganzen Symptome sind den ganzen Tag mit mir auf Achse ich geh Arbeiten ,Einkaufen, fahre Auto aber alles unter enormen Symptomen mal gehts besser mal fast gar nicht ich muss mich immer wieder zwingen sogar auf Arbeit haben sie mich eingeholt , ich hab immer das Gefühl gleich fällst du hier vor allen Menschen in Ohnmacht. Warum wirds nicht besser eher schlimmer obwohl ich mich doch jeden Tag aufs neue konfrontiere? Lg katwes

14.12.2010 11:31 • #4


jadi
schaefchen du hast so recht,ich sehe es genau so.....in medizinischer sicht kann man alles nur dämpfen aber nicht beseitigen,beseitigen können nur wir es,mit dem eigenen willen......es bringt nix sich jeden tag pillen einzuschmeissen....sie ziehen alles nur in die länge.....wir müssen uns selber der angst stellen,ihr ins auge schaun,und ihr den kampf ansagen....alles annehmen,und es dann keine bachtung mehr schenken,klar ist das schwer und dauert auch seine zeit aber nur so funktioniert es......klasse schaefchen wie du das jetze machst...und ärgere dich nicht um die 15 jahre...klar ist das kacke aber du hast noch genug zeit zum leben....lg jadi

14.12.2010 11:46 • #5


G
Zitat von Katwes:
Ich leide auch seit fast 17Jahren an Angst und PA die Theorie es zu überwinden klingt ja immer plausiebel und einfach man soll sich der Angst stellen usw , aber was genau machst du seit 4 Wochen anders? Ich will auch wieder Leben!!!
Die Angst bzw die ganzen Symptome sind den ganzen Tag mit mir auf Achse ich geh Arbeiten ,Einkaufen, fahre Auto aber alles unter enormen Symptomen mal gehts besser mal fast gar nicht ich muss mich immer wieder zwingen sogar auf Arbeit haben sie mich eingeholt , ich hab immer das Gefühl gleich fällst du hier vor allen Menschen in Ohnmacht. Warum wirds nicht besser eher schlimmer obwohl ich mich doch jeden Tag aufs neue konfrontiere? Lg katwes

Ich nehme an, der Unterschied ist der:

Du konfrontierst die Angst, als käme sie von einer fremden Macht.

Schäfchen, so scheint mir, hat jetzt wirklich begriffen, dass die Angst nicht von irgendwo anders herkommt und ein Gegner ist, dem man sich irgendwie stellen müsse,
sondern das sie sich die Angst selber macht und es daher kein Gegenüber ist, sondern einfach sie selbst, und dass sie dadurch weder Angst davor zu haben braucht noch sie weiter groß beachten muss und sie auch selber wieder abstellen kann, eben weil sie sie selbst gemacht hat.

Stimmt es so, Schäfchen?

14.12.2010 12:09 • #6


G
Ich bin allerdings der Meinung, wenn die Angst auf tiefere Probleme hindeutet, dann sollte man sich erstmal den tieferen Problemen stellen. Denn sonst müssen diese sich ein anderes Ventil suchen, und das könnte schlimmer sein als die Angstgefühle.

14.12.2010 12:53 • #7


S
Hallo

Erstmal freue ich mich auf das positive Feedback, das zeigt mir ja, das es richtig ist und gibt mir die Kraft weiterzumachen. Vielen Dank dafür.
Ich hatte ja vorgestern wieder einen Rückfall aber ich bin lebend davon gekommen.

@GastB
Ja genau so meine ich das.
In einem anderen Forum hat jemand etwas von einem Master Key System geschrieben und das es ihm geholfen hat.
Ich hab mir das Buch besorgt und darin geht es um Selbstkontrolle und das man eben für sein Tun selber verantwortlich ist. Dort wird gesagt, so wie du denkst, so lebst du.
Und ich finde, das stimmt haargenau, ich finde mich dort 1:1 wieder.
Aber der wichtigste Satz für mich war, Angst ist der größte Feind und muß für immer verschwinden aus dem Gedächtnis. Aber es kann getan werden mit der Kraft der Gedanken.
Sicher, ich war auch skeptisch weil ich mit solch einem Material noch nie zu tun hatte. Das ist ein ganz neuer Weg, eine ganz neue Sichtweise für mich. Aber umso öfter ich das Buch lese, umso mehr wird mir klar, dass das alles eigentlich stimmen muß, also für mich zumindest.

Ich muß aber sagen, ich hatte schon ne ganze Zeit zu tun, mich wirklich darauf einzulassen. Bis ich zu der Erkenntnis kam, das ich alleine für mein Leiden verantwortlich bin, das hat bestimmt paar Wochen gedauert. Und ich hatte immer wieder Zweifel, dass das alles Humbug ist.
Ich glaube aber heute, das ist normal, das ich am Anfang doch sehr skeptisch war. Es war eben etwas neues, was ich so nicht kannte. Und irgendwie abgedreht hört sich das am Anfang auch alles irgendwie an.
Aber auch dieser Weg ist steinig und ist mit viel Arbeit verbunden.
Ich habe irgendwann kapiert, das ich mich wirklich immer mit mir beschäftigen muß. Nur so ein bisschen hilft da gar nichts.
Das habe ich immer nicht geschafft und jeder größere Rückfall war bei mir immer ein Fall in ein tiefes Loch und ich stand wieder bei Null und habe alles in Frage gestellt.
Es geht ja eigentlich darum, das man seine Gewohnheiten ändert. Die schon so verinnerlicht sind, das man sie unbewußt abruft. Und Gewohnheiten abzulegen und neue sich anzueignen, das ist nun mal sehr schwer. Ich glaube, das wissen wir wohl alle nur zu gut.

@Katwes
Tja, ich weiß gar nicht wie ich das erklären soll. Das ist schwer für mich, das wirklich so zu sagen wie ich es meine.
Ich glaube, es ist dieses Verständnis, diese Einsicht, das meine Gedanken der Schlüssel sind. Dort fängt ja alles an.
Jede Panik-Attacke fängt bei mir im Kopf an.
Ich bewerte dann in diesen Momenten eine Situation oder ein Symptom. Da ich ja Paniker bin, bewerte ich diese aber falsch und natürlich immer negativ. Und das ist doch der Punkt, finde ich.
In diesem Buch wird eben erklärt warum das so ist. Wenn man etwas immer wieder tut, dann wird daraus eine Gewohnheit. So ist es doch mit allen Dingen im Leben. Und warum sollte es mit Gedanken anders sein?
Der menschliche Körper ist ja so gemacht, das wir mit den Gedanken uns ja nicht schaden können, also nicht so wirklich lebensbedrohlich.
Wir können ja nicht mit Gedanken unser Herz anhalten lassen oder den Blutkreislauf stoppen oder sowas....
Ich glaube, das ist auch ganz gut so, sonst wäre ich schon gar nicht mehr da...
Und das habe ich irgendwann kapiert, das eben alle Lebensnotwendigen Dinge der Körper selbst regelt ohne das man darauf einwirken muß mit Gedanken. Also brauche ich mich darum auch gar nicht mehr kümmern und kann es ganz und gar meinem Körper überlassen.
Aber das ist schwer, oh ja, das ist es. Das wirklich zu verstehen und vor allem auch zu akzeptieren. Ich gebe ja Verantwortung ab und akzeptiere, das der Körper eben genau weiß was zu tun ist.
Vielleicht ist das auch eine Glaubensfrage, ja gut, das ist es eigentlich ganz sicher. Vertrauen bedeutet ja auch Glauben.
Heute glaube ich zumindest, das ich es anders nicht schaffen werde. Ich habe doch auch schon so gut wie alles durch an Therapien und Medikamenten. Das hat aber alles nichts dauerhaftes gebracht.
Ich übernehme jetzt die volle Verantwortung für mich selbst und überlasse das keinen anderen mehr. Warum denn auch?
Aber wie ich schon sagte, das war ein langer Prozess bei mir, bis ich soweit war wie ich heute bin. Und geschafft, hab ich es ja noch lange nicht, so ist das ja nicht.
Das ist ja tägliche Arbeit, üben, trainieren und immer den Glauben wieder zu haben, dass das nur so richtig ist für mich. Aber die kleinen Erfolge kommen von ganz alleine und bestärken mich dann immer wieder, das ich auf dem richtigen Weg bin. Hätte ich keine Erfolgserlebnisse, dann hätte ich schon längst einen neuen Weg gesucht.

lg Schäfchen

14.12.2010 13:26 • #8


jadi
super genau so ist es schaefchen...

14.12.2010 13:38 • #9


S
Vielen Dank jadi.

Da fällt mir noch was ein. Ich habe irgendwann damit aufgehört mich auf die Symptome zu konzentrieren. Ich habe mich dann damit beschäftigt, was kann ich tun das es besser wird?
Ich habe mich ja jahrelang nur darüber beklagt wie schrecklich das alles ist. Aber ich habe mich komischerweise nie wirklich damit beschäftigt, was ich dagegen tun kann.
Auch da denke ich, muß man vielleicht erst mal umdenken lernen.
Das ich aufhöre ständig nur zu jammern und mich zu beklagen. Der Punkt ist doch, was kann ich tun, was bin ich bereit zu tun das es mir besser geht? Also wirklich mal anfangen nach Lösungen zu suchen und diese anzubieten.

lg Schäfchen

14.12.2010 13:54 • #10


A


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