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Guten Morgen

Wie ich schon einmal in einem anderen Beitrag erwähnt habe, lebe ich seit ein paar Jahren auf den Philippinen. Die medizinische Versorgung ist nicht so schlecht wie man es sich in Europa vostellt, wenn es um normale Krankheiten geht. Auch anders als in Deutschland kann man die meissten Medikamente ohne Rezept in der Apotheke kaufen. Und was mir besonders gut gefällt, es werden nur so viele Tabletten verschrieben wie man wirklich braucht. Also nicht eine Riesenpackung und man braucht vielleicht nur ein oder zwei Tabletten. Wirkt sich natürlich auch auf den Preis aus.

Wo es aber hapert ist die psychologische Betreuung und das macht mich im Moment ganz schön fertig. Seit 2 Wochen werde ich auf ein neues Medikament eingestellt, Escitalopram und um die Nebenwirkungen abzumildern nehme ich Bromazepam 1.5 mg. Diese Dosis ist viel zu gering, trotzdem ich jeweils morgens und abends eine Tablette nehme. Die Psychologin meinte dazu je höher die Dosis desto schwieriger das Absetzen.

Seit letzten Freitag schlagen aber die Nebenwirkungen richtig zu, trotzdem ich erst bei 10 mg Escitalopram bin. Stechen in der Brust, Muskelschmerzen, Schlaflosigkeit, Nervosität, Angst- und Panikattacken, Kopfschmerzen, schwitzende Hände und Füsse. Ich wache mitten in der Nacht schweissgebadet auf und kann dann nicht mehr einschlafen. Den ganzen Tag bin ich dann kraft- uns antriebslos.

Wenn es mir in Deutschland so schlecht ging bin ich auch mal Nachts zum psychologischen Notdienst in Krankenhaus gefahren, war nicht so weit. Nur um mich beruhigen zu lassen. Leider gibt es hier so etwas nicht.

Am letzten Freitag hab ich es nicht mehr ausgehalten und bin ins nächste Krankenhaus gefahren. Ich hatte Herzstolpern und Herzrasen, es wollte einfach nicht aufhören. ich dachte ich bekomme einen Herzinfarkt. Ich wurde sofort an einen Monitor angeschlossen und mein Puls betrug 170. Ich dachte mein Herz springt mir aus der Brust. Wie immer wurde ein EKG geschrieben, ohne Befund, auch wie immer.

Die Nachtärztin befragte mich nach meiner Vorgeschichte, ging dann kurz weg. Kam mit einer Tablette wieder. Ich schluckte diese brav und nach ca. 30 min. war mein Puls normal. Ich fühlte mich zwar erschöpft und etwas schwindlig, aber es ging mir besser.
Als ich Nachfragte was ich denn geschluckt hätte, Bromazepam. Doch das Grinsen werde ich nicht vergessen. In diesem Moment fühlte ich mich wie ein Simulant.

Ab nächster Woche sollen es 20 mg Escitalopram sein, ich hoffe die Nebenwirkungen lassen bald nach.

14.04.2015 05:16 • 15.04.2015 #1


1 Antwort ↓

Naja ich denke der Zwischenfall mit der ich Tablette war keinesfalls doof gemeint von der Ärztin sondern sie wollte dir vielmehr die macht der Psyche zeigen, was ihr gelungen ist. Das solltest du dir als Erfahrung mitnehmen.

Also im Normalfall sagt man umso schlimmer die NW umso besser ist die Wirkung und nach 2-4 Wochen sollten die NW definitiv nachlassen.
Du kannst mit deiner Psychologin reden, dass die NW sehr stark sind vllt solltet ihr dann langsamer hochdosieren. Es gibt bei dir zwar keinen notdienst aber es wenn hart auf hart kommt kannst du immer zum Arzt! Halte dir das vor Augen.





Dr. Reinhard Pichler
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