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K
Hallo Jeanette,

ich bin selbst trockener Alk. (seit 10 Jahren).

Wenn dein Freund nicht einsichtig ist wird er es auch nicht von allein, sondern erst wenn er eine tiefe emotionale Erfahrung gemacht hat (Tiefpunkt). Erst dann ist er wirklich so weit um Hilfe anzunehmen, weil es einfach nicht mehr anders geht. Alles andere sind Saufpausen, die allerdings zwischen einer Woche und vielen Jahren liegen können.

So hart es auch klingen mag aber sei Dir selbst so wichtig und rette Dich.
Entweder gehe zu den Alanons (das sind die Angehörigen von Alk.) oder verschwinde von Ihm und lebe dein Leben. Ein saufender Alk. reist sein Umfeld mit runter, und das ist ein langer, trauriger Weg, den die meisten Alk. sterben nicht einfach, sondern sie verrecken elendlich.
Auch wenn sie keine Penner werden, denn das sind nur die die wir sehen, so findet das Elend hinter schönen Fassaden statt und wird leider meistens von den Angehörigen noch verheimlicht und gedeckt(Co-Alkoholismus). Das ist kein Vorworf, den die Angehörigen wissen es nicht besser, schämen sich auch und wollen helfen. Nachdem ich trocken geworden bin( oder besser trocken werden durfte) habe ich schon einige Freunde verloren, die es nicht geschafft haben. Einer von Ihnen hat sich in seiner Wohnung totgesoffen, über Monate, vollgeschissen, vollgekotzt, pepisst und verwahrlost. Trotz aller Hilfe und trockenlegen mit Klinikaufenthalt.

Rette Dich
Gruß Klaus

19.02.2004 20:11 • 10.03.2004 #1


1 Antwort ↓

M
Hallo, Jeanette,

ich habe auch erst jetzt erkannt, nachdem ich mit meinem Freund zusammengezogen bin, dass er wirklich ein A.Problem hat. Er trinkt
schon nachmittags wenn er nach Hause kommt. Er er arbeitet
Teilzeit, da er sich mittags um seinen Sohn aus der Ehe (Scheidung läuft)
kümmert. Wir sind seit gut acht Jahren zusammen, aber ich war immer nur
die "heimliche" Zweitfrau an seiner Seite. Seit September 2003 lebt er bei mir und wir sind jetzt zusammen in einer gemeinsamen Wohnung gezogen. Das er gerne mal einen über den Durst trinkt war mir schon klar.
Habe auch kein Problem damit, wenn es mal ein Bierchen nach Feierabend ist, aber gegen fünf, sechs Flaschen habe ich schon etwas. Und jetzt ist es so, wenn ich nachmittags von der Arbeit komme hat er eine Fahne. Und des öfteren trinkt er Magenbitter, weil er angeblich Magenprobleme hat. Er streitet aber immer ab zu trinken, oder er sagt mal ein Gläschen zur Entspannung. An seinen Augen sehe ich aber er trinkt weitmehr. Gestern hatten wir einen riesigen Stress. Er hatte Fußballtrainining und hat danach oder davor getrunken. Ich habe ihm gesagt, dass ich so nicht mit ihm alt werden könnte. Da ich einen alkohlkranken Vater hatte, der sich Ende der 80iger das Leben nahm, bin ich höchstsensibel merke immer wenn er trinkt. Daraufhin wurde er sehr ausfallend und agressiv. Ich sollte ihn nicht mit meinem Vater vergleichen. Das tue ich auch nicht. Aber die Anzeichen sind mehr als deutlich geworden, das ein Problem vorliegt. Ich habe ihm in aller Deutlichkeit gesagt, das ich es nicht mit tragen würde, diesen täglichen Konsum an Alk.. Seit gestern haben wir kein Wort miteinander gesprochen, auch im Auto auf dem Weg zur Arbeit .nicht.Wir arbeiten bei dem gleichen Dienstherrn.
Ich weiss nicht wie es weitergehen soll. Er findet immer wieder Gründe zur Flasche zu greifen: Mal ist es Freude, dann Stress, dann Ärger. Gründe gibt es viele. Nur ich will es so nicht mehr. Er ist sicher noch nicht in einer gravierenden, lebensabhängigen Phase, aber es ist einfach zuviel.

Hoffe, auch du findest einen Weg.

Gruß Monika

10.03.2004 10:57 • #2





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