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Hallo zusammen,
ich hoffe ich schreib hier an der richtigen Stelle, falls nicht, möge mich entsprechender bitte dorthin verschieben, wo dieser Beitrag hingehört, oder mich ggf. irgendwo dranhängen, falls es die Diskussion schon einmal gab
Ich habe vor einigen Tagen hier etwas von jemandem gelesen, was mich seither beschäftigt. Derjenige schrieb, so in der Art Vielleicht willst du eigentlich gar nicht gesund werden, wenn du schon so viele Jahre bei vielen verschiedenen Stellen versucht hast, deine Ängste los zu werden!
Ich habe meine Ängste jetzt seit meiner Kindheit. Und mir stellt sich die Frage, nach etlichen Therapien, nach so vielen Gesprächen, Stunden der Angst und des damit beschäftigens..... was wäre ich ohne diese Ängste geworden?!
Klingt vielleicht blöd, aber das frage ich mich wirklich. An wie vielen Stellen meines Lebens haben sie mir auch eigentlich GEHOLFEN ?! Und inwiefern geben sie mir Sicherheit?
Und ehrlich gesagt, meine Ängste sind das einzige, was bisher in meinem Leben beständig war. (Das klingt so blöd und eigentlich auch total traurig.....) Sie waren auch dann da, wenn mich geliebte Menschen verließen (das waren leider einige), sie waren da, wenn ich alleine war, sie waren einfach immer da.
Können Ängste Beständigkeit und vielleicht sogar eine Art von Sicherheit geben?
Klar ist, ich habe mich immer hinter ihnen versteckt. Sie aber trotzdem als meinen größten Feind angesehen.
Jetzt steh ich da und denke..... sind sie vielleicht eher mein Freund?!
(bitte verurteilt mich nicht für diese Gedanken... und glaubt mir, ich weiß sehr gut wovon ich rede, ich habe diesen Mist mein gesamtes Leben lang....)
Muss ich vielleicht meine Sichtweise herumdrehen und sie als Freund ansehen?
Ein Therapeut hat mir mal gesagt , ich solle mir vorstellen, meine Ängste sind mein inneres Kind, was in Ketten liegt und lauthals schreit und ich ignoriere es permanent. Die Vorstellung, mein inneres Kind zu umarmen und ihm zu sagen, alles ist gut. Du bist sicher. Ich bin hier. Und du bist nicht allein. Das hat mir oft geholfen.
Mein inneres Kind ist es, was so fürchterliche Angst hat. Das Kind, was damals allein gelassen wurde. Und da bin ich einfach stehen geblieben.
Ich glaube, und das meine ich ernst, hätte ich diese Ängste nicht, wären viele Dinge ganz anders gelaufen. Aber ich wäre auch nicht diejnige, die ich heute bin. Ich kann euch gar nicht sagen, wie viele Menschen auf mich zukommen, meinen Rat suchen, sich bei mir verstanden und geborgen fühlen. Weil WIR (wir alle die hier sind), diejenigen sind, die anders fühlen können. Anders denken. Nicht oberflächlich sind. Emotionen und Gefühle haben, die andere nichtmal denken können. Und das macht uns zu Menschen, die viel emphatischer sind, als so mancher Holzklotz um uns herum.

Ich weiß nicht, ob ich die Angst habe, oder sie mich.
Ich weiß nicht, ob mein Leben ohne Angst besser gewesen wäre.
Aber ich weiß auch nicht, ob ich, wenn ich vor der Wahl stehen würde, die Ängste komplett und gänzlich verschwinden lassen wollen würde..... denn ich glaube, mir würde ein ganzes Stück Sicherheit verloren gehen.

Ihr dürft jetzt gern denken, die Tante hat ne Macke Ich will keineswegs unsere Lage gutheißen. Aber ich glaube, ich brauche die Hubschrauberperspektive..... damit ich endlich an der richtigen Stelle landen kann...

Liebste Grüße

Dani

04.03.2013 23:38 • 05.03.2013 #1


1 Antwort ↓

Das frage ich mich auchoft.Denke auch die Angst gibt uns eine gewisse Sicherheit sie begleitet uns ständig.Was wäre wenn wir einen Weg gegangen wäre der sich später als falsch rausstellt uns die Angst aber davor gewarnt hat?Hätten wir ein besseres Leben wenn die Angst weg wäre?Fraglich. Nichts desto trotz wünschen wir uns alle ohne Angst zu leben jedoch sollten wir bis dahin die Angst als unseren Aufpasser betrachten der uns vor Gefahren warnt.Und irgendwann können wir uns dann von der Angst verabschieden wenn wir erwachsen genug sind und dern Aufpasser nicht mehr brauchen.





Dr. Reinhard Pichler
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