Gedanken Karussell

Hallo Leute,
Ja, gestern war wieder ein komischer Tag, leider zu viel gegrübelt. Hab mir mal 1-2 B. getrunken und es tat gut, wiederum habe ich so ein Drücken im Kopf gehabt, keine Ahnung ob es die Pysche war oder nicht. Momentan ist es wirklich blöd, mit den ganzen Symptomen und Ängsten. Sogar jetzt spüre ich ab und zu wie mein Herz stolper, aber nur ganz leicht und das macht mich total irre. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass die Angst über mein Leben bestimmt hat. Hirnhautentzündung, Herzmuskelentzündung usw. warum habe ich immer wieder solche Zwangsgedanken? Ich möchte einfach nochmal so mein Leben führen, wie vor paar Jahren, aber vielleicht dann ohne Dro.konsum. Nur wirklich, kaum kam das Thema Hirnhautentzündung, blieb es direkt in meinem Kopf hängen und ich denke dann jedes Mal, mich könnte es auch treffen, egal ob ich Krank bin oder einen Schnupfen oder eine Grippe habe, oder einfach nur eine schei. Erkältung....es trifft mich und dann direkt in den Kopf, direkt habe ich irgendwas schlimmes, kennst ihr das ? Ist wirklich zum verrückt werden. Es will einfach nicht in meinen Kopf reingehen, dass ich körperlich gesund bin. Ich komme aus einer sehr gesunden Familie, mein Vater trink ab und zu gerne mal einen oder auch im öfteren, ist 65 Jahre alt und seine Blutwerte und Blutdruck sind tipp top. Der gute Mann hatte noch nie einen Herzinfarkt bekommen, einen Schlaganfall vielleicht mal mit 55 Jahren, durch Stress. Ich denke einfach nur mal so, dass sich alles in meinem Kopf abspielt und ich körperlich wirklich gesund bin, es aber eher im Kopf nicht mehr richtig tickt. Warum immer diese Angst vor Krankheiten ect. wenn es kommt, kommt es halt. Ja, haben möchte man es sicherlich nicht, aber es gibt einige Menschen, denen es bestimmt schlechter geht, als wie es mir geht! Ich muss einfach nur wieder lernen, Vertrauen zu mir und meinem Körper zu gewinnen und der Herr über meinen Gefühlen und über meinen Körper zu sein. Wenn kennt es und kann es ein bisschen nachvollziehen?



LG
Sanchez

Ich kenne es nicht, aber ich kann es nachvollziehen.

Denn es ist lustig dass viele psychische Probleme ein und den selben Verlauf haben, dass wir aus dem Gedanken-Karussell wie du es treffen beschreibst nicht entrinnen können. Sei es jmd mit Eifersucht, sei es jmd mit Panikattacken, alles hat den fast gleichen Teufelskreis.

Das Problem bei dir besteht, hauptsächlich wie bei vielen anderen darin, dass du dich auf Dinge konzentrierst, die andere Menschen einfach ab tun. So wie ein Pessimist, der ständig nur an das negative denkt, während ihm positive Dinge passieren.

Am Ende muss es nunmal bei dir Klick machen. Wie bei einem Alk., dass du dir selbst das Leben versaust. Während du dir Gedanken und Sorgen darüber machst, wie schnell dein Leben enden könnte, dass du von jetzt auf nachher nicht mehr sein könntest, vergeht dein Leben ohne dass du etwas produktives erreicht hast... Du lässt dein Leben mit deinen negativen Gedanken mit deiner Angst an dir vorbei ziehen ohne es ändern zu können.

Wenn du einen Tag mit deiner Angst in einem Zimmer verbringen würdest, wirklich 24 Stunden nur an deine ANgst denkst. Glaubst du du hättest etwas erreicht? Glaubst du es würde deinen Tod heraus zögern?

Du kennst natürlich die Antwort. Was dir aber vielleicht nicht klar ist, ist dass du gerade einen Tag deines Lebens nur mit dem Gedanken an deine Angst verloren hättest, ohne ihn zu nutzen, ohne voran zu kommen. Ohne am Ende dieses Tages, solltest du tatsächlich plötzlich merken dass dir deine Lebensenergie entgleitet, sagen zu können. Wenn ich jetzt sterbe, sterbe ich zufrieden.

Die Menschen haben ihren Sinn verloren, sie glauben der Sinn des Lebens ist, Geld zu verdienen soviel es nur irgendwie geht und dadurch Zeit zu gewinnen. Zeit kann man aber nicht gewinnen, man kann sie nur nutzen und verlieren und je nachdem wie man sie nutzt, verliert man sie gerne oder man verliert sie mit einer Träne.

Du musst dein Gedankenkarusell durchbrechen, indem du es unterbrichst. So dumm es klingt. Wenn du merkst die Gedanken kommen darfst du sie nicht denken...
Du musst einsehen, dass du keine Gewalt über deinen Tod hast. Selbst wenn du dich einsperrst zuhause. Wenn dein Tod kommen soll, dann kommt er.
Du musst einsehen, dass du, aber durchaus Herr über dein Leben bist, dass sicher nicht dazu gemacht wurde, dass du dir Gedanken über den Tod machst. Sondern viel eher dass du lernst, deinen Tod zu akzeptieren und das beste daraus zu machen bis du ihm begegnest.

Probiere doch mal folgendes. Wenn solche Gedanken wieder kommen, denke sie nicht zu Ende, denke stattdessen was du jetzt machen würdest (natürlich etwas mögliches) wenn du wüsstest dass dein Leben in einer Stunde beendet ist und wenn es nur das Umarmen eines Familiemitgliedes ist. Egal... und dann tu es.

So lernst du dein Leben zu geniesen, zufrieden damit zu sein und der Tod wird nichts mehr sein, wovor es sich zu fürchten gilt.



Ich hoffe ich habe das Thema einigermaßen getroffen
LG

Ohne Worte und mit Abstand, dass Beste, was du mir schreiben konntest! Auch mit dem Tod hab ich mich auseinander gesetzt, versuche jetzt einfach meine Zwangsgedanken zu unterbrechen, denn es hat kein Sinn, sein Leben und damit die Energie die man für was anderes benötigt, sinnlos rau schmeißt, für die Angst, die uns jeden Tag etwas schlimmes einreden will, was aber dann doch nicht passieren wird!

Vielen Dank und liebe Grüße

Sanchez

Gern geschehen. Hoffen wir dass diese Einsicht auch länger anhält und nicht nur für heute. Es wird nicht leicht und manchmal wird es dir sicher passieren dass du ungeachtet wieder in ein Gedanken-Karusell stürzt, aber es wird dir leichter fallen wieder raus zu kommen, solltest du tatsächlich dich Einsicht gehabt haben

Na, Simon, habe ich dir zu viel versprochen, Lazarus mein Freund hat sich schon deiner angenommen. Es ist immer besser im öffentlichen Forum zu plaudern und noch andere Meinungen zu bekommen. Find es wirklich toll.

LG

Gerd

Ja, da hast du vollkommen recht Gerd! !