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Hey Leute!

Also der Titel verrät ja schon in groben Zügen, worum es geht.
Also: Ich bin 22 Jarhe alt und habe vor einem Jahr angefangen Physik zu studieren, was aber wohl doch nicht meins gewesen zu sein schien.
Ich bin noch in der Uni (WWU Münster) eingeschrieben, aber ich überlege, ob ich nicht doch etwas anderes studieren soll.
Problem ist jetzt folgendes:
Meine Krankenkasse will mal wieder wissen, was ich denn jetzt so mache. Da ich drauf und dran bin mich wegen meinem Bafög zu exmatrikulieren, habe ich danach gar nichts mehr.
Nächstes Problem ist, dass meine Eltern mir gesagt haben, dass ich eine Ausbildung anfangen soll.
Aber da ist das Problem:
Ich weiß einfach nicht was mir Spaß macht.
Und egal was es ist, ich habe richtige Panik davor, zwei Jahre lang, jeden Tag zu arbeiten. Also wirklich richtige Panik.
Vor allem schon der Gedanke daran, dass ich ja eine Ausbildung zum Heizungsbauer machen könnte, lässt mich wahnsinnig werden. (Weil ich mir nicht vorstellen kann, die nächsten Jahre samt Arbeitsanzug irgendwo zu schuften. Ich habe per se überhaupt nichts gegen diesen Job. Hut ab vor den Leuten die ihn ausüben! Aber bei mir kann ich mir das einfach nicht vorstellen.)
Was ist los mit mir?

Ich hatte schon, um mal von meiner Vergangenheit zu berichten, insgesamt 10 Jobs, von denen sich der längste 8 Tage lang gehalten hat.
Sonst bin ich entweder gefeuert worden, weil ich ein extremer Chaot bin, oder ich habe es nach zwei bis drei Tagen geschmissen, weil ich einfach wieder nach Hause wollte.
Jetzt kommt der nächste Punkt: Ich habe die letzten 10 Jahre immer nur deprimiert in meinem Zimmer gehangen, auch weil ich nie sonderlichen Anschluss an andere finde, und wohl ein kleiner Einzelgänger bin.

Das nächste ist dann noch, dass wenn ich jetzt was anderes studiere, ich mindestens bis nächsten Juni nichts zu tun habe.
Ich könnte mir nen Job suchen irgendwo, ja klar. Aber ich würde den doch eh wieder nach nur ein paar Tagen schmeißen...

Ich konnte die letzten paar Tage einfach nicht mehr richtig pennen deswegen, also richtig mit Magenkrämpfen, hab sogar schon an Suizid gedacht, weil ich den Druck nicht mehr ausgehalten habe, der auch von meinen Eltern ausgeht. (Meine Mutter meinte, dass ich ja beim Reisebüro nachfragen sollte. Das könnte ich mir ja noch richtig gut vorstellen. Sogar im Tierheim, alles kein Problem, oder im Kindergarten. Aber dann meinte mein Vater, dass ich mich beim Zoll bewerben solle. Auch da gehen mir so langsam wieder die Nackenhaare hoch, weil ich dort auch woanders hingehen müsste.)

Aber was ist es, dass ich richtige Panik hab, die nächsten zwei Jahre mich ausbilden zu lassen und zu arbeiten?


JTR

30.09.2014 15:25 • 01.10.2014 #1


1 Antwort ↓

Also erstmal ich steck immernoch in der schei. es ist deine Entscheidung ob du Rat von jemandem annimmst der sein Leben selbst noch nicht im Griff hat, aber ich seh mich in dir und obwohl du gerade mal 3 Jahre jünger bist wie ich, hab ich das Gefühl ich red mit meinem 16 jährigen ich.

Ich hab die gleichen Fehler wie du gemacht. Zuhause rumgehangen, ein behütetes Zuhause gehabt, Sicherheit.. Sobald ich weg musste von Zuhause durch das Studium kam die Panik. Ich bin durchgedreht vor Einsamkeit vor Angst und ich konnte es nie einordnen.

Es ist die Angst davor ein eigenes Leben zu haben. Davor Teil des Apparats zu sein von Montag bis Freitag arbeiten zu müssen ohne die Möglichkeit zu haben Heim zu gehen und zu chillen wann es einem passt. Sondern wirklich dazu gezwungen zu sein zu Abreiten, Urlaub zu nehmen wann es der Arbeitgeber zulässt usw.

Du bist nie aus deinem Kokon gekommen und jetzt ist die Kacke am Dampfen weil du dich eigentlich ins kalte Wasser fallen lassen musst. Ich habe einen Abschluss im Studium und war dennoch mal eine Zeitlang soweit zu sagen,dass ich in einer Fabrik arbeite um zuhause bei meinen Eltern bleiben zu können. Das geht aber einfach nicht!

Woran das liegt ist, dass ich werde Freunde und auch keine Freundin mehr habe die mir genug Sicherheit geben mich nicht alleine zu fühlen, nicht verloren. Optimal für dich wäre also eigentlich Freunde zu finden zu suchen und in deren Nähe zu ziehen sodass du dich nach und nach abnabelst von deinem Zuhause und dein eigenes Leben aufbaust. Mehr kann ich dir nicht raten. Ich kenne meine Fehler.

Ich bin in ein Studium gegangen in dem sich alle schon kannten, Gruppen sich schon gebildet hatten, weil ich es nicht einsah vor der Vorlesungszeit in irgendwelche Seminare oder Kennenlerngruppen zu gehen Es wird sich ja schon jemand finden schei. wars. Ich war allein und bin durchgedreht. Zugleich habe ich viel zu spät nach einer WG gesucht und musste dann erstmal in einer Pension unterkommen, also auch da allein. Und so ins kalte Wasser geworfen zu werden ist richtig schmerzhaft. Ich habe es keine 2 Wochen ausgehalten, da hab ich das Studium abgebrochen und bin zurück zu Familie und Freundin. Immerhin hab ich dann aber wenigstens 1 Jahr gearbeitet in einer Fabrik. Du musst eben auch mal deinen Schweinehund überwinden und dir vornehmen nicht alles hinzuschmeißen was dir zu blöd oder zu schwierig vorkommt sondern dich auch mal durchbeißen.





Dr. Reinhard Pichler
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