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S
Ich denke auch, es ist gut, wenn du dir ärztlichen Rat holst. Die Dinge, die du beschreibst, können Anfang einer Depression sein. Da kannst du aber jetzt noch gut gegensteuern. Im Moment siehst du nur die negativen Dinge und fühlst dich hilflos. Aber das bist du nicht

17.06.2019 22:11 • x 1 #61


Lunaa
@Suma0912

Hallo Suma wie geht es dir? Wie waren deine letzten Tage?

19.06.2019 20:21 • #62


A


Erste Panikattacke - wie überstehen, was hilft?

x 3


S
@Lunaa

Hallo,

vielen Dank, dass du fragst...

also, meine letzten Tage waren verwirrend... ich war gestern erneut bei meiner Hausärztin... sie möchte erstmal körperliche Sachen abklären, da ich sowieso unter chronischer Gastritis leide... die Übelkeit ist immer noch da, aber ich hoffe, dass das in den Griff zu kriegen ist. Trotzdem hat sie mich bis zum 30.6. krank geschrieben und gemeint, ich soll herunterfahren... das versuch ich gerade... nur leider hat mich meine Chefin gestern angerufen, um zu fragen, was los ist und sie hat mir (wahrscheinlich nicht mit Absicht) ein schlechtes Gewissen gemacht... Meine Dienste müssen ja jetzt abgedeckt werden und es sind ja eh schon kaum Kollegen da... nach dem Telefonat gings mir bescheiden... ich hab wieder geweint und mein Mann musste mich trösten... heute hab ich versucht, nicht mehr so viel dran zu denken... ich war mit meinen Kids draußen und hab versucht das schöne Wetter zu genießen... 'alles wird gut' das ist mein Mantra im Moment.

Wie bist du denn mit deinen Attacken umgegangen? Hast du dein Leben umgekrempelt? Wie lange bist du jetzt attackenfrei?

LG

19.06.2019 20:46 • #63


Lunaa
@Suma0912

Das finde ich gut dass sie dich erst mal krank geschrieben hat. Du solltest echt runterkommen. Das mit deiner Chefin ist auch nicht korrekt. Aber ich kenne das. Du bist jetzt krank und brauchst Ruhe und Abstand von der Arbeit. Lass dir bloß kein schlechtes Gewissen einreden. Deine Gesundheit ist wichtiger wie der Job und denk dran es ist nicht dein Laden. Ich weiß es ist schwierig aber konzentriere dich auf deine Gesundheit.

Das ist schon mal gut von deiner Hausärztin dass sie dich erst mal körperlich abcheckt. Denk an die Schilddrüse, sie kann bei Fehlfunktion auch Panikattacken auslösen.

Ohje.... ja bei mir ist alles nicht so einfach....
Ich hatte 2018 sehr viel organisatorisches am Hals dann zusätzlich die Arbeit jeden Tag mit 12 Stunden. Ich rutschte von einem Burn out in eine Depression. Das wusste ich aber nicht dass es schon soweit war. Ich bemerkte Veränderungen an mir. Permanente Müdigkeit und Lustlosigkeit Dinge zu unternehmen. War nur noch am schlafen und arbeiten. Das ging so lange gut bis ich Ende Januar auf dem Weg zur Arbeit im Auto eine so heftige Panikattacke bekam, sodass ich sofort wieder nach Hause bin. Dann habe ich noch ca.4 Wochen gearbeitet. Frag mich nicht wie ich das geschafft habe. Das waren dann meine letzten Reserven. Danach bin ich erst zum Arzt. Seit Mitte März bin ich krank geschrieben.

Die Panikattacken kamen am Anfang entweder während dem Auto fahren oder aus heiterem Himmel auch zuhause.
Das Autofahren habe ich dann komplett vermieden. War erst mal nicht weiter schlimm für mich. Alles andere konnte ich noch zur der Zeit erledigen.
Meine Depression wurde dann ab Ostern immer schlimmer und ich lag Tagelang im Bett und hatte nur noch Angst. Selbst Angst zum auf Toilette zu gehen. Angst im Liegen einfach nur noch Angst.
Dafür hatte ich keine richtigen Panikattacken mehr. Aber ich habe eine Agoraphobie entwickelt. Das ging so schnell...
Zur Zeit fällt es mir schwer mich weiter weg von der Wohnung aufzuhalten. Spaziergänge nur vor der Haustüre. Autofahren hab ich mir wieder antrainiert, in Begleitung fahre ich wieder in der Stadt. Letzte Woche erst habe ich seit langem wieder einen kleinen Einkaufsladen im Wohngebiet betreten. Die Panik blieb aus. Aber jedes Mal wenn ich die Wohnung verlassen muss, habe ich sehr große Erwartungsängste. Die Panikattacken, aus heiterem Himmel, habe ich zur Zeit nicht mehr. Dafür ist die Agoraphobie sehr viel eckelhafter und schränkt mein Leben komplett ein.

Meine Depression macht meine Ängste nicht einfacher. Ganz im Gegenteil, wenn die so sehr am drücken ist empfinde ich alles noch bedrohlicher. Ich wache jeden Morgen sehr nervös und zittrig auf und zum Teil mit Würgereiz.

19.06.2019 22:36 • #64


S
Ich kenne das mit den Panikattacken sehr gut. Ich hatte immer die Angst, umzukippen und keiner kann mir mehr helfen. Bevorzugt in Supermärkten oder der Uni. Aber mit Verhaltenstherapie kann man das zum Glück gut wieder in den Griff bekommen

20.06.2019 20:29 • #65


S
@Lunaa

Meine HÄ hat mir Blut abgenommen... keine Ahnung, was sie alles testet... ich hoffe, alles mögliche... Ergebnisse bekomm ich aber erst nächste Woche... mal sehen, was dabei rauskommt...

Das klingt aber bei dir auch alles andere als gut... das mit der Müdigkeit kenn ich auch... ich dachte nur, das wär normal, wenn man viel arbeitet und kaum zur Ruhe kommt... mit Panikattacken hab ich nie was zu tun gehabt und das kam alles so plötzlich... ich find Autofahren im Moment auch nicht so toll... meine Attacke begann auch im Auto... warum ist das so? Komisch, oder? Ich lass mich grad nur von meinem Mann hin und her fahren, weil ich Angst hab, dass es nochmal passiert... nur leider muss ich diese Angst schnell wieder loswerden, weil ich bei der Arbeit ja viel Auto fahren muss... ich find es super, dass du wieder langsam ins normale Leben zurück findest... hast du dir professionelle Hilfe geholt? Oder packst du es allein? Ich hatte vor 10 Jahren mal eine Depression als mein Papa gestorben ist... damals musste ich mir auch Hilfe holen, sonst wär ich sicher nicht mehr am Leben... ich wünsch dir so sehr, dass du wieder auf die Beine kommst... hast du denn jemanden, der dich unterstützt? Familie... Freunde?

@soulkitchen

Meinst du wirklich, dass ich eine Therapie machen sollte? Meine Ärztin schiebt die Panikattacke auf meine Gastritis und den Stress in den letzten Monaten und ich könnte einem Therapeuten gar nix sagen, weil ich ja selbst grad nicht weiß, was los ist und warum das alles so ist im Momemt... so durcheinander hab ich mich wirklich noch nie gefühlt... ich hatte immer alles im Blick und hab vieles allein gemanagt, aber jetzt brauch ich ständig Hilfe... das macht mir nur noch mehr Angst

20.06.2019 20:53 • #66


S
Also Hilfe brauchen und annehmen sollte dir erstmal keine Angst machen ob du eine Therapie brauchst, kann ich nicht einschätzen. Ich bräuchte sie, allerdings hauptsächlich wegen Zwangsgedanken und war einfach unendlich froh, einen Weg zu finden, wie es mir wieder besser geht. Ja dann klär das körperliche erstmal ab. Aber selbst, wenn es die Psyche ist, gibt es dafür auch genügend Lösungsmöglichkeiten

20.06.2019 21:11 • #67


Lunaa
@Suma0912

Wenn du dir einen gefallen tun willst dann vermeide bitte das Auto fahren nicht. Das hält deine Angst aufrecht. Fahre lieber selber und lasse deinen Mann mitfahren als Beifahrer am Anfang.

Ich bin durch das Vermeidungsverhalten sehr schnell in die Agoraphobie gerutscht und das ist echt nicht spaßig. Plötzlich generalisierte sich dass ganze und ich bin garnicht mehr vor die Haustüre gekommen.

Dann wird es richtig schwer diesen Teufelskreis zu unterbrechen. Ich hab dann langsam wieder geübt. Erst in der 30er Zone im Wohngebiet hoch und runter. Dann immer weiter. Die erste Fahrt länger (7 min. an die Tankstelle mit mehren roten Ampeln) war die Hölle trotz Begleitung. Ich saß am Steuer und der ganze Körper zitterte nur noch. Doch die Angst lässt nach. Übe das gezielt in kleinen Schritten aber lasse dich bitte nicht rumfahren.

Dann Schritt für Schritt bin ich immer weiter raus gefahren. Mittlerweile funktioniert es in der Stadt aber außerhalb hab ich noch Mega Probleme. Bin dann sehr nervös und merke wie die Panik anrollt, ich kriege dann einen Tunnelblick und der Kopf macht dann irgendwie dicht. Herz rast natürlich auch aber das bekomme ich nicht so mit und das stört mich auch weniger. Dieses Gefühl wenn der Kopf dicht macht, macht mir am meisten Angst und Sorg für meine Panik.

Ich habe heute was ausprobiert und es hat geholfen. Ich war allein und bin aus der Stadt kurz raus. Die Strecke ist wirklich kurz max.1-2 km raus in die 70er Zone und dann gehts aber wieder rein in die Stadt. Aber hatte vorher schon Angst davor weil ich eben auch noch alleine im Auto war. Dort angekommen war wie ich erwartet hatte die Panik am anrollen. Ich merkte schon den Tunnelblick und schrie ein ganz lautes STOPP, ICH HAB JETZT KEINE ZEIT FÜR DICH! Dieses Stopp und dabei meine eigenen Stimme zu hören holte mich ganz schnell wieder zurück ins hier und jetzt bevor der Kopf noch mehr dicht machte. Dann atmete ich bewusst tief ein und durch den Mund wieder aus sodass ein Luftstoss zu hören war. Ich sprach zu mir selbst indem ich wütend auf die Angst wurde, beschimpfte sie und sagte sie soll jetzt sofort gehen und dass ich jetzt absolut keine Lust auf sie habe.

Probiere das mal aus. Übe es am besten mehrmals am Tag weil in dem Moment der Panik fällt es einem nicht mehr ein da man sich wie gelähmt fühlt. Seine Eigene Stimme zu hören holt einen zurück. Was ich auch mache ist einfach Radio an und mitsingen. Egal ob man den Text kann oder nicht. Oder mitsummen. Hauptsache du hörst deine Stimme.

Beim Spaziergang Summe ich oder wenn Leute in der Nähe sind dann fange ich am im Kopf zu rechnen. Egal ob das Ergebnis stimmt oder nicht. Stell dir innerlich selber eine Aufgabe und löse sie. Somit beschäftigst du dein Gehirn mit anderen Aufgaben.

Meine derzeitige Übungen bestehen dadrin alle möglichen Läden zu betreten die ich mit dem Auto anfahren kann. In den kleineren Läden klappt es gut (immer in Begleitung) Heute habe ich einen größeren Betreten und die Panik kam. Bin aber nicht weiter rein gelaufen. Bin einfach stehen geblieben neben mir mein Vater. Hab mich an ihn geklammert und erst die Wand fixiert, hier ist mir das Stopp nicht eingefallen...
Im Körper lief alles ab, schwitzen, herzrasen, atembeschwerden usw... das alles macht mir nix aus. Ich will nur nicht dass mein Kopf dicht macht. Das machte es aber für einen kurzen Moment. Ich dachte nur bleib stehen, du willst nicht rausrennen. Und siehe da nach paar Sekunden beruhigte sich alles und wir sind noch in einen Einkaufsladen im Eingangsbereich reingegangen und prompt hab ich mich mit ein paar neue Schuhen gegönnt

Also zu deiner Frage warum viele die erste Panik im Auto bekommen ist so: im Auto kann man nicht einfach flüchten. Bei einer Panik will der Körper raus aus der Situation und je nachdem wo man sich grad befindet ist ein schnelles entkommen aus dem Auto nicht möglich. Man ist gezwungen sitzen zu bleiben und weiter zu fahren. Man verharrt in der Situation und durch die Symptome steigert man sich erst recht rein.

Es gibt auch Leute die ihre erste Panik beim Warten an der Kasse bekommen. Ist auch so eine Situation wo man verharren muss bis man dran ist. Man kann nicht einfach fliehen. Da gibt es viele solche Momente z.B. im Tunnel, im Kino, Menschenmassen, Aufzug usw....

Bei mir war es auch zuerst während der Auto fahrt und hat sich leider sehr schnell generalisiert. Das schränkt eben die Lebensqualität massiv ein.

Bin aber fleißig am trainieren. Was mir mehr Probleme bereitet ist das spazieren gehen. Komm einfach nicht weit weg von der Wohnung.

Ja ich habe Unterstützung von meinen Mann und meinen Eltern. Mein Mann ist ja den ganzen Tag am arbeiten. Ich schnapp mir dann meinen Papa und gehe von Laden zu Laden. Ihm macht es sogar Spaß
Für mich natürlich die reinste Hölle bis die erste Panik überwunden ist.

Am Anfang hatte ich die Panik Attacken auch zuhause. Aus heiterem Himmel kamen sie einfach. Mittlerweile habe ich sie zuhause nicht mehr. Nur noch im Zusammenhang mit der Agoraphobie eben. Ich weiß nicht wieso das so ist, hat sich aber irgendwie verändert.

22.06.2019 20:30 • #68


E
Liebe Suma, es scheint, dass Deine Belastungsgrenze erreicht ist und Du solltest Dir unbedingt überlegen wie Du Entspannung in Deinen Alltag einbauen kannst. Ich denke da z.B. an autogenes Training. Das ist sehr leicht erlernbar und Du kannst es in jeder Situation ( auch während eines Panik-oder Angstanfalles) anwenden. Also auch bei Flugangst z.B.
Wenn du dir 30 Minuten am Tag oder vor dem aufstehen bzw vor dem einschlafen Zeit nehmen kannst, kann ich dir raten Meditation durchzuführen oder Entspannungsmusik mit Kopfhörer zu hören. Es gibt gute Apps oder auch bei YouTube findest du einiges was dich richtig gut runterholt und deinen Stresspegel senkt. Sobald du Deine momentane Überbelastung mit Entspannung abschwächst, beruhigt sich Deine Psyche. Panikatttacken dauern max 30 Minuten und sind nicht lebensbedrohlich, auch wenn es sich so anfühlt. In medizinischen Fachkreisen spricht man von einer Belastungs- oder Anpassungsstörung die mit Panikattacken einher gehen können. Hilfe findest du auch bei einer Psychotherapeutin. Wichtig ist, dass du dich um dich kümmerst und deine Psyche entlastest.
LG Eva

22.06.2019 21:14 • x 2 #69


S
@Lunaa

Ich geb mir große Mühe, mich nicht von meiner Angst gefangen nehmen zu lassen... manchmal fällt es mir leichter, manchmal schwerer... ich hab deinen Rat befolgt und bin gestern mit meinem Mann Auto gefahren... einfach ohne Ziel... nach ein paar Minuten wurde mir am Steuer schwindelig... ich hab sofort angehalten und wir sind etwas herumgelaufen... ich hab gesummt und mein Mann dachte sicher, ich hab nicht mehr alle Tassen im Schrank, aber nach 15 Minuten wurde es besser... den Rückweg ist mein Mann dann aber gefahren, weil ich mich nicht getraut hab aber ich bleib dran... ich geh seit Freitag auch etwas laufen... das tut mir sehr gut... danach fühl ich mich zwar erschöpft, aber irgendwie 'frei'

@eva-bin

Ich danke dir für deine Ratschläge... ich weiß, dass ich im Moment am Ende bin... blöd ist nur, dass man das erst so spät bzw. zu spät mitbekommt... meine Ärztin hat mich ja krank geschrieben, damit ich mich mit mir beschäftigen kann... das hab ich Jahre nicht gemacht... alle anderen waren mir wichtiger als ich selbst... leider muss erst was passieren, damit man mal an sich denkt... autogenes Training hab ich die letzten 3 Abende schon versucht... war ganz gut, denk ich... zumindest hab ich durchgeschlafen und das Einschlafen hat seit vielen Wochen mal wieder nicht 2 Std gedauert... ich fühl mich dann morgens auch besser... ich möchte gern erstmal versuchen ohne einen Therapeuten alles wieder in den Griff zu bekommen, aber wenn es nicht geht, dann werd ich mich ganz sicher überweisen lassen... so wie jetzt kann und soll es nicht bleiben.

LG

23.06.2019 20:54 • #70


Lunaa
@Suma0912

Hallo Suma, finde ich klasse dass du selber gefahren bist Das ist schon mal ein Schritt nach vorne.
Darf ich dir noch einen Tipp geben: das nächste mal wenn es dir wieder schwindelig wird im Auto oder du Anflug von Panik verspürst dann halte zwar an wenn es möglich ist. Aber steige nicht aus dem Auto.
Weil: wenn du aussteigst ist es wie wenn du flüchtest wegen der Panik. Somit wird sie automatisch verschwinden.

Bleib am Steuer sitzen damit du die Erfahrung machst dass die Angst auch weggeht wenn du im Auto bleibst und nicht außerhalb vom Auto.
Somit speichert das Gehirn ab: ich bin sitzen geblieben und trotzdem ist die Angst weggegangen.

Bleibe so lange sitzen bis du deutliche Besserung spürst und dann fahr aber auch selber wieder weiter. Du wirst sehen wenn die erste Panik weg ist wird es viel besser funktionieren mit dem weiterfahren und dein Gehirn hat einen Lerneffekt

Also egal was passiert nicht raus aus der Situation. Immer drin bleiben. Deswegen auch in kleinen Schritten anfangen z.B erst die kleine Angst in der 30er Zone überwinden, dann in der 50er Zone mit wenig Verkehr, dann zum Feierabend Verkehr, dann raus aus der Stadt. Aber bitte immer Tageweise an einer Sache bleiben bis man deutlich weniger Angst davor hat.
Wird man zu schnell übermütig, ist auch schon eine Attacke vorprogrammiert und man ängstigt sich wieder so sehr und es kommt zum Rückschritt.

Gibt es noch was anderes was du vermeidest? Oder im Moment nur das Fahren?

23.06.2019 21:37 • #71


S
@Lunaa

Als ich deinen Text grad gelesen hab, musste ich schmunzeln klingt wie die Erziehung unseres Welpen vor einem Jahr aber du hast sicher Recht... ich bin geflüchtet, weil ich keine erneute Panikattacke riskieren wollte, weil die erste so schlimm war... also hab ich schon bei den Vorboten reisaus genommen... ich werd es morgen wieder versuchen... wir wohnen hier zum Glück auf dem Dorf und es gibt es genug Feldwege, auf denen nur 2 Autos am Tag fahren... ich bin echt froh, dass mein Mann bei mir ist... allein würde ich mir das gerade nicht zutrauen...

Also, eigentlich ängstigt mich das Autofahren im Moment am meisten... weil da alles anfing... aber die richtige Panikattacke kam dann erst zu Hause... ich hab im Augenblick damit zu tun, allein zu schlafen (mein Mann und ich schlafen seit 1 Jahr getrennt) ich nehme fast jede Nacht eins meiner Kinder mit zu mir ins Bett... das beruhigt mich sehr... aber so soll es ja eigentlich auch nicht sein... mein Mann hat versucht in der Nacht nach der Attacke bei mir zu schlafen... ist aber nach 2 Std wieder abgehauen... er schnarcht wirklich doll und dann schubs ich ihn ständig und keiner von uns kann schlafen... wie ich das wieder hinkriegen soll, weiß ich noch nicht... wenn ich die Kinder neben mir atmen höre, beruhigt mich das extrem.

23.06.2019 21:52 • #72


Lunaa
@Suma0912

Ja da hast du schon recht mit der Hundeerziehung genau so funktioniert es in unserem Kopf auch. Ich habe ja auch einen Hund und ich finde aber dass der Hund schneller lernt wie wir Menschen. Wir tun einfach zuviel denken und Dinge miteinander vergleichen. Das tut ein Hund wahrscheinlich nicht.

Naja... trotz allem müssen wir dran bleiben. Ja probiere das mal aus.
Ich war heute im Netto, leichtes Unwohlsein aber ging alles gut. Danach in den Müller Markt rein und wie erwartet fingen die Beine an zu zittern und ich merkte wie der Kopf langsam dicht mach. In dem Moment in einer Ecke stehengeblieben, mich an Papa geklammert. Ruhig atmen und Dinge in der Weite anfixieren. Paar Minuten später hab ich mich beruhigt. Aber trotz allem ist es einfach ein eckelhaftes Gefühl was man nicht haben möchte und trotz üben üben üben passiert es immer wieder.
Ich wünschte es würde genau so schnell weg sein wie es auch gekommen ist. Permanent mit dieser Erwartungshaltung dass es wieder kommt rauszugehen ist sehr anstrengend.

Wie lief es heute bei dir?

24.06.2019 14:10 • #73


S
@Lunaa

Ich freu mich für dich, dass du mit kleinen Schritten gut voran kommst... und du hast ja zum Glück deinen Papa, der dir immer beisteht... das ist wirklich toll von ihm belohnt du dich eigentlich irgendwie, wenn du wieder einen Schritt geschafft hast?

Bei mir wars heute morgen seltsam... ich hab meine Kids gemeinsam mit meinem Mann zur Schule gefahren... sind ca. 5km... auf dem Hinweg hab ich gar nichts gemerkt... kein Schwindel, keine vermehrte Übelkeit oder Herzrasen... die Kiddies haben gequatscht und gesungen und ich war abgelenkt... der Rückweg war etwas schwieriger... nach ca. 1km fing es wieder an... meine Hände haben gezittert und das Atmen fiel mir schwerer... ich hab dann angehalten und die Musik laut gedreht... ich musste mich echt zwingen, an was anderes zu denken, aber es hat geklappt... nach 15 Minuten bin ich weitergefahren (mir kam das gar nicht so lange vor)... die Musik war laut, aber egal... zu hause war ich dann wieder ziemlich k.o. ... geht dir das auch immer so?

Lg

24.06.2019 20:59 • #74


Lunaa
@Suma0912

Hallo Suma, das hört sich doch schon mal super an Also natürlich nicht dass die blöde Panik permanent kommt aber dass du nicht geflüchtet bist.
Das ist schon mal ein Schritt nach vorne. Mach das mal jeden Tag so und du wirst bald bemerken dass die Panik immer mehr abnimmt und irgendwann ganz verschwindet.
Das wird leider nicht von heute auf morgen passieren aber nach und nach wirst du es merken. Nimm dir viel Zeit dafür. Wichtig sind kleine Schritte.

Welcher deiner Symptome macht Dir während einer Panik am meisten Angst? Oder welches Symtom willst du in dem Moment nicht erleben?

Bei mir ist es so dass ich mit Herzrasen und allen anderen körperlichen Symptomen keine Probleme habe. Ich denke dann auch nicht dass ich gleich sterbe.
Was mich fertig macht ist wenn mein Kopf dich macht und ich für kurze Zeit neben mir stehe. In dem Moment habe ich Angst den Verstand und die Kontrolle zu verlieren. Das gibt mir ein eckelhaftes Körpergefühl.

Also heute war ich wieder im Netto, diesmal im großen Edeka (bin sogar diesmal komplett reingegangen) das ging alles gut, habe bei jedem Schritt auf die Panik gewartet aber diesmal kam sie nicht.
Dann im Müller Markt wollte ich diesmal eine Etage runter. Das letzte mal hab ich mich nur auf der Eingangseben aufgehalten.
Erst ging es gut. Gegen später spürte ich dann ok jetzt kommt was angerollt. Herzrasen, schwitzen und Schwindel. Aber ich konnte es abfangen.

Belohnen ja immer wieder. Heute gab es Eis mit Sahne, das letzte mal eine Bluse und mal ein pärchen Schuhe. Wenn ich es schon mal in die Läden schaffe dann muss ja auch was rausspringen
Muss nur aufpassen dass es nicht ausartet. Wenn ich jeden Tag in 5 Läden gehe kann ich nicht jedes mal was kaufen. Aber mal ein Deo, Duschgel, leckerlies für den Hund oder einfach was zum Trinken tut es auch schon.

Wie fühlst du dich denn insgesamt? Bist ja noch krank geschrieben oder? Hat es dir etwas Erholung gebracht oder eher weniger?

Achso ja, mach einer Panikattacke ist man sehr schnell k.o.
Der Körper bringt während einer Panik Höchstleistung. Deswegen überfordere dich nicht. Wenn du merkst du kommst mit der Panik immer mehr zurecht wird es dich körperlich auch nicht mehr so fertig machen.

LG

25.06.2019 18:54 • #75


F

27.08.2019 20:13 • #76


Lottaluft
Das klingt für mich so als würde sich die Angst durch das komische Gefühl im Kopf einfach ein anderes Ventil suchen denn das was du beschrieben hast klingt für mich sehr nach Panikattacke
Mit dem opipramol sollte es ja in den nächsten Tagen etwas besser werden
Bist du in therapeutischer Behandlung oder warst es mal ?

27.08.2019 20:16 • x 1 #77

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F
Eine Therapie habe ich damals nicht gemacht, ich war bei einem Psychologen zu einem Gespräch, aber das stimmte die Chemie nicht. Damals hat mir eine Neurologin mit dem Opipramol geholfen. Inzwischen ging es mir ja auch jahrelang weitestgehend gut. Ich glaube auch eigentlich nicht, dass die Symptomatik vor 2 Wochen ursprünglich eine richtige Panikattacke war, sondern dass ein zufälliges Ereignis diese extreme Panik (ich hatte richtige Todesangst) ausgelöst hat. Der Notarzt meinte z.B. dass eine Reizung des Vagusnervs solch einen Kreislaufabfall bewirken kann und die Stresshormone tun ihr übriges. Ich stehe auch kurz vor den Wechseljahren. Allerdings habe ich, neben körperlichen Ursachen, ziemliche Angst jetzt in so eine Panikspirale abzurutschen.

27.08.2019 20:40 • #78


Lottaluft
Vielleicht solltest du als erstes einmal beim gyn deinen hormonstatus bestimmen lassen denn die richten ja leider auch viel an

27.08.2019 20:48 • x 1 #79


F
Das habe ich auch schon überlegt, leider habe ich den Termin erst in 2 Monaten.

27.08.2019 21:34 • x 1 #80


A


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