Die drei Monats Spritze

Guten Abend,
ich bin hier gelandet... warum? naja. Weils mir momentan so schlecht geht wie in meinem ganzen Leben nicht.
Und das obwohl mein Leben eigentlich traumhaft wäre.

Mutter von zwei kerngesunden Kids, seit Jahren in einer glücklichen Partnerschaft und alles wunderbar.

Bis vor vier Monaten. Ich brachte vor einem halben Jahr unserer zweites Kind zur Welt und da ich aus vorangeganenen Operationen nicht Stillen kann habe ich mir als er einen Monat alt war die drei Monats Spritze verabreichen lassen - da wir absolut keinen Kinderwunsch mehr haben und ich zu jung für eine Unterbindung bin.

Einen Monat nach der ersten Injektion, sprich als meine Regelblutung wieder einsetzen sollte, saß ich mit meiner großen Tochter auf der Couch und malte Mandala... mir wurde heiß und schwindlig, ich bekam ein Kribbeln und Taubheitsgefühl in meiner linken Körperhälfte und fiel dann quasi im Sitzen um... als ich dann begann nach Luft zu schnappen und mein Mann dachte ich ersticke - rief er den RTW. Ich kam mit Blaulicht und Verdacht auf Schlaganfall ins Krankenhaus... da dieser Anfall allerdings nach 45 Minuten nachließ und ich Schüttelfrost bekam, wurde ich mit der Diagonose Migräne mit Aura und einer Überweisung zum MR an den Neuroglogen entlassen.
Das MR war ohne Befund.... und am Abend danach fing es wieder an... diesmal so heftig dass ich nurnoch Sterne gesehen habe. Wir waren gerade am Heimweg vom Einkaufen... ich drückte meiner Nachbarin grade noch meinen Sohn in die Hand... und die alamierte den RTW. Im Krankenhaus wurde ich dann durchgecheckt, was beim ersten Mal nur mittels MR gemacht wurde - und bekam dann vom Turnusarzt die Diagnose Stressbedingte Panikattacken. Ein Rezept für Psychpax (Diazepam) und der Empfehlung Treiben Sie Sport, das hält Ihnen diese Hausfrauenkrankheit vom Hals.

Toll. Und was mache ich? Laufe kurz drauf wieder fröhlich zum Frauenarzt und lasse mir wieder die Spritze geben. Seit dem geht es mir wirklich elend. Ich kann zwar die PA's mitlerweile halbwegs gut überstehen (HAHA!), allerdings bin ich allgemeinen absolut Niedergeschlagen, ich esse kaum, meine Libido ist gleich Null - und mein Mann braucht mich nur schief anzusehen und ich heule Rotz und Wasser.
Ich scheue mich schon richtig raus zu gehen, muss mich dazu zwingen. Sogar das aufstehen morgens und das Zähne putzen... oder gar Duschen... das sind Überwindungen, dass ist der Wahnsinn.

Ich muss dazu sagen - ich habe nie, auch zwischen den Schwangerschaften oder davor hormonell Verhütet.
Mein FA meinte es kann von der Spritze kommen, dass ich sie einfach nicht vertrage. Depressionen seien eine Anerkannte Nebenwirkung, Panikattacken treten eher selten auf, allerdings hat er es schon erlebt bei Patientinnen.

So... nun zu meiner Frage... hat dass irgendjemand auch durch?
Ich meine, dass ich mir die Spritze nimmer geben lasse ist klar... aber ich kenne mich nicht mehr. Mein Mann sagt mitlerweile ich bin nicht die Frau die er geheiratet hat... und meine Niedergeschlagenheit nervt mich selbst so... aber ich schaffe es kaum den Ar. hochzubekommen... ich habe jetzt drei Tage überlegt ob ich denn den Laptop aus dem Schrank holen soll um zu schreiben...
Allerdings weigere ich mich absolut dagegen Diazepam zu schlucken - mein Cousin hat einen stationären Entzug dank dem Zeug durch...
und so lange es irgendwie geht will ich ohne das Zeug auskommen...

Hallo Siinchen, willkommen hier.

So,wie du es beschreibst, würde ich es an der Spritze festmachen. Sprich, du verträgst die einfach nicht.

Die gute Nachricht, wenn alles abgebaut ist, wird es dir wieder besser gehen.

D.h. Geh da einfach durch, mit der Gewissheit, dass der Hormoncocktail dich verwurstelt hat.

Ich hätte dich in meiner Obermegaangstzeit darum beneidet. Du hast dann mal einen kleinen, kurzen Ausflug in unser Innenleben gemacht.

Und dann verabschiedest du dich wieder aus dieser Misere, mit dem Wissen, dass für dich Hormone nicht gut sind.