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Hallo ihr Alle,
Ich habe mich heute entschlossen hier anzumelden.
Um mich mit Leidensgenossen austauschen zu können.
Ich bin männlich 24 Jahre alt und leide seit 7 Jahren unter Panikattacken mit diagnostizierter Agora Phobie.
Ich zähle mich selbst schon unter ein absoluten Härtefall da ich seit ca. 2 Jahren das Haus nicht verlassen habe. Vielleicht einmal zum kaufen gehen und ich denke dieses ständige auf und ab kennt jeder gute Vorsätze machen sich Bemühen ein Rückschläg und ich bin wieder im Loch.
Habe durch die Angst so gut wie alles verloren und auch derzeit keine Perspektive.
Ich würde gerne in eine Klinik früher oder später und bin mir bewusst das es ohne nicht geht aber mein Kopf spielt dort einfach nicht mit.
Nun zu meiner Frage gibt es hier andere Härtefälle die mir Mut machen können.
Die heute sagen können ich habs geschafft.
Wenn ja Wie? Was war euer Antrieb diesen harten steinigen Weg zu gehen? Anstatt euch weiter zu verkriechen. Und dem ganzen einfach seinen Lauf lassen.
Ich bin aktuell wirklich in einer schweren Phase und würde mich freuen wenn sich der ein oder andere für einen Austausch finden würde.

Ganz liebe Grüße.

04.03.2018 22:01 • 05.03.2018 #1


17 Antworten ↓


Hey hallo!
Ganz so krass war es bei mir nicht, denke aber das du irgendwann soweit bist um diesen Schritt zu gehen!
Deine Worte berühren mich sehr!
Wünsche dir Kraft!

A


Der unendliche Kampf mit der Angst

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Vielen Dank für die netten Wünsche.
Ja diverse Anläufe gab es schon aber ich hab halt was Disziplin angeht leider so meine Schwierigkeiten.

Da musst du leider durch
Welche Motive könnten dir dabei helfen?
Bei mir war es damals, dass ich mein altes Leben mit all den Hobbys und Freunden zurück haben wollte, das war mein Antrieb.
Wenn dir vielleicht der innere Antriebe fehlt, sollte er von außen kommen.

Liebe Grüße

Hallo, willkommen hier.

Disziplin ist nicht das Problem, glaub ich. Die Angst ist meistens das Problem.

Wenn man irgendwann völlig mit dem Rücken zur Wand steht, absolut verzweifelt ist und nichts mehr zu verlieren hat, dann wagt man den Schritt in eine Klinik.

Suche Dir aber eine gute Klinik, die möglichst verhaltenstherapeutisch arbeitet.

Schau Dich erstmal bei den Kliniken um, danach lass Dir einen Termin für ein Erstgespräch geben. Dann hast Du schon mal einen Schritt gemacht. Du musst diesen Schritt tun. Wenn Du dann in der Klinik bist, geht es aufwärts.
Dein Leben liegt vor Dir. Es liegt an Dir, es schöner zu gestalten. Auch wenn es bestimmt nicht leicht ist und wird, ganz ohne Kampf aufgeben, ist doch auch Mist.

Leider scheint mir das ganze im Augenblick zu realitätsfern wenn man sich vorstellt ich habe jahrelang kein Auto betreten wie soll ich dann aufeinmal in eine Klinik kommen. Dazu kommt noch ich bin ein Medikamenten verweigerer. Ständig irgendwelche Ausflüchte werden gesucht. Ich bin in erster Linie jetzt aktuell auf der Suche nach einem Therapeuten der langsam mit mir alles aufarbeitet. Erstmal zuhause sicher durch die eigene Stadt undsoweiter also kampflos aufgeben kommt für mich auch nicht in Frage. Aber wie du schon sagtest wahrscheinlich geht's mir noch zu gut. Um einfach zu sagen auf jetzt und los.

Zu dem Therapeuten musst Du ja auch erstmal hinkommen. Aber so kannst Du es natürlich auch angehen.

Medikamente muss man nicht automatisch in einer Klinik nehmen. Wie weit ist eine Klinik denn von Dir entfernt?

Welche Ängste und Befürchtungen hast Du denn bzgl. einer Klinik?

Hallo. Es ist immer schwer bei so eine Erkrankung raten und empfehlen. Aber aus Erfahrung kann dir sagen das bleibt so nicht, und wird besser, auf jeden Fall. hatte auch so eine Fase wo ich über zwei Jahre hab mich zuhause eingeschlossen, hab praktisch nur noch existiert, nicht mal essen konnte ich. Alle sagen du sollst kämpfen, das ist ein Kampf gegen dich selbst, ob es gut ist oder nicht, das weiß ich nicht, bei jeden ist es anders, Aber ich hab mich zu nichts gezwungen, hab nur das gemacht was mir gut getan hat, wenn es auch irgendwelche Kleinichkeiten waren, irgendwas was, was mindesten bisschen freute brachte, einfach klein anfangen und es wird wie bei einem Schneeball. Aber erst beruhige dich es gibt einige wie du, und noch schlimmere Fälle. Dann schalte alles ab was dich aufregt, trenne dich von allen was dich aufregt, und mach dir keine Sorgen. Mach was gutes für dich, dann mach auch was gutes für andere, das bringt auch Freude. Es wird alles gut, glaub es, es kann nicht anders kommen.

Hallo Agora...

Warum möchtest du keine Medikamente nehmen? Angst? Es könnte dadurch eine deutliche Verbesserung erzielt werden und ein Stück Lebensqualität zurück kommen.
Dann wärst du Vll auch eher Therapiefähig.

Kam das bei dir plötzlich gab es einen Auslöser?

Zu Kalina
Also das Problem ist hier in der Umgebung gibt es 4 Kliniken. Keine davon speziell auf Angst spezialisiert sondern eher so auf die Methode Medikamenteneinstellung ruhig stellen.

Der Therapeut für erste Schritte wäre direkt im Ort. Damit könnte ich mich eher anfreunden so zur Stabilisierung.

Zu xandr.
Danke für deine Worte. Aktuell lebe ich genau danach aber ich seh einfach kein vorran kommen sondern eher nur Verschlechterung deswegen würde ich gerne was ändern.

Zu kleiner.
Genau bzw eine durchaus zwiespältige Meinung. Ich bin äußerst empfindlich für Süchte und das solche Medikamente abhängig machen sollte bekannt sein. Und meine Erfahrung mit einem etwas stärkeren Medikament war nicht so gut. Ich habe 0,5mg Tavor bekommen diese haben beim ersten Mal mir ein gutes Gefühl gegeben jedoch beim 2. Mal die genau Gegenteilige Wirkung erzielt und ich hatte den Eindruck die Panik war stärker als zuvor.

Mir geht es ähnlich wie dir. Bin eine Zeitlang überhaupt nicht aus der Wohnung gekommen. Dann habe ich angefangen kleine Spaziergänge in meinem Umfeld zu machen. War schlimm die erste Zeit: Sehstörungen, Derealisation etc. Heute geht es weitestgehend normal.

Wenn ich heute weiter weg muss, geht es aber nur mit Tavor.

Ja Petrus manche Tage geht es dann schaff ich es auch mal in den Supermarkt. Aber innerhalb der 2 Jahre habe ich so einen sicheren radius von 1km geschaffen den es gilt zu erweitern.

Also dir scheint Tavor ja zu helfen hast du keinerlei Nebenwirkungen welche dosis nimmst du zu die wenn du weiter weg musst? Welche Entfernungen sind dann für dich möglich?
Liebe Grüße

Tavor ist keine Dauerlösung, nur für seltenen Gebrauch gedacht. Vorsicht! Gerade bei Angsterkrankungen schlittert man mit Tavor schnell in eine Abhängigkeit, dann hat man ein weiteres Problem zu den anderen hinzu.

Antidepressiva sind etwas anderes.

In psychosomatischen Kliniken muss man nicht automatisch Tabletten nehmen, im Gegenteil, in verhaltenstherapeutischen Kliniken werden Tabletten vor Konfrontation sogar manchmal entzogen. Wenn Du eine guten Verhaltenstherapeuten an der Hand hast, dann versuch es halt auf diesem Weg. Warum nicht. Hauptsache es hilft.

Übrigens sind oft auch Tageskliniken zu empfehlen.

Tagesklinik hört sich nach einer guten Alternative an. Vielleicht sollte ich das mal in Erwägung ziehen. Und mich darüber informieren ob so etwas hier in der Umgebung möglich ist.

Ja. Information ist ganz wichtig! Ich selbst war nicht in einer Tagesklinik, habe aber von einigen gehört, dass das was bringt. Am besten rufst Du bei den Kliniken an und fragst,ob sie das anbieten. Kannst auch bei der Krankenkasse fragen.

Eine gute Möglichkeit ist auch zu gucken, ob es eine Selbsthilfegruppe für Ängste in Deiner Umgebung gibt. Da bekommt man auch gute Informationen.

In welcher Gegend wohnst Du denn? In größeren Städten gibt es häufig Selbsthilfegruppen.

Zitat von Agora945:
Also dir scheint Tavor ja zu helfen hast du keinerlei Nebenwirkungen welche dosis nimmst du zu die wenn du weiter weg musst? Welche Entfernungen sind dann für dich möglich?


Bei mir reichen da 1 mg vollkommen aus. Meist nehme ich die wenn ich zum Arzt etc. muss. Sonst nehme ich ja täglich 0,5 mg.

Petrus

Antidepressiva machen nicht abhängig.

Wer versorgt dich denn oder wie überlebst du
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Durch meine Eltern Serthralinn

A


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Dr. Christina Wiesemann
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