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Hallo zusammen,
Nie hätte ich gedacht dass mich so etwas jemals trifft und ich einen solchen Text verfasse.
Ich weiß auch nicht was ich mir erhoffe, nachdem ich unzählige eurer Beiträge durchforstet habe und mich auch in vielem selbst wieder erkannt habe.
Ich schätze dass ich mir einfach mal selbst alles von der Seele schreiben muss.
Über jeden Kommentar eurerseits freue ich mich natürlich sehr.

Ich versuche mich einfach mal kurz zu halten.
Seit mehreren Jahren merken mein Partner und ich schon dass ich mich verändert habe.
Alles begann schleichend (über Jahre) mit meinem Beruf als Krankenschwester und Stationsleitung. Stetiger Stress, Anrufe der Mitarbeiter 24/7, keine Ruhe.
Ich habe Hobbys, Freunde und jegliche Lebensfreude schlichtweg verloren.
Jeder selten vorkommende freie Tag musste zu 110% ausgenutzt werden. Dies führte dazu dass ich mich in der Zeit in der ich mich eigtl erholen sollte, weiter nur unter Druck gesetzt habe.
Ich konnte und kann mich bis heute einfach nicht entspannen.
Für Sport, der mir einst super wichtig war fehlt mir ganz einfach die Kraft und Schichtbedingt auch die Zeit.
Dennoch liebe ich meinen Beruf und brenne dafür.
Hinzu kommt, dass mein Vater mir mein Leben lang eingetrichtert hat nichts zu sein und niemals etwas zu werden.
Ich leiste gute Arbeit, werde auf jeder Station gelobt und weiß was ich kann. Dennoch sitzen seine Worte noch immer tief.
Was ich damit sagen will;
Eine Vorgeschichte gibt es definitiv.

Aktuell ist es so, dass ich wegen Depressionen und starken Panikattacken Mirtazapin und Citalopram verordnet bekommen habe. Dies hab ich ca ein 3/4 Jahr genommen und außer 10kg mehr auf der Waage die mein Selbstwertgefühl noch weiter minimiert haben gab es keine Veränderung. Also habe ich die Medikamente schleichend abgesetzt.
Der Psychiater der sie mir verschrieben hat, äußerte lediglich ich sei eine Powerfrau . das war also die Erklärung für alles.
Meine Panikattacken empfand ich als sehr extrem. Ich hatte so ziemlich alle Symptome die man sich vorstellen konnte.
In diesen Situationen lief ich einfach planlos umher, wusste nicht wohin mit mir. Hauptsache bewegen, jeder Stillstand hat meine Panik noch verstärkt. Ebenfalls jede Sorgenvolle Bemerkung meiner Mitmenschen. Der Panik durfte ja keine Beachtung geschenkt werden, sonst wurde diese nur verstärkt.
In schlimmen Fällen musste ich mich unter die kalte Dusche stellen.

Einige Zeit hatte ich dann auch ohne Medikamente alles gut im Griff.
Mir ging es ganz gut. Ich habe mich selbst motiviert und Lebensfreude zurück erlangt.

Vor ca. 3 Wochen kamen nun, warum auch immer, schlagartig die Panikattacken zurück.
Welcome Back
Gefühlt so schlimm wie nie zuvor und mit einem Sack voll neuer körperlicher Symptome die ich noch nicht kannte.
Daher ging ich auch jedes mal fest davon aus dass es nun aber keine Panikattacke mehr, sondern eine ernsthafte Erkrankung sein müsste.
Ganz stark ausgeprägt waren die Symptome
- Kurz vor Tiefschlafphase wahnsinnig hochgeschreckt mit dem Gefühl vergessen haben zu atmen
- Schwindel (Bei Ruhe sowie Aktivität)
- Stromschlagartiger, vernichtender Schmerz entlang meiner rechten Halsschlagader bis hin in die Magengegend
- Stechen hinter dem Sternum (Bei Ruhe sowie Aktivität)
- Angst vor Herzinfarkt/Kammerflimmern
- Angst vor Lungenembolie

Es wurde mir Blut abgenommen, ein EKG geschrieben und ein MRT vom Schädel gemacht. Alles o.B.

Bis heute quälen mich diese Angina Pectoris ähnlichen Schmerzen, Rückenschmerzen und vor allem der Schwindel der fast den ganzen Tag vorhanden ist.
Aus Angst kontrolliere ich jede Weile meinen Blutdruck, Puls etc
Es macht mich einfach verrückt.
Ich gehe jeden Abend mit dem Gefühl ins Bett am nächsten Tag nicht mehr aufzuwachen. Und davon bin ich wirklich überzeugt.
Ich möchte einfach nur noch weinen.
Ich kann mir nicht vorstellen dass diese Symptome allein von meiner Psyche kommen.
Wieso jetzt? Ich mache doch einfach weiter wie sonst auch.
Habe normale Gedanken an meine Zukunft, wie jeder sonst auch.
Wann hat das endlich ein Ende? Ich möchte einfach nur noch normal leben.

Eine Psychotherapie habe ich noch nicht wahrgenommen, habe es jedoch in baldiger Zukunft vor.

Ich freue mich wie gesagt über jeden Kommentar.
Liebe Grüße

10.11.2019 23:20 • 10.11.2019 x 1 #1


1 Antwort ↓

-Leeloo-
Mich hat es vor 2 Wochen nach über 15 Jahren auch wieder mit Panikattacken erwischt, heftiger als damals und auch mit nicht bekannten Symptomen.
Bis jetzt habe ich mich sehr viel mit Achtsamkeit beschäftigt und zu den Panikattacken hatte ich auch einen Thread mit einem Link eröffnet für alle, die unter akuten Panikattacken leiden. In diesem Video ist das sehr gut erklärt, wie man am besten damit umgehen kann.
In der Achtsamkeit lernt man, die Dinge anzunehmen, so wie sie sind, nicht weiter zu bewerten und andere Strategien zu entwicklen, was mir endlich auch mal ein Verständnis gegeben hat, als mich dauernd in der Vergangenheit oder in der Zukunft mit meinen Gedanken zu stecken, denn wichtig ist es, immer im Hier und Jetzt zu sein.

Eine kontinuierliche Übung und es ist ein Prozess, der nicht von heut auf morgen passiert, aber man soll sich da nicht unter Druck setzen, denn Druck erzeugt wieder Kampf. Annehmen bedeutet nicht resignieren sondern, seine Strategie zu ändern, um aus dem Teufelskreis wieder herausfinden zu können. Dazu gibt es wirklich gute Videos, wo das alles sehr gut erklärt ist. Ich hoffe, du findest für dich den richtigen Weg, denn es ist einfach ein schlimmes Gefühl.

10.11.2019 23:32 • x 1 #2





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