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Hey ihr Mitleidenden und Ratgeber,

Ich habe bereits zwei stationäre Psychotherapien hinter mir. Die erste Therapie fand im November 2015
und die zweite vom 03.03.2016 bis einschließlich 28.04.2016 statt. Die zweite Therapie hat wirklich etwas gebracht.

Bei den Diagnosen handelt es sich um eine kombinierte Persönlichkeitsstörung mit narzisstischen und
dissozialen Anteilen, einer mittelgradigen depressiven Episode und mehren Zwangsstörungen.

Die kombinierte Persönlichkeitsstörung äußert sich durch inzwischen verringerte Gefühlskälte, Impulsivität,
leichte Reizbarkeit, anderen die Schuld zuzuschieben, keine Verantwortung für mein Handeln zu übernehmen,
begehen von Straftaten, häufige Langeweile, aggressives Verhalten, Grenzen von anderen nicht achten,
starke Egozentrik und viele weitere Symptome, welche ich nun aber nicht allesamt aufzählen möchte.

Wie Depressionen sich äußern dürfte ich freundlicherweise als euch bekannt voraussetzen.

Die Zwangsstörungen äußern sich in einem inzwischen abgemilderten Kontrollzwang, Ausrichtung
auf Macht, Zählzwänge, Zwangsgedanken, den Zwang nicht auf helle Pflastersteine treten zu können
und einen extrem stark ausgeprägten Perfektionismus, welcher sich dadurch bemerkbar macht,
dass ich alle Dinge symmetrisch anordnen muss und penibel auf Groß- und Kleinschreibung,
Zeichensetzung und den formellen Aufbau eines Schriftstückes. Stichwort: Symmetrie des Textes.

Nun zu meinem Problem: Bereits seit dem Tod meiner Mutter im Jahre 2011 und dem Auslandseinsatz
am Hindukusch im Jahre 2012 habe ich Angstzustände, eine Angst nicht vor der Dunkelheit an sich,
sondern vor dem nicht greifbaren und ungewissen das in der Dunkelheit auf mich lauern könnte. Des
Weiteren kann ich mich dem Gedanken nicht erwehren, dass ich unter das Bett gezogen werden könnte,
wenn ich vor dem Bett stehe und laufe deshalb mit Anlauf los und springe auf mein Bett. Teilweise
kann ich nur einschlafen, wenn der Fernseher angeschaltet bleibt oder eine andere Lichtquelle an ist.
Zudem kann ich in der Dunkelheit, beziehungsweise nachts nicht in einen Spiegel schauen, weil sich mir
dann der Gedanke aufdrängt, dass darin eine dämonische Fratze auftauchen könnte, die mich dann
hämisch angrinst oder dergleichen. Außerdem kann ich nicht mit dem Rücken Richtung Tür schlafen, da
ich das Gefühl nicht loswerde, dass ich dann schutzlos ausgeliefert bin und ein Geist hinter mir stehen könnte.

Ich weiß, dass diese Ängste nicht real begründet sind und höre weder Stimmen oder ähnliches, noch fühle
ich mich in irgendeiner Art und Weise von irgendetwas verfolgt oder bedroht. Ich nehme Sertralin 150
Milligramm, einen sogenannten selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer. Diese bringen leider nichts.

Hat jemand dieselben Ängste und wenn ja, wurde bei euch eine Angststörung diagnostiziert oder kann
das meinen Zwangsstörungen zugeordnet werden oder ist das eine Angst- und Panikstörung und wie
habt ihr es geschafft die Angst als solches zu mildern oder aber noch besser, komplett zu überwinden.

Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich grundlegend keine Angst spüren kann durch die dissoziale
Persönlichkeitsstörung. Es handelt sich um diese frühkindlichen Ängste. Ein sexueller Missbrauch fand
statt und zwar im Alter von acht und neun Jahren (durchgehend) von einem Bekannten der Familie,
beziehungsweise dem Bruder meines damaligen Kindermädchens, welcher gleichgeschlechtlich veranlagt ist.

Ich bin euch für jede Antwort und der damit verbundenen Hilfe und Hilfestellungen dankbar.

Viele liebe Grüße

24.07.2016 18:46 • 25.07.2016 #1


1 Antwort ↓

Hallo,

früher hatte ich ähnliche Ängste auch, mir half es dass ich mir selbst einredete dass da nichts ist. Bei Betten die unten offen sind habe ich nach wie vor Sorge dass jemand darunter sein könnte, deswegen habe ich einfach ein Bett was unten zu ist. Wenn ich mich in diese Ängste hinein steigerte, wurden sie immer mehr, nahmen immer größere Ausläufe an. Deswegen redete ich mir ein, dass alles okay ist, dass mir nichts passieren kann. Genauso wie ich mir die Ängste selbst eingeredet hatte, so redete ich mir genauso ein dass alles gut war.

Und ich machte Dinge, wodurch ich mich sicherer fühlte, beispielsweise ein Schnakennetz über dem Bett aufhängen und mir einreden, dass ich dadurch geschützt sei. Ich hing einen Talismann am Kopfende meines Bettes auf, dem Schutz nachgesagt wurde. Die Hauptsache hinter all dem war, dass ich mich einfach sicherer fühlte, was dann dabei half, dass ich weniger dieser Ängste hatte. Du könntest auch die Tür von innen abschließen und den Schlüssel stecken lassen, und bei Licht zu schlafen fände ich nicht schlimm, da gibt es ja auch extra Nachtlichter. Vor ca. 2 Jahren hatte ich auch wieder eine Phase, wo ich ein Steckdosen-Licht brauchte um schlafen zu können.

Lg Blueheaven.





Dr. Christina Wiesemann
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