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S
hallo ihr lieben

ich hab wieder mal eine frage, ob mein verhalten sinnvoll oder gar am ende eher kontraproduktiv ist.

da ich mich ja kaum vor die haustüre getraue, ist für mich jeder spaziergang eine wunderbare erfahrung. nun habe ich gemerkt, dass ich mutiger werden, wenn ich auf foto-jagd gehe. ich entferne mich weiter von zu hause, hab zwar angst, kann die aber vergessen, wenn ich durch den sucher spähe. ich war so am samstag über drei stunden unterwegs, was für mich eine leistung ist.

jetzt bin ich aber etwas gespalten. einerseits bin ich froh, dass ich einen weg gefunden habe, der mir ermöglicht, die welt neu zu entdecken, andererseit ist ja alles nur ablenkung.

ich kann meine panik selten auf kommando rufen, aber was immer da ist, ist die angst vor der angst. dieser versuche ich nun mit der kamera entgegenzuwirken. es macht einfach riesenspass, und ich möchte meinen bewegungsradius nach und nach vergrössern, weil ich zum ersten mal seit jahren wieder raus will. wäre doch zu schade, wenn ich schöne motive nicht einfangen könnte.

ist das nun sinnvoll, oder richtet das ganze auf dauer mehr schaden an, weil es schlussendlich ja gar keine richtige konfrontation (im therapeutischen sinne) ist? flüchte ich nicht schon wieder?

einen lieben gruss

saorsa

18.08.2008 13:00 • 18.08.2008 #1


14 Antworten ↓


P
Ich glaube mich zu erinnern, dass es da 2 beschriebene Varianten von Doris Wolf gab.
Zum einen ist es natürlich toll was du da machst, aber auch sie merkte an: Was ist, wenn derjenige sein Hilfsmittel einmal nicht zur Hand hat.
Ich weiss es wirklich nicht, aber warum soll ein umstrukturiertes Denken nicht auch hilfreich sein?
Gute Frage Saorsa!
Liebe Grüße
Iris

18.08.2008 13:06 • #2


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Alles nur ablenkung? gut oder schlecht?

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S
Hallo Liebes,


ich finde die Idee super.
Denn Du fliehst ja nicht, Du bist ja draußen!
Ich selber bin Künstlerin seitdem ich dazu in der Lage bin, alleine einen Stift oder ähnliches zu halten.
Ich zeichne, spielte Klavier, singe, male, etc etc etc..

Kreative Beschäftigung versetzt einen in einen meditativen Zustand, man nennt dies auch aktive Meditation, weil man dann um sich herum alles vergisst und sich innerlich eine super Entspannung einstellt.

Wenn Du draußen bist, egal womit Du Dich beschäftigst, dann fliehst Du ja nicht und dein Unterbewusstsein fängt dann nach ner Zeit an sich zu merken, dass draußen keine Gefahr droht, somit sollte auch die Angst nach einer Zeit abnehmen so dass Du auch mal ohne die Kamera rauskannst.
Ich würde aber provokativ immer wieder die Kamera zu Hause lassen, der Kreis der Sicherheit wird sich dann immer weiter ausbreiten.

Ich als Laie der Psychotherapie aber als Experte in Sachen Selbsthilfe und vor allendingen Meditation würde sagen, dass es sehr gut ist was Du machst.

Du erlebst so immer wieder kleine Erfolgserlebnisse das stärkt das Selbstbewusstsein und die Motivation.

Ich kann Dir nur sagen: Bleib dran! Das ist super!
Freue Dich auf jeden Moment, den Du draussen bist!! Sei Stolz auf Dich für jeden Schritt den Du machst..
Schreib es Dir auf und les es Dir durch wenns mal wieder nen Tag gibt, wo es Dir nicht sogut geht!

Alles Liebe,
sherlock

18.08.2008 13:07 • #3


S
naja, wirklich umstrukturiert ist da ja nichts... das verunsichert mich auch. und eben wie du schreibst, was wenn das hilfsmittel nicht da ist.

für mich ist es einfach so, dass ich mich der angst vor der angst eher stellen kann. wie gesagt, sie kommt auch mit kamera, aber ich kann mir eher sagen: ach ja, wieder ein paar symptome, aber die werden dich jetzt nicht abhalten, weiter neue tolle bildmotive zu suchen oder auch jetzt gehe ich mal raus, wenn mir nicht so top ist.

das hätte ich früher nicht gemacht, weil es ja keinen grund (ausser eben des therapeutischen) gegeben hat. die wirkliche konfrontation kriege ich ja hinten und vorne nicht gebacken (und wenn überhaupt nur alleine im stillen kämmerlein).

18.08.2008 13:12 • #4


P
Ich stelle jetzt mal vielleicht eine sau doofe Frage. Kamera geht ja über das Visuelle, Augen, Blickrichtung etc. Könntest du mal einen Versuch mit einer Sonnenbrille wagen?
Grüssli
Iris

18.08.2008 13:14 • #5


S
vielen dank sherlock

ich hatte deinen beitrag noch nicht gelesen, während ich meinen letzten getippt habe.

nun ja, ich hoffe mal, du hast recht. ich werde versuchen, auch ohne kamera die spaziergänge zu machen. auch wenn ich dann sicher, den tausend schönen motiven nachtrauern werde.

18.08.2008 13:15 • #6


S
iris - das mit der sonnenbrille hilft mir nicht. die kamera ist mehr ein grund, warum ich etwas trotz angst machen möchte. dadurch, dass ich mich auf ein motiv konzentrieren kann, wird meine atmung normaler und ich alles in allem viel ruhiger.

18.08.2008 13:18 • #7


S
Versuche doch einfach, kleine Schritte zu gehen..
Jede Meile beginnt man mit dem ersten Schritt..

Ich meine, andere nehmen Medkamente als Krücke und da finde ich eine Kamera is wohl das kleinste Übel da.. find ich zumindest..


Es ist positiv dass Du wenigstens schonmal rauskannst..

Gewöhne Dich doch erstmal daran, regelmässig rauszugehen und dann lasse die Kamera eben immer mal weg.. geh vor die Tür und gehe immer ein bischen weiter... auch wenn es nur ein paar Meter sind, versuche einige Minuten stehenzubleiben wenn Du angst hast und nicht gleich panisch reinzurennen.. Grade im Moment der Angst ist es wichtig.. Es ist schwer, sehr schewr ich weiß... Ich hab das jedesmal im Supermarkt wenn cih dann das Gefühl habe, mein Magen dreht sich um.. dann sag ich mir Nee, ich bin stärker als die Angst und bis auf einem Mal bin ich immer geblieben..

18.08.2008 13:20 • #8


ZZerRburRuSs
Es ist auch wichtig Dinge zu tun ohne dabei an Angst zu denken !

Mit zunehmender Angst wird das ja wie wir wissen immer schwieriger deshalb : Geniesse was du tust wenn du es geniessen kannst !
Ohne Rückfrage .

Wenn dir knippsen also Spass bringt , tu es einfach !

Vielleicht ! irgendwann kannst du ja mal mit deiner Kamera busfahren oder ins Kaufhaus gehen .Aber nur vielleicht , um dann das Gute , Sichere mit dem praktischen zu verbinden .

Aber eigentlich , Fotografieren macht Spass ! Also tu ich es ! punkt

lg ZZ

18.08.2008 13:28 • #9


S
danke Zz

dann tu ich es doch! *g*... sonnenuntergänge ich komme, und wenn ich euch durch die ganze stadt verfolgen muss...

18.08.2008 13:37 • #10


B
Saorsa, ich kann mich da allen hier nur anschliessen.Fotographieren ist ein sehr schönes Hobby ich teile es mit dir., man kommt auf andere Gedanken und man erkundet immer neues.Ich wünsche dir weiterhin viel Spass und Erfolg damit ,und viele weitere Erkundungenin deinem Leben egal ob mit Kamera oder ohne aber auf jeden Fall das weiss ich ohne Ängste.


Ganz liebe Grüsse und knuddler und
viele tolle Fotomotive und viellllllllll Motivation also ran an die Linse ääähm meine ans Opjek( tiv)

Von Biggi

18.08.2008 13:39 • #11


S
danke liebe biggi *lieb zurückknuddel*

das schöne ist, dass es mir seit jahren wieder spass macht, raus zu gehen. ich hätte nie gedacht, dass mich dazu etwas motivieren könnte (freiwillig!).

18.08.2008 13:41 • #12


E
Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Schritt,
ich freue mich mit dir, dass du deine Freiheit ein wenig zurück erobert hast. Nutze diesen Weg, sooft du kannst.
Sei ein bißchen flexibel dabei, geh mal mit und mal ohne Kamera, geh unterschiedliche Wege.
Deine Gedanken konzentrieren sich auf etwas wunderschönes, sie entspannen. Deine Seele bekommt mit, dass es etwas viel schöneres gibt, als Gedanken über die Angst.



Das Glück besteht nicht darin,
dass du tun kannst, was du willst,
sondern darin, dass du immer willst,
was du tust.

Engelchen106

18.08.2008 13:59 • #13


B
Engelchen 106

Genau so ist es ich schliesse mich dir voll und ganz an.


LG Biggi

18.08.2008 14:07 • #14


Q
Hallo Saorsa,

meine Meinung zu deinem Verhalten wäre folgendes:

Erstens finde ich generell richtig wie du an die psych. Sachen bei dir herangehst. Das ist einfach erstmal richtig so, aktiv zu werden und einfach was zu versuchen.

schaden wird dir das denke ich mal auf keinen Fall. Schlimmstenfalls kommt langfristig nichts dabei heraus.

Ich möchte dir einen Tip mit auf den Weg geben:
Du solltest dich nicht nur auf das Ablenken konzentrieren, sondern auf deinen Körper mit seinen Reaktionen achten. Aber da würdest du vielleicht auch nicht gleich Stunden das Haus verlassen können. Würdest du auf deine Ängste hören, würdest du vermutlich nur wenige Minuten erstmal raus kommen, aber du lernst dabei vielleicht besser dein Körper zu verstehen und dich besser zu verhalten als mit Ablenkung. Und dann geht es dir mit den Ängsten dann genauso, wie mit der Angst vor dem tiefen wasser als Nichtschwimmer. Und diese Angst ist dann, wie du weist, sofort weg, wenn du Schwimmen gelernt hast, also wenn du weist, wie du dich verhalten must. Und das lernst du über Ablenkung glaube ich eher nicht.

Trotzdem kann ich mir vorstellen, das du vielleicht auch einige Fortschritte so machen kannst. Wenn du viele Stunden raus kommst - bringt das natürlich auch was. Nicht nur für die Seele, auch für deinen Körper. Aber du solltest dich aber auf Rückfälle dann vielleicht auch gefaßt machen. Ich habe so ungefähr wie du es jetzt machst, auch erstmal über Monate Fortschritte erreicht, aber dann kam es noch schlimmer als zuvor bei mir. Ich will dir aber den Mut nicht damit nehmen. Vielleicht gelingt es dir doch ohne so ein Rückfall vorwärts zu kommen. Und wenn es dir dann wie mir ergeht, bist du vermutlich auch an der Stelle, wo es dann nur noch aufwärts gehen kann und wird, und das ist dann doch auch etwas wert. Du darst aber nie dich selbst aufgeben und die Hoffnung verlieren egal wie aussichtslos manches erscheint. Es gibt immer einen Ausweg, Leider ist die Suche manchmal sehr lang.

Viele Grüße und viel Erfolg

18.08.2008 21:45 • #15


A


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