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white_cat
Ok, das ist natürlich ein heftiger Schicksalsschlag. Da ist es verständlich, dass es dir so schlecht geht.
Hast du denn Angst selbst so etwas zu erleiden, oder belastet es dich mehr deinen Vater so zu sehen? Hattet ihr denn ein sehr enges Verhältnis?

Das musst echt furchtbar sein, sowas mitzuerleben... Ich hab nur mal mitbekommen, wie meine Oma in den Unterzucker kam und umgekippt ist. Aber selbst das hat mich total in Panik versetzt. Ich war komplett überfordert und musste den Raum verlassen, weil ich einfach nicht damit umgehen konnte. Dabei ging es ihr nach einer Infusion gleich wieder besser.

Ähnlich war es, als ich sie später im Krankenhaus liegen sehen musste, mit einer schweren Lungenentzündung. Ich war alleine bei ihr und als ich wieder ging, kam mir mein Vater entgegen. Er wurde von den Ärzten informiert, dass sie wohl bald sterben würde. Das war auch heftig, denn ich war ja kurz zuvor noch da. Ich machte mir danach Vorwürfe, ich wäre schuld an ihrem Tod. Ich dachte, meine Anwesenheit hätte sie zu sehr aufgeregt, denn als ich ihre Hand nahm, fing sie schwer an zu atmen. Ich weiß, dass das eigentlich Blödsinn ist, aber ich muss trotzdem ab und zu noch daran denken...

Ich konnte am Schluss nicht bei ihr sein. Auch nicht bei meiner anderen Oma. Ich hab es einfach nicht ertragen sie so zu sehen. Ich will die Menschen so in Erinnerung behalten, wie sie waren, als es ihnen noch gut ging. Andere können da besser mit umgehen, aber ich hab da extreme Probleme.

Wenn du bisher nur Medikamente nimmst, solltest du wirklich auch mal eine Gesprächstherapie in Angriff nehmen. Sowas hilft viel mehr, als einfach nur Medikamente zu schlucken.

LG
white_cat

09.10.2016 13:41 • #21


B
Also beides würde ich sagen. Es war anfangs schlimmer, also die Angst, dass es mir auch passieren könnte. Das hat sich zum Glück etwas verbessert, aber seine Situation nimmt mich denke ich schon ziemlich mit. Auch das meine Mutter erschöpft ist und selbst auch viel Stress hat macht mir immer Sorgen.

Ich würde aber trotzdem sagen, dass derzeit meine grössten Sorgen eigentlich nur die Symptome aind. Also ich bin gestresst und genervt, dass ich nicht mehr wie früher in der Uni sitzen kann oder in ein Restaurant gehen kann und nur mit den Symptomen kämpfen muss. Also empfinde ich nicht irgendwelche grossen Sorgen über die Eltern, sondern über meine Situation. Ob ich natürlich unterbewusst dennoch viel für die Situation der Eltern leide, ist auch möglich. Aber ich hab das Gefühl ich kann damit umgehen , nur dass ich halt immer so kaputt und müde bin und nicht die Kraft habe mehr zu helfen bzw. einfach wieder normal zu sein, das macht mich fertig.

Ich werde es auf jeden Fall ansprechen, ich habe kein Bock mit 24 noch weitere Jahre so zu leben und hoffe einfach, dass mein Körper jung und fit genug ist irgendwann besser mit der Situation umzugehen.

09.10.2016 15:36 • x 1 #22





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