Treueseele
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Angefangen hat dies damit, dass ich mit etwa 8-9 Jahren ständig Angst hatte, dass meine Mutter stirbt. Später wurde es noch schlimmer. Ich war in einer Phase, in der ich schlechte Noten in der Schule schrieb und mich in der Schule manchmal daneben verhielt. Logischerweise hat meine Lehrerin dann meine Eltern informiert und ich bekam es Zuhause zu spüren. Diese Lehrerin hat mir aber wirklich gezeigt, dass sie nichts von mir hält und mich zum Teil auch vor der Klasse blossgestellt. Ich habe förmlich gespürt, dass sie mich nicht mag.
Meine Schwester hat mir dann sehr oft gesagt, dass ich wegen meinem Verhalten unsere Mama belaste und sie deswegen krank würde.
Ich musste dann die Schule wechseln und traf auf eine Lehrerin, die meine Rettung war. Sie war streng, aber unglaublich herzlich und mit klaren Regeln. Sie hatte unsere Klasse im Griff. Meine Vorgeschichte und die Gründe für den Wechsel der Schule waren ihr natürlich bekannt, aber wir haben nie darüber geredet. Ich habe gespürt, dass sie mir helfen will. Sie nahm sich Zeit für mich und plötzlich war ich Klassenbester und ein Musterschüler. Meine Schulfreunde meinten dann immer, dass ich der Lieblingsschüler bin. Ich war aber sehr beliebt in der Klasse, da ich ruhig, lustig und einfach angenehm war.
Die Angst, dass meine Mutter krank wird, blieb. Ich musste öfters sicherstellen, dass sie lebt. Manchmal musste ich das Klassenzimmer verlassen, um kurz Zuhause anzurufen. Mir reichte es, nur kurz die Stimme meiner Mutter zu hören, dann hatte ich einige Stunden Ruhe. Manchmal schlich ich mich in der Nacht zu ihrem Zimmer, um zu prüfen, ob sie atmet.
Das ging dann sicher bis zu meinem 16 Lebensjahr so. Später hatte ich dann Angst, nicht gut zu riechen oder Mundgeruch zu haben. Diese Angst blieb einige Jahre. Mal mehr, mal weniger.
Später kam dann auch die Angst vor Krankheiten und eine heftige Panikstörung dazu, die ich jahrelange bekämpten musste.
Jetzt bin ich über 30 Jahre alt und muss sagen, dass ich immer eine gewisse Angst verpüre. Meistens sind es Krankheiten. Aber auch Verlustängste. Ich mache mir Sorgen und meine Geschwister, meine Neffen und Nichten, meine Eltern und so weiter. Es kommt einfach immer eine neue Angst dazu.
Ich mag nicht mehr und spüre, dass ich den ganzen Stress nicht mehr ertrage.
01.06.2025 23:16 • • 04.06.2025 x 1 #1