Zitat von Butterblume81:
Da ich mich seitdem ich arbeitslos bin sozial isoliert habe und kaum noch Freunde habe (wenn sie vorher so nennen konnte) muss ich mich nicht ganz so oft rechtfertigen.
Bist du sicher, dass deine Freunde sich wirklich von dir zurückgezogen haben? Vielleicht ist das auch nur deine subjektive Einschätzung und deine Freunde würden gerne weiter mit dir Kontakt haben, können aber mit deiner Veränderung nicht umgehen. Freunde ziehen sich doch normalerweise nicht zurück, nur weil jemand nicht gleich wieder einen Job findet. Aber manche Leute wissen nicht so recht, wie sie mit jemandem umgehen sollen, dem es schlecht geht. Würden zwar gerne helfen, fühlen sich aber unsicher und halten sich dann zurück.
Du kannst ja mal schauen, ob du zu dem neuen Sachbearbeiter einen guten Draht bekommst und zumindest einen Teil deiner Probleme preisgeben kannst. Gerade wenn dir Sanktionen drohen, wäre es doch vielleicht ganz gut, wenn man dort Bescheid wüsste. Schließlich liegt es ja nicht an fehlendem Willen von dir, sondern ist durch deine Erkrankung bedingt. Allerdings ist natürlich die Frage, ob die nicht das Arbeitslosengeld kürzen, wenn sie der Meinung sind, dass du dem Arbeitsmarkt gar nicht voll zur Verfügung stehst. Das weiß ich nicht, wie das rechtlich ist.
Dass man in einer Klinik erstmal alles abgenommen bekommt, habe ich bisher nur von Patienten gehört, die zwangsweise auf einer Akut-Station waren. Bei jemanden, der freiwillig kommt, ist das ja wohl wirklich übertrieben. Da hätte ich auch den Rest an Energie zusammengekratzt und wäre gegangen. Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich mir eine Klinik vorher genau ansehen. Ich habe in meinem allernächsten Umfeld jemanden, der vorher noch halbwegs zurecht gekommen ist und auf Druck der Therapeutin in eine Klinik gegangen ist. Später auch nochmal in eine Reha-Klinik. Leider hat ihn beides mehr zurückgeworfen als geholfen. Man ist ständig mit Menschen zusammen, denen es auch schlecht (oder noch schlechter) geht, ist abgeschnitten vom normalen Leben, dann kommt noch die Trennung von der Familie dazu... Und wenn man Medikamente ablehnt, hat man meist einen schlechten Stand bei den Ärzten. Ist aber wirklich nur meine eigene Erfahrung.
Ich wünsche dir, dass du wieder die erste Schritte zurück ins Leben schaffst. Den richtigen Weg dahin findest du bestimmt.
LG Luna