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In 6 Jahren werde ich in Rente gehen und ich habe jetzt schon Angst vor der Einsamkeit und der Isolation.
Geht es jemandem genauso?
Andere sagen, dann fängt das Leben noch mal richtig an. Ich denke eher es ist das Ende.
Ich versuche jetzt schon mir einen Freundeskreis aufzubauen, aber es ist sehr schwer. Mein Mann will nur zuhause sein und seine Ruhe haben. Mir fehlen die Menschen. Unser früherer Freundeskreis hat sich nach einer Erkrankung meines Mannes zurück gezogen und selbst meine Cousine und ihr Mann ziehen sich immer mehr zurück. Die beiden Männer verstehen sich überhaupt nicht, was aber an beiden liegt.
Der Versuch, sich nur mit meiner Cousine zu treffen misslingt immer wieder, da sie berufstätig ist und ihr Mann in ihrer Freizeit dann meist wegfahren will.

Ich habe mich also entschlossen jetzt schon zu beginnen.
Seit letzte Woche bin ich in einem Näheres, der sich 14tägig trifft. Ich gehe zweimal wöchentlich ins Fitness Studio, aber da hat man höchstens Kontakt zum Personal. Sonst trifft man eigentlich nie die selben, obwohl ich zu festen Tagen kommen.
Ich habe wieder Kontakt zu einer ehemaligen Kollegin aufgenommen, die aber 20 Jahre jünger ist, daher ist das eher etwas für ab und zu.

Ich hatte schon mal ein ähnliches Thema aufgemacht, da kamen schon gute Ideen. Ich habe auch noch weitere, trotzdem überfällt mich oft diese Panik. Meinem Mann geht es gerade gesundheitlich nicht gut wegen Diabetes und vielleicht ist sie deshalb noch präsenter.
Wieso habe ich so Angst obwohl ich gute Ideen habe? Manchmal denke ich, mir fehlt halt eine gute Freundin, Vertraute?

Ach, ich weiß nicht, bin heute irgendwie ganz durch den Wind.

06.06.2023 10:01 • 12.10.2023 x 4 #1


14 Antworten ↓


Zitat von Karimma:
Wieso habe ich so Angst obwohl ich gute Ideen habe? Manchmal denke ich, mir fehlt halt eine gute Freundin, Vertraute?

Vielleicht weil du daran zweifelst? An deinen Ideen? Aber eine Idee ist besser, wenn man sie umsetzt und daraus kann man dann die Resultate ziehen. Was tut dir gut, was eher nicht? Ist es nur zweckmäßig oder eine echte Verbundenheit?
Ich kann dir leider keinen Rat geben, wobei ich auch manchmal die Gedanken habe (ich bin bereits in Rente, aber noch nicht über 60). Ich gestalte meinen Tag so gut wie es geht, wie ich kann, bewusst.
Eine gute Freundin hatte ich mal, na ja, gut kann man im Nachhinein auch nicht mehr sagen. Ja, manchmal fehlt einem ein gutes Gespräch, aber noch bin ich zufrieden und eher froh, wenn ich während der Woche allein meine Ruhe haben darf.
Es muss halt auch passen, mit Oberflächlichkeiten kann ich nicht viel anfangen. Aber ich rede eigentlich auch nicht so gern viel, das stresst mich eher. Ich kann zum Beispiel mit meinem Partner einfach mal irgendwo in der Natur sitzen und nichts sagen, das ist wirklich befreiend und erholsam. Allein funktioniert das auch sehr gut. Da er auch eher der ruhigere Typ ist, passt das ganz gut.
Aber ja, ähnliche Gedanken habe ich trotzdem manchmal.
Vielleicht könnte auch ein Tier helfen?
Ich wüsste nicht, wie es ist, einsam zu sein. Das wird man wohl erst dann wissen, wenn es soweit ist. Ob man da vorsorgen kann/sollte - keine Ahnung.

A


Angst vor der Einsamkeit im Alter

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@Karimma Ich bin seit etwas über zwei Jahren in Rente und bin seitdem ehrenamtlich tätig beim Roten Kreuz. Ich finde es gut, dass du dir jetzt schon Gedanken machst und Vorbereitungen triffst. das klappt bestimmt und wenn man irgendwo einen Fuß in der Tür hat, kommen andere dinge dazu. Ich verbringe auch viel zeit mit Familie und Freunden und genieße die Freiheiten, die ich jetzt habe. Ich musste mich allerdings auch etwas daran gewöhnen, nicht mehr zu den Erwerbstätigen und zu meiner alten Arbeit dazu zu gehören, aber ich treffe noch viele ehemalige Kolleginnen. Ich blicke nach vorne, nicht zurück.

@Karimma, ich gehe nächstes Jahr in Rente und habe auch keinen großen Freundeskreis. Möglicherweise ziehe ich noch einmal um, da müsste ich sowieso von vorne anfangen. Auch überlege ich, in ein spezielles Wohnprojekt, z.B ein Mehrgenerationenhaus, zu ziehen. Ehrenamtliches Engagement kann ebenfalls helfen, andere Menschen kennenzulernen. Empfehlen kann ich dir auch die Online-Plattform nebenan.de. Dort sind nur Menschen registriert, die in deiner unmittelbaren Nachbarschaft leben. Wenn du z.B Interesse an einer Aktivität hast, dann kannst du dort nach Gleichgesinnten suchen.

Vielen lieben Dank schon mal an alle. Melde mich heute Abend ausführlicher.

Ich lebe ja seit dem Tod meiner Mutter schon seit über 7 Jahren ganz alleine, meine einzigen Verwandten wohnen fast 300km weit weg und ich habe nur einen sehr kleinen Bekanntenkreis. Arbeiten tue ich seit 4 Jahren nur noch an 3 Tagen die Woche, davon ein Tag Homeoffice. So konnte ich schon fürs Rentendasein trainieren und bin 100% sicher, dass ich mich als Rentnerin weder einsam fühlen noch mich langweilen werde. Ich will nur bis 63 arbeiten und kann es kaum abwarten, dass die Zeit (1 Jahr und 7 Monate) vergeht. Und falls es doch dazu kommen sollte, dass ich mich langweile, werde ich mich an der Uni als Gasthörer einschreiben.

Vielen Dank schon mal für eure Antworten und tollen Ideen.
Ich werde sie mir aufschreiben und dann mal sehen was passiert.
Gasthörer finde ich spannend oder auch das Abitur nachholen war schon mal meine Idee.
Jedenfalls noch etwas lernen. Das ist auf jeden Fall dabei.
@Schlaflose es ist toll, dass du so ruhig leben kannst und dir selber genug bist. Das wäre auch mein Traum. Allein schöpfe ich auch die meiste Kraft. Ich will auch keinen großen Bekanntenkreis nur ein paar Menschen mit denen ich mich austauschen kann. Eine beste Freundin wäre meine Wunschvorstellung.
Das Ehrenamt ist auch eine spannende Sache. Kommt mit auf die Liste. Danke dafür.

Zitat von Karimma:
In 6 Jahren werde ich in Rente gehen und ich habe jetzt schon Angst vor der Einsamkeit und der Isolation.

Das ist noch ziemlich lang bis dahin. Hast Du neben Deiner Arbeit denn jetzt überhaupt schon
Zeit dafür Kontakte zu pflegen?

Zitat von Karimma:
Wieso habe ich so Angst obwohl ich gute Ideen habe?

Könnte es sein, dass es Dir nicht so leicht fällt auf fremde Menschen zuzugehen? Dann könnte ich
verstehen, warum Du Dir heute schon Gedanken darüber machst.
Allerdings goße Angst vor Einsamkeit hilft Dir heute gar nicht. Bitte lass die Situation erst mal nah an
Dich herankommen. Dann kannst Du immer noch etwas entscheiden, was Du machen kannst,
damit Du mit Menschen in Kontakt bleibst.

@Schlaflose
Wußte gar nicht das man sich als Gastzuhörer in der Uni einschreiben kann.
Das finde ich eine super Idee könnte ich mich sehr gut vorstellen.
Herzlichen Dank für die Info.
Wieder so ein grund warum ich dieses Forum hier so prima finde.

Zitat von Hotin:
Das ist noch ziemlich lang bis dahin. Hast Du neben Deiner Arbeit denn jetzt überhaupt schon Zeit dafür Kontakte zu pflegen? Könnte es sein, dass ...

Ja, dass hätte ich. Und ja, ich habe Probleme so ohne weiteres auf Personen zuzugehen.

@Karimma

Ich kann Dich gut verstehen, ich mache mir auch Gedanken darüber, obwohl es bei mir noch einige Zeit hin ist (werde demnächst 55). Unser Freundeskreis ist im Laufe der letzten Jahre fast verschwunden und ich habe auch keine gute Freundin. Das vermisse ich wirklich sehr. Und mein Mann ist auch nicht sehr unternehmungslustig, er sitzt am liebsten auf dem Sofa vor dem Fernseher.

Während meiner Elternzeit, als ich zu Hause war, habe ich viel ehrenamtlich gemacht und das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich wohne auf dem Dorf, da findet sich immer was. Das würde ich auf jeden Fall wieder machen. Dann steht auf jeden Fall die VHS auf meinem Plan - ich bin recht sprachbegabt, und würde gern eine Fremdsprache wieder aufpolieren, außerdem male ich gern.

Ich sehe allerdings das Problem eher in Richtung meiner Ängste. Wenn ich die bis dahin nämlich nicht im Griff habe, werde ich garantiert nichts von dem machen, da ich mich nicht aus dem Haus traue. Bisher brauche ich die Arbeit, die mich zwingt, jeden Tag aus dem Haus zu gehen. Während Corona habe ich gemerkt, dass die Angstschlinge sich immer weiter zuzieht, wenn ich nur zu Hause bin.

Ausserdem habe ich festgestellt, dass mich irgendwas triggert, wenn ich nichts zu tun habe, keinen Termin und auch z.B. wegen schlechten Wetters nicht in den Garten oder spazieren gehen. Dann bekomme ich Panik. Das wird wohl in der Rente öfters der Fall sein. Bisher hat mich die Arbeit das immer wieder rausgeholt.

Und ganz ehrlich gesagt - auch der Gedanke, tagein tagaus mit meinem Mann zusammen zu hocken löst in mir das aus:

Zitat von Karimma:
Ich versuche jetzt schon mir einen Freundeskreis aufzubauen, aber es ist sehr schwer.

Ich finde auch, dass es heutzutage eher schwer ist, sich einen Freundeskreis aufzubauen.
Zumindest finde ich das Wort Freund nicht so angebracht.
Ich empfehle eher das Wort Bekanntenkreis angebracht.
An eine Freundin hat man doch viel höhere Erwartungen, als an eine Bekannte, oder nicht?
Und aus Bekannten können ja später Freundinnen werden, wenn es passt.
Wenn Du sofort anderen gegenüber davon sprichst, dass Du Freundinnen suchst, könnten sie
sich eventuell am Anfang überfordert fühlen. Sollte man sich nicht erst mal einige Zeit nur
mal kennen lernen und testen, ob man gemeinsame Interessen hat?
Wenn mir jemand sagt, ich suche einen Freund, würde ich anfangs eher auf Abstand gehen.
Freundschaft verbinde ich damit, viel Zeit zu investieren und auch mich teilweise zu verpflichten.
Und je älter ich geworden bin, umso weniger hat mich das interessiert.

Zitat von Karimma:
Ja, dass hätte ich. Und ja, ich habe Probleme so ohne weiteres auf Personen zuzugehen.

Wenn Du also Zeit hast, dann solltest Du langsam mal überlegen, wie Du nach draußen gehst.
Es gibt so viele Menschen die Kontakt zu anderen suchen. Am einfachsten ist es vermutlich
über gemeinsame Unternehmungen und Interessen jemanden zu finden. Da ist es dann auch
nicht schlimm, wenn Du feststellst, dass es bei den ersten Kontakten nicht passt.
Dann musst Du eben weitersuchen.
Jedenfalls lernst Du dabei, auf Menschen zuzugehen. Und Du darfst auch sagen.
Tut mir Leid, ich glaube wir passen nicht zueinander.

Zitat von Kruemel_68:
@Karimma Ich kann Dich gut verstehen, ich mache mir auch Gedanken darüber, obwohl es bei mir noch einige Zeit hin ist (werde demnächst 55). Unser ...

Das könnte ich teilweise auch geschrieben haben. Mein Mann mag seine Ruhe und braucht keine Menschen um sich. Und ich stelle es mir schwierig vor, wenn wir in der Rentenzeit nur aufeinander hocken. Rambazamba brauche ich nicht, ab ab und an nette Menschen zum gemeinsamen Spielen z.B.
Ich habe jetzt einen Nähtreff mit gegründet aus Mitgliedern einer Nähapp, der ich vor Jahren mal beigetreten bin. Habe einfach mal gefragt ob man sich mal treffen sollte und hatte das Glück, dass es einigen ähnlich geht und eine junge Frau Kontakte zu einer Gemeinde hat,die uns einen Raum zur Verfügung stellen konnten. 10 hatten Interesse, 5 waren da und wir suchen jetzt einfach weiter. Hoffentlich bringen wir es durch den Sommer, wegen der Ferien könnte es knapp werden aber die Gemeinde will uns unterstützen. Das finde ich toll.

@Karimma , habe dieses Thema erst jetzt entdeckt.
ich bin bereits 5 Jahre in Rente. und brauchte anfangs fast 2 Jahre um alle gesundheitlichen Probleme, die ich vorher erforlgreich unterdrückt habe zu bewältigen. als ich dann auf Freiersfüsse gehen wollte, kam Corona und meine Ängste haben massiv zu genommen. .
ich habe eine ähnliche situation bei mir zu hause wie du, mein mann braucht keine bekannten und ist am liebsten zuhause und hat seine ruhe.
leider bin ich nicht so ein mensch. wie du brauche ich ab und an jemanden einfach zum reden, spazieren gehen, kaffe trinken, kino gehen usw.
nach langer überlegungszeit und nachdem ich meinen ganzen mut zusammen genommen habe, habe ich mich jetzt als Patientenbegleiter , ein ehrenamt bei unserem krankenhaus, beworben.
mal sehen, wie das wird.

aber ich finde es toll, dass du jetzt schon dich umsiehst, denke, das ist nicht verkehrt.

Danke für deine Antwort.
Diese Sache mit dem Krankenhaus ist eine tolle Sache. Ich arbeite ja im Krankenhaus und unsere grünen Damen sind mit ganz viel Engagement bei der Sache.

Mein Nähtreff hat sich toll entwickelt und wir sind mittlerweile eine feste Stammgruppe mit wechselnden Gästen. In den Ferien fällt es schon mal aus, aber das sind die Ausnahmen. Bisher war das 2 mal der Fall.

Letzte Woche habe ich mich noch einer Selbsthilfegruppe angeschlossen wegen meiner Ängste und die Gruppe scheint sehr nett zu sein. Vielleicht ergibt sich da noch was. Aber es ist ein schönes Gefühl was neues auszuprobieren.

A


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Mira Weyer
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