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Schon seit einigen Jahren lebe ich in großer Einsamkeit. Na langer Suche fand ich dieses Jahr endlich eine Psychotherapeutin und seitdem mache ich eine Therapie. Die Therapie hat mich aber leider kein Stück weiter gebracht. Ich bekomme dort nur die typischen Ratschläge, wie zum Beispiel Sport treiben, in Vereine eintreten usw. Was mich noch viel mehr stört ist, dass ich eine riesengroße Menge über mich und meine Probleme preisgegeben habe. Diese Dinge sind in mehreren Sitzungen bis ins Detail hinterfragt worden, aber in keinster Weise in die Therapie einflossen. Ich weiß also nicht, wofür ich mir so eine große Mühe gegeben habe und es im Endeffekt so ist, als ob ich es nie erwähnt habe.

Die andere Sache ist, dass ständig versucht wird selbst in offensichtlich negativen Dingen noch etwas Positives zu sehen. Wenn die Sache wirklich unwiderlegbar schlecht ist, dann sagt die Therapeutin lediglich, dass dies und jenes tatsächlich mies/schlecht/böse etc. sei. Ansonsten kommt dazu nichts weiter. Dieser ständiger Versuch einen seine eigenen Erlebnisse nicht nur schönzureden, sondern einfach umzudrehen, ist wirklich belastend. Jedenfalls kam die Therapeutin mit mir vor kurzem nicht mehr weiter und setzte mich unter Druck. Ich sollte zwei Dinge preisgeben, welche ich bis dahin nicht mit ihr besprechen wollte. Ansonsten drohte sie mir die Therapie abzubrechen. Also schilderte ich ihr auch noch diese zwei „Geheimnisse“, was mir sehr viel abverlangte, weil diese mich beschämen.

Eine Sitzung später erklärte sie mir wieder, dass sie mit mir nicht weiter kommt und überfordert ist. Ich solle mir überlegen, ob ich nicht doch in eine Klinik gehen solle. Diese Sache und zwei andere sollte ich mir dann bis zum nächsten Mal überlegen. Beim nächsten Termin änderte sie auf einmal der Ton und ihre Verhaltensweiße. Es hieß auf einmal, da ich jetzt ja so stabil sei, würde es reichen, wenn wir uns nur noch alle 2 Wochen sehen. Erst hinterher fiel mir dann auf, dass dies Taktik von ihr war und sie mich loswerden will. Sie hat jetzt auch zufällig häufiger Urlaub und gibt mir nur noch in 3-4 Wochen-Rhythmus einen Termin. So viel zur enttäuschenden Therapie, welche mich noch depressiver gemacht hat. Vorher war ich eine stabile 7(Skala von 1-10) jetzt bin ich eine 9.

Die andere Sache ist die, dass mir jetzt richtig klar geworden ist, dass ich anscheinend total ab normal seien muss. Ich war schon immer ziemlich speziell und kam nicht mit jedermann klar, aber doch fand ich immer mal wieder eine passende Person für mich. Doch in den ganzen letzten Jahren war dies nicht mehr der Fall. Egal wo ich auftauche, ich bin selbst unter den Außenseitern(ist nicht böse gemeint) der Außenseiter. Auch in einer Gruppe psychisch Erkrankter bin ich ein Fremdkörper. Ich werf denen dies aber absolut nicht vor, sondern mir selbst. Das war auch immer meine Befürchtung, wenn ich in eine Klinik gehe, dass ich mich da genauso fehl am Platz und einsam fühle wie auch wo anders. Genauso ist es gekommen. Egal wo ich hingehe, egal wo ich bin, ich bin überall am falschen Ort.

Ich habe jetzt das Gefühl zu brechen, obwohl ich immer dachte schon längst gebrochen zu sein.

05.09.2014 22:49 • 06.09.2014 #1


1 Antwort ↓

L
Hallo totalkomisch,

Wenn ich deine Zeilen so lese klingt das alles sehr klar. Die Zusammenhänge sind verständlich und und deine Art in die Welt zu sehen ist nachvollziehbar.
Was ist unnormal an dier? Ich meine
Wie genau äussert sich das total ab normal seien oder woran genau machst du fest das du ziemlich speziell wärst.

Ich habe das Gefühl das du derzeit eine Phase hast in der es dir besonders schlecht geht. Ich kenne solche Phasen von mir selbst auch. Zum Glück bin ich immer wieder rausgekommen. Was brauchst du aktuell um dir aus dem schlimmsten tief herauszu helfen?

Liebe Grüße
und Mutmachende Wünsche
Lichtblick

06.09.2014 01:01 • #2





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