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Hypoxonder
Ich möchte hier ein Tagebuch führen was meinen Weg in meine wirklich erste Therapie begleitet.
Diesen Schritt wollte ich schon ein mal vor 10 Jahren gehen, 12 Jahre nach meiner ersten Episode.
Damals ging vieles schief und am Ende dachte ich, ich brauche sowas nicht.
Die Realität hat mich jetzt wieder eingeholt. Kurz vor 12 - aber es reicht mir zu.
Den meisten wird das, was ich jetzt schreiben werden bekannt vor kommen:
Ich habe noch nicht mal den Ansatz eines Therapieplatzes aber der Aufwand allein reicht schon für drei.
Ich frage mich aktuell: Wer, dem es wirklich nicht gut geht, schafft es bitte sich einen Platz zu organisieren.
Das System einen Platz zu bekommen ist mMn völlig verrückt und extrem steinig.
Wie genau mein persönlicher Weg aussieht, dass möchte ich hier niederschreiben.
Kommentare sind stand jetzt erwünscht

21.03.2023 17:05 • 17.06.2023 x 2 #1


13 Antworten ↓


Kara-velle
@Hypoxonder ich wünsche dir Kraft für deinen Weg zu einem hoffentlich passenden Therapieplatz. Es wird für Andere vielleicht ihren Weg ein bisschen leichter machen daher, die Idee finde ich gut!
Liebe Grüße
Kara

21.03.2023 18:39 • x 1 #2


A


Tagebuch zu meinem Weg in die Therapie

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Hypoxonder
Nach einigen Telefonaten und Mail, die natürlich allesamt Absagen waren, habe ich den Weg über die KV probiert.
Das scheint auch rel. gut zu klappen. Man bekommt sehr sehr schnell einen Termin bei einem Therapeuten (1-2 Tage).
Allerdings ist das kein Erstgespräch, sondern nur ein Termin, der dich einschätzen soll.
Also welche Störung hat man und wie akut ist diese.
Falls dieser Therapeut dir eine PTV11 bescheinigt, gehts mit der KV weiter und dann bekommt man ein richtiges Erstgespräch (innerhalb 2-4 Wochen).
Ich habe morgen diesen Termin, da ich leider den ersten vor einer Woche nicht wahrnehmen konnte.
Ich hoffe, die Therapeuten ist nett und stuft mich auch entsprechend ein. Alles andere würde einen enormen Aufwand bedeuten und ich sehe nicht wirklich wie ich den schaffen kann.
Aber mal abarten. Die Frau von der KV meinte, dass man dies nur alle 2 Jahre machen könnte (über die KV), sie mich aber auch nicht hängenlassen würden, wenn ich zb meinen würde, dass der Therapeut das nicht korrekt eingeschätzt hätte.
Schauen wir mal. Morgen Mittag (Termin ist 12 Uhr) wissen wir mehr.

29.03.2023 11:47 • #3


Kruemel_68
@Hypoxonder Mal ein Tipp zum Thema Tagebuch: das ist gut und wichtig und es tut bestimmt auch gut, hier zu schreiben und Feedback zu bekommen. Du solltest aber Dein Therapie-Tagebuch unbedingt oldschool analog mit der Hand schreiben. Die Gedanken vernetzen und verarbeiten sich dann ganz anders im Gehirn als wenn ich digital unterwegs bin. Ausserdem gibst du dem Ganzen damit noch mal eine ganz andere Wertigkeit. Internetseiten kommen und gehen, digitale Zugangsdaten gehen schnell verloren. Aber ein von dir handgeschriebenes Buch wirst du immer sorgsam verwahren und es vielleicht sogar in einigen Jahrzehnten nochmal lesen.

29.03.2023 12:48 • x 1 #4


Hypoxonder
Zitat von Kruemel_68:
@Hypoxonder Mal ein Tipp zum Thema Tagebuch: das ist gut und wichtig und es tut bestimmt auch gut, hier zu schreiben und Feedback zu bekommen. Du solltest aber Dein Therapie-Tagebuch unbedingt oldschool analog mit der Hand schreiben. Die Gedanken vernetzen und verarbeiten sich dann ganz anders im Gehirn als wenn ich ...

Danke. Habe ich im Hinterkopf.

Ansonsten hatte ich heute meine Sprechstunde die über die TSS organisiert war.
Das Gespräch war gut und intensiv. Die Thera war nett und es flossen bei mir sogar Tränen. Das kam unerwartet aber war nicht unangenehm.
Unsere gemeinsam ausgesprochene Empfehlung der Therapie geht in Richtung tiefenpsychologisch wobei sie mir sogar eine Kombi aus diesem und Analyse empfohlen hat. Und ja, ich will das. Das voll Programm.
Ich weiß, dass das Schmerzen wird aber die Zustände, die wiederkehrenden Episoden sind MmN schlimmer.
Jetzt warte ich im Prinzip, das mir das PTV11 Formular zugesendet wird, damit sich die TSS (angeblich) um einen probatorischen Termin kümmern kann.

30.03.2023 22:01 • #5


Hypoxonder
Bin wild am telefonieren. Zu meinem Pech war in den Osterfeiertagen natürlich keiner da.
Heute schon wieder einige Absagen. Das BESTE was ich hörte war von einem Platz ENDE DES JAHRES.
Das war das BESTE.
Werde später / die Tage mal eine Auflistung machen über den Umfang meiner Telefonate und deren Aussichten.
Das wird ein übles Bild abgeben.
Jetzt warte ich wieder bei 10 vor damit ich mir die nächsten Absagen abholen kann

11.04.2023 12:10 • #6


Hypoxonder
Aktueller Stand:

Kontaktiert: 44
Absagen: 16
Nicht erreicht: 27
Erstgespräch: 1

11.04.2023 14:10 • #7


Hypoxonder
Stell dir vor, du möchtest eine PT machen und (gefühlt) keiner will oder kann dich behandeln.
no words.

Bin gespannt, auf was für Zahlen ich am Ende komme, falls ich doch irgendwann mal das Glück haben sollte einen Platz zu bekommen.
Round about habe ich jetzt aber bestimmt schon 20 Stunden investiert für fast 0 progress.
Das ist schon anders belastend.

19.04.2023 17:27 • #8


Hypoxonder
Zu meinem Erstgespräch heute fällt mir noch was ein im Nachgang:

Ich habe der PT von einem Trigger Ereignis in der letzten Zeit bzgl. der Angst und Panikattacken geschildert.
Ich glaube sie hat sogar 2mal nachgefragt und betont das sie das (Zusammenhang) nicht verstehe.
Wieso gerade dieses Ereignis.
Ich habe dann erwidert, dass ich es (natürlich) auch nicht gänzlich verstehe und ja genau deswegen da bin.
Ist das Psycho-Masche oder Inkompetenz?
Find ich irgendwie komisch im Nachgang.
Generell war das Gespräch leider auch eher Semi mit Aussicht auf einen Platz frühestens im Juni, eher Aug/Sept.
Gefühlt sollte das aber ne versteckte Absage sein.
Bin mir rel. sicher, dass wenn ich im Juno anrufen werde, da zufälligerweise nix mehr frei sein wird.

19.04.2023 17:39 • #9


Hypoxonder
Aktueller Stand:

Kontaktiert: 68
Absagen: 26
(Mehrfach) Nicht erreicht: 39
Erstgespräche: 2*
Warten auf Rückruf (Vielleicht): 1

Zeitlicher Aufwand: ca. 20 Std.


*N0.1 hat stattgefunden (Plötzlich kein Platz mehr. Frühestens Juni, eher aber Aug/Sept. VIELLEICHT)
N02. Findet am 17.5 statt

24.04.2023 15:07 • #10


Hypoxonder
Update: Der Rückruf hat sich gemeldet.
Erstgespräch N0.3 bereits diesen Donnerstag. Wow.
Bin mal gespannt ob es das vielleicht schon ist und was dann da die Optionen sind.
Die klangen da alle sehr nett und ich habe da ein ziemlich gutes Gefühl.

24.04.2023 15:19 • #11


Hypoxonder
Kleines Update:
Das Erstgespräch war sehr gut. Ich fühlte mich verstanden.
Sie hatte aber selbst auf kurze Sicht nichts frei, wollte mich zu einem Kollegen im Haus (3 Leute) vermitteln.
Nach einer Woche rief sie wieder an und meinte, dass er doch keine Zeit hätte.
Da sah ich schon schwarz.
Kurz darauf sagte sie aber, dass wir das ganze dann ja auch bei ihr fortführen könnten.
Das war mir natürlich auch sehr recht.
Das war vor 4 Wochen. Wahrscheinlich aber auch dem geschuldet, weil sie sowie nichts frei gehabt hätte.
Nächste Woche bin ich schlauer wie es weitergeht aber ich habe ein ganz gutes Gefühl.

Der Drang nach PT ist aktuell (wie immer) nicht mehr so da, aber ich merke den Druck.
Es ist gut, dass es so kommen wird. Egal wann und wie, auch wenn ich (mal wieder) denke, dass es nicht mehr so wirklich nötig sei. Aber auch genau deswegen.

28.05.2023 08:33 • x 1 #12


moo
Zitat von Hypoxonder:
Egal wann und wie, auch wenn ich (mal wieder) denke, dass es nicht mehr so wirklich nötig sei. Aber auch genau deswegen.

Ich glaube, angesichts der Lage auf dem Psycho-Markt ist es leider schon normal, dass man erst sowas wie eine Therapie beginnt, wenn es einem so richtig schlecht geht. Ebenso gehen die meisten Menschen auch erst zum Arzt oder kümmern sich generell um ihre Gesundheit, wenn diese zu schwinden beginnt oder sich bereits zurückgezogen hat.

Ich finde, dass man die wichtigsten Einsichten (also die, die einen später auch nachhaltig weiterbringen) eher in einem halbwegs stabilen Zustand gewinnt. Also befindest Du Dich gerade in einer sehr aussichtsreichen Lage, was den Erfolg einer bevorstehenden Therapie angeht.

Das wünsche ich Dir jedenfalls von Herzen - bist ein echt Guter und ich finde Dein Engagement hier sehr bereichernd für alle Beteiligten!

28.05.2023 09:00 • x 1 #13


Hypoxonder
Ein kleines Update - und - guter weise - wohl auch das Schlusswort hier.
Ich habe nach einem mittleren Kampf durch die Mühlen der Maschine wohl meinem (Therapie) Platz gefunden.
Am Anfang war es hart und schien aussichtslos.
Nun, 3 Monate später, kann ich sagen: Es hat sich wohl gelohnt.
Ich habe eine nette und verständnisvolle Therapeuten gefunden. Unsere Chemie stimmt.
Erst hatte sie keine Zeit, wollte mich nett im Haus vermitteln. Wirklich, nett vermitteln, das merkte man.
Dann hatte dieser Mensch aber (natürlich) auch keine Termine mehr frei.
Da bot sie mir an, dass auch wir die Therapie machen könnten.
Es dauerte natürlich etwas, weil sie wirklich nichts frei hatte.
Der nächste Termin war dann erst einen Monat später. Der übernächste dann aber schon nach 2 Wochen.
Das ist der aktuelle Stand. Ich denke, dass sie mich da irgendwo reinquetscht, weil auch sie sowas wie Lust darauf hat mit mir zu arbeiten - so nenne ich es jetzt mal. Ich bin denke ich eher ein interessanter Mandant als ein anstrengender. Noch
In naher Zukunft steht dann der wöchentliche Rhythmus an. Ich habe gemerkt, dass es den auch braucht. 2 Wochen sind zu viel. Ich vergesse vieles, habe dann wieder dieses Wieso brauch ich denn ne Therapie Gefühl.
Doch meine Motivation holt mich da raus. Ich keine Angst oder Unlust dahin zu gehen. Im Gegenteil. Ich freue mich auf die Termine, die Erkenntnisse und nicht Erkenntnisse die sich im Nachgang ergeben. Ich denke das merkt man auch (Therapeutin). Ich muss noch einen Weg finden, mir wichtige Dinge zu notieren. Zu vieles fliegt aktuell zu schnell davon nach diesen intensiven Gesprächen, vieles was ich behalten möchte.
Ich merke, wie es mir jetzt schon gut tut, auch wenn jetzt schon viele Dinge schmerzen die unwiderruflich sind.
Ich verstehe aktuell noch nicht viel, fast gar nichts, was in dieser Therapie passiert oder passieren soll aber ich merke, es hat sein Gutes und der Weg ist hier das Ziel.

Zitat:
Ich finde, dass man die wichtigsten Einsichten (also die, die einen später auch nachhaltig weiterbringen) eher in einem halbwegs stabilen Zustand gewinnt. Also befindest Du Dich gerade in einer sehr aussichtsreichen Lage, was den Erfolg einer bevorstehenden Therapie angeht.

Unterschreibe ich. Eine Reflektion der Ding ist in einem entrücktem Zustand nur schwer Möglich. Zu viele Baustellen, zu viele Einflüsse von überall her. Das kann nicht funktionieren, nicht heilen.

Zitat:
Das wünsche ich Dir jedenfalls von Herzen - bist ein echt Guter und ich finde Dein Engagement hier sehr bereichernd für alle Beteiligten!

Ich danke dir. Das ist sehr lieb.


Und damit schließe ich hier (wohl) und leite über in folgenden Thread:
tagebuecher-f97/das-buch-zu-meiner-angst-t119429.html

17.06.2023 17:30 • x 1 #14


A


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Univ.-Prof. Dr. Jürgen Margraf